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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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was über sie herfiel. Sie starben innerhalb weniger Augenblicke. Nur Ingrimmsch hatte es anscheinend nicht mit seinem Stolz vereinbaren können, einer unter vielen zu sein, und sich ganz nach vorn begeben, um genug Auswahl zu haben. Zu Rodarios Glück.
»Slin ist da oben!«, rief er und zeigte auf die Luke. »Und nicht allein.«
»Er wird es schon schaffen«, sagte Ingrimmsch leichthin und beeilte sich, vor einem Zhadär an ein Mischwesen heranzukommen.
»Es sind riesige Biester, die ihn da oben bedrängen. Größer als das, was du hier siehst«, rief Rodario. Daraufhin wandte der Zwerg sich um und sah zur Scheune über dem Tor. »Dann will ich mal nachsehen. Die Vierten sind nicht für ihre Kampfstärke berühmt.« Grinsend hastete er zum Aufgang und schlug eine Luchschimäre im Vorbeigehen nieder, auf die sich eben Barskalin hatte stürzen wollen. »Ha! Erster!«
Rodario war von der Präzision und der Geschwindigkeit der Unsichtbaren beeindruckt. Der Kampf auf dem Hof war beendet, bevor er es überhaupt mitbekam. Ihm fiel die plötzliche Stille auf, und als er sich umsah, lagen die Mischwesen, die ihm eben noch allgegenwärtig und überlegen erschienen waren, tot um ihn herum.
Tungdil hatte sich nicht am Gemetzel beteiligt. Er stand bei Mallenia, die Coira stützte, und redete leise mit ihr. Franek wurde von Balyndar bewacht.
»Königin!« Rodario eilte zu der jungen Frau, die erschöpft wirkte.
Sie hob die Augen und sah ihn verunsichert an; unwillkürlich legte sie den linken Arm enger an den Körper. »Mir geht es gut. Der Angriff des Famulus war nicht tödlich.« »Franek hat uns zu spät davon berichtet. Oder es absichtlich vergessen.« Er blickte zu dem Famulus, dann zu Tungdil. »Ich empfehle Euch, dass Ihr mit ihm sprecht. Er wirkte bei Euch redseliger, und sein Gedächtnis ist inzwischen vielleicht auch etwas besser geworden.«
Ein lautes Zwergenlachen erklang aus dem Speicher, dann traf Stahl auf einen Körper, und ein langer Schrei erklang.
»Was geht da vor?« Tungdil sah zur Luke.
»Ich habe Boindil zum Aufräumen hinaufgeschickt«, erklärte Rodario. »Ich glaube, Slin befand sich in Schwierigkeiten, und Eurem Freund bereitet es offenbar große Freude, ihn zu retten.«
Wieder ertönte Ingrimmschs Gelächter, dann erklangen wütende Rufe, Flüche und das Krachen des einschlagenden Krähenschnabels. Barskalin gab den Zhadär einen Befehl, aber Tungdil hob ihn mit einer Geste auf. »Nein, lasst ihn das allein machen. Er soll sein Vergnügen haben.« Er stapfte auf LotIonans ehemaligen Schüler zu.
Rodario bat Mallenia, ihn und die Maga kurz allein zu lassen. Nach einem raschen Blickwechsel mit der Königin folgte die Ido Tungdil.
Coira sah ihn verschüchtert an. »Habt Ihr...«
»Nein, ich habe niemandem verraten, was ich gesehen habe. Und das werde ich auch nicht.« Rodario nahm ihre linke Hand. »Ihr habt mich am Teich falsch verstanden.« »Was gab es daran falsch zu verstehen?«, begehrte sie verletzt auf. »Ihr nanntet mich scheußlich*.« Ihre Wut erlosch, und die Schultern sackten nach vorne. »Aber Ihr habt recht. Lasst mich erklären, was Ihr gesehen habt.«
»Doch zuerst möchte ich, dass Ihr wisst, was ich eigentlich hatte sagen wollen, bevor Ihr davonranntet«, beharrte er. »Welch scheußliche ... Sache hat Euch das eingebracht, Coira?< Das wäre über meine Lippen gekommen.«
»Nichts anderes?« Sie suchte seinen Blick.
»Nichts anderes. Ihr seid viel zu schön, zu freundlich und liebenswürdig, um etwas anderes über Euch sagen zu können. Ihr werdet ahnen, welche Gefühle ich für Euch hege.« Rodario lächelte sie an und nahm ihre linke Hand. »Jetzt wollt Ihr es mir erklären?«
Ein dumpfer Schrei erklang, und ein Chimärenmann flog durch die Luke; er schlug unmittelbar vor zwei Zhadär auf. Blut quoll aus der Brust, die mehrfach durchlöchert war. Ingrimmsch zeigte sich zwei Herzschläge lang in dem Loch, um zu winken und damit zu verstehen zu geben, dass es ihm gut ging, dann hob er seine Waffe und hüpfte schreiend nach rechts.
»Er lebt für den Kampf«, sagte Coira.
»Kampfrausch. Heißes Blut. Das wurde immer von ihm berichtet und es stimmt«, meinte der Schauspieler grinsend. Es krachte und rumpelte laut auf dem Speicher, Ingrimmschs Stimme polterte dazu. »Er macht sich einen Spaß daraus, sie zu hetzen.« Die Maga hakte sich bei ihm unter. »Danke«, flüsterte sie. »Danke, dass Ihr geschwiegen habt, und danke, dass Ihr mich wegenmeines Arms nicht verhöhnt.« Ihr schien es

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