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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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es weißt.«»Warum hat sie es nicht selbst gesagt?«, entfuhr es Ingrimmsch. »Was bringt es, wenn wir sie für eine ebenbürtige Gegnerin für LotIonan halten, und beim ersten Zusammentreffen kommt anstelle einer Feuersbrunst nichts weiter als ein armseliges Flämmlein aus ihren Fingern?«
»Ich kann es euch nicht sagen. Sie hatte gehofft, dass sich eine Quelle im Roten Gebirge befindet, aber dem war wohl nicht so.« Mallenias Blick war entschuldigend. »Ich hätte euch gern mit angenehmeren Neuigkeiten versorgt.«
»Heiliger Hammer!« Ingrimmsch fluchte noch eine Weile, bis er grollte: »Was nun?« Tungdil rieb sich über den kurzen braunen Bart. »Also müssen wir dafür sorgen, dass die Maga kein einziges Mal Magie zu ihrer oder unserer Verteidigung einsetzt und sie ihre verbliebenen Kräfte aufspart, bis wir sie zu LotIonan geführt haben. Dort werden wir eine Möglichkeit finden, sie zur Quelle zu bringen und sie neue Energie schöpfen zu lassen«, sagte er überlegen. Es schien ihn nicht sonderlich zu beunruhigen, dass ihre wichtigste Waffe weitaus weniger Durchschlagskraft besaß als angenommen. »Wir werden die anderen aber nicht in Kenntnis setzen. Sie sollen glauben, dass die Maga ihre gesamte Macht innehat. Mit der Königin spreche ich bei Gelegenheit.« Er befahl dem Tross, unmittelbar vor dem Ausgang aus dem Wald zur Rast anzuhalten. »Es wird ein Geheimnis zwischen uns bleiben. Lassen wir den anderen vorerst die Illusion.« »Und wie willst du ...« Ingrimmsch konnte nicht weitersprechen, weil Tungdil sein Pony wendete und sich im Sattel reckte.
»Hört zu«, rief er der Gruppe zu. »Wir befinden uns auf dem Boden von Rän Ribastur, und einige unter uns wissen um die möglichen Gefahren, die auf uns lauern.« Er zeigte auf Coira. »Sie wird jedoch ihre Magie nicht einsetzen. Die Königin begleitet uns gegen LotIonan und ist nicht dazu da, uns gegen Räuber, Fabelwesen und dergleichen zu beschützen. Wir sind Zwerge und wissen uns selbst zu verteidigen!« Zustimmung wurde laut. »Daher: Verlasst euch nicht auf die Magie der Königin. Sie wird sie nicht zum Einsatz bringen, auch nicht bei Lebensgefahr von einem von uns. Im Gegenteil: Wir stehen mit unserem Leben dafür, dass sie im Blauen Gebirge ankommt, ohne einen einzigen Zauber gesprochen zu haben. Seid immer wachsam und meldet jede noch so kleine Regung im Unterholz.« Er hob Blutdürster. »Unser Stahl wird mit allem fertig!«
Zur neuerlichen Bestätigung klopften die Zwerge und die Zhadär gegen ihre Rüstungen, dann saßen sie ab und bereiteten ein Lager vor.
Ingrimmsch griente seinen Freund an. Mit dieser scheinbar harmlosen und zugleich vernünftigen Ankündigung hatte er alle Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Gewitztwie eh und je.
Rodario, der mittlerweile ein Kinnbärtchen und einen dünnen Schnauzer ganz nach dem Vorbild seines Ahnen trug und ihm damit zum Verwechseln ähnlich sah, richtete seine Decke unter dem Segeltuch, das als Schutz vor Sonne und Regen dienen sollte. Er hatte sich einen Grünlavendelbaum ausgesucht, die starken Zweige boten dem Segeltuch genügend Halt. Als er zu Königin Coira sah, bemerkte er, dass sie Schwierigkeiten damit hatte, ihr Lager aufzubauen. Er kroch zu ihr. »Lasst mich helfen, Hoheit.«
»Das müsst Ihr nicht«, sagte sie und lächelte dankbar.
»Ich helfe gern.«
»Ich meinte das mit der Hoheit. Ich dachte, ich hätte es Euch bereits gesagt. Wir haben zu viel zusammen erlebt, und daher gewähre ich Euch dieses Privileg.«
Rodario erwiderte die Freundlichkeit und glättete die Decke, rollte ihre Ersatzkleidung zusammen und formte daraus ein Kopfkissen. »Bitte, sehr. Euer Himmelbett ist nun bezogen.«
Sie legte sich lachend nieder und rutschte hin und her. »Nicht wie zu Hause, aber ich werde sicherlich gut schlafen. Bei der Luft. Auch wenn ich das Geschrei der Möwen vermisse.«
»Ach, Ihr werdet sehen: Wir kitten den Seeboden und lassen die Wanne, wie ich Euer Reich zu nennen pflege, wieder bis zum Rand volllaufen.« Er zwinkerte. »Nicht weit von unserem Lager hat es einen kleinen Bach mit einem Wasserfall.« Er streifte sich die Rüstung und mehrere Lagen seiner Kleidung bis aufs Untergewand ab. »Ich weiß nicht, wie es Euch ergeht, aber ich sehne mich nach einem Bad ... oder zumindest weniger Dreck auf meiner Haut, als ich derzeit auf mir trage.« Er streckte die Hand aus. »Wenn Ihr mit mir gehen möchtet?«
Sie lachte. »Wird das ein Verführungsversuch?«
»Aber nicht doch! Ich halte am Ufer

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