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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Gebüsch.
»Aha!«, machte Ingrimmsch mehr grinsend als sprechend.
»Baden. Nicht sich lieben«, verbesserte sein Freund. »Die Zhadär haben sie im Auge, wie Barskalin mir sagte. Sie sind vor Angriffen sicher.«
Ingrimmsch legte den gebratenen Hasen zurück. »Also doch.«
Tungdil seufzte. »Was also doch!«
»Magie!«
»Nein, keine Magie, bei den Infamen!«, sagte Tungdil laut. »Ich sagte Angriffe^. Durch irgendwelche Tiere oder sonstige unfreundlichen Zeitgenossen.« Er pochte mit einer Hand gegen den Boden. »Hier ist keine Magie. Und hier hat es niemals irgendwelche Famuli gegeben. Das Land ist sicher, und die Hasen sind es erst recht.« »Die Hasen sind aber nicht sicher vor uns gewesen.« Ingrimmsch blickte grienend auf die Runen auf Tungdils Panzerung und wurde wieder ernst. »Sie würden doch leuchten, wenn dir durch das Essen Schaden zugefügt würde?«
Langsam, ganz langsam senkte Tungdil sein Stöckchen. »Ja, das würde sie«, gab er grummelnd zurück, er stand kurz vor einem Ausbruch. »Gib mir deinen Hasen! Ich esse ihn sehr gern.«
»Schon gut, Gelehrter.« Ingrimmsch reichte ihn wirklich seinem Freund. »Aber nur einmal abbeißen, bitte«, sagte er.
»Was?«
»Abbeißen. Ich möchte einfach sehen, ob mein Hase so sicher ist wie deiner.« Ingrimmsch zeigte auf die Symbole. »Wenn sie flimmern, werde ich ihn nicht anfassen.« Er kreuzte die Arme vor der Brust. »Los, mach schon. Ich habe Hunger!« Tungdil starrte ihn fassungslos an, dann lachte er laut los. »Das hat mir so sehr auf der anderen Seite gefehlt, Ingrimmsch«, keuchte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. »Es gab niemanden dort wie dich.« Er biss in den Hasen, und als sich nichts auf seiner Rüstung tat, reichte er das Fleisch an seinen Freund zurück. »Ich werde froh sein, nach dieser Schlacht in Frieden leben zu können«, redete er weiter und nahm das Gemüse aus den kleinen Flämmchen. »Ich hoffe, dass ich damit überhaupt zurechtkomme.« Ingrimmsch aß den Hasen nun mit ordentlichem Appetit. »Mir gelang es. Gut, wir hatten zwar immer was zu tun in Übeldamm,und wir sprachen sehr oft über mögliche Schlachten, aber es war nicht so, dass wir im unentwegten Krieg lebten wie du. Damit zu rechnen und darin zu leben, sind sehr verschiedene Dinge.« Er zeigte mit dem Stöckchen auf Slin und Balyndar. »Falls du doch lieber kämpfen möchtest, kannst du ja mit dem Fünften zurückkehren. Ich habe gehört, dass an der Steinernen Pforte immer mal wieder was zu tun ist. Und da der Kordrion auch verschwunden ist, werden sich die ersten Scheusale bald auf den Weg machen.« »Mit meinem Sohn? Nein.«
Ingrimmsch hustete und sah Tungdil an, der ungerührt an seinem Gemüse nagte und etwas Gewürz darüberstreute, das aus getrockneten Ratokräutern und Salz bestand. »Du weifst es?«
»Sicher.«
»Woher?«
»Du redest im Schlaf, Ingrimmsch.« Tungdil grinste ihn über seine Knolle hinweg an. Und wieder wurde es dem Zwilling zu spät bewusst, dass er Opfer eines Scherzes geworden war. »Du veralberst mich.«
»Stimmt. Mir war gerade danach.« Tungdil warf den kleinen Spieß ins Feuer. »Ein Auge ist mir geblieben, von daher bin ich nicht blind, und wenn es alle sehen, warum dann ich nicht? Er gleicht mir sehr. Es müsste schon mit Tion zugehen, wenn Balyndar nicht mein Fleisch und Blut wäre. Aber da er mich nicht darauf anspricht, belasse ich es bei meinem Wissen. Ich kann ihn verstehen, seine Ablehnung ergibt Sinn.« Er lehnte sich gegen den Baum und nahm seinen Trinkbeutel. »Es ist für ihn einfacher, wenn er den König als seinen Vater ansieht. Je nachdem, wie dieses Abenteuer endet, wird es sogar besser sein, wenn man unsere Namen nicht im gleichen Atemzug nennt.« Er öffnete den Verschluss und trank.
»Mir wäre es lieber, du klängst zuversichtlicher, gelehrter Anführer und Großkönig«, brummelte Ingrimmsch. Er betrachtete traurig die Knochen. »Da ist nichts dran. Viel Geschlecks, jede Menge Knöchelchen und Fleisch, das nicht lange sättigt. Was gäbe ich für einen ausgewachsenen Gugul!« Er musterte seinen Freund. »Und? Was löst der Gedanke bei dir aus, einen Sohn mit Balyndis zu haben?«
Tungdil blickte ins Feuer. »Nichts. Für mich ist er ein Zwerg wie alle anderen auch«, sagte er stumpf, das Auge sah ins Nirgendwo.
Ingrimmsch nahm sich auch eine gegarte Knolle, pellte die Haut und würzte sie. »Das ist sehr traurig, Gelehrter. Ich liebe meine Kinder, und es gibt kaum ein schöneres Gefühl. Man ärgert sich über

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