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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Zwerge waren im Gegensatz zu den übrigen Stämmen hervorragende Reiter, die ihre Künste über mehr als einhundert Zyklen hinweg vervollkommnet hatten. Da die sonstigen Kinder des Schmieds lieber auf Ponys verzichteten, besaßen die Begehrer von daher eine Überlegenheit, die sich vor allem auf den Schlachtfeldern erwiesen hatte. Schmerzlich erwiesen, sowohl für die Menschen, gegen welche die Dritten geritten waren, als auch für die Zwerge.
    »Uns bleibt nicht viel Zeit«, sagte sie zu ihrem Begleiter und öffnete eine weitere Truhe, aus der ebenfalls ein maskierter Mann stieg. Das Schloss hatte sich verhakt, weswegen er nicht aus eigener Kraft aus seinem Versteck hatte steigen können.
    Die Pferde preschten auf den schmalen Waldweg, dichte Schneewolken stoben hinter ihnen auf. Kaum waren sie in den Schutz der Bäume gelangt, als gleich sieben Stämme hinter ihnen mit lautem Krachen auf den Pfad stürzten und ein Weiterkommen für die angaloppierenden Zwerge unmöglich machte. Sie müssten durch dichtes Unterholz, und das würde sie aufhalten. Es war alles vorbereitet worden und es funktionierte. Der eine Mann stieg aus seiner Kiste und lief seiltänzergleich zum Bock, fischte nach den Zügeln und übernahm das Fahren, der andere hielt Hargorin noch immer seine Waffe an die Kehle.
    Mallenia stieg zum Dritten und setzte sich auf den Sack neben ihn. Ihre Augen musterten das faltige Gesicht ihres Gefangenen; dabei langte sie neben sich und zog eine Decke heran, die sie sich um die Schultern legte.
    Mallenia trug dünne, dunkle Kleidung anstelle einer schützenden Panzerung, was ein ausgesprochenes Wagnis war, wenn man ihre Mission bedachte, doch es war nicht anders gegangen, damit sie überhaupt in den Sack gepasst hatte. Ihre langen, blonden Haare waren zu einem Zopf geflochten. Die schwarzen Schnürstiefel gingen ihr bis an die Knie, zwei Dolchgriffe ragten aus den Schäften. In ihrer anderen Hand hielt sie eine schmale Handarmbrust, und sie zielte wieder auf Hargorin.»Und jetzt?«, fragte der Dritte abfällig.
    »Werden wir den Zehnten in Sicherheit bringen und bei Gelegenheit an Idosläns Bürger verteilen, denen er gehört. Und nicht dir oder deinen Herren«, erwiderte sie wütend. »Ihr seid nichts weiter als Besatzer! Euch gebührt der Tod und keine einzige Münze!« Hargorin schien etwas sagen zu wollen, doch er überlegte es sich anders. Er sah kurz zu dem Mann mit dem Säbel, dann senkte er seine Stimme. »Was immer du tust, denke an deine Familie«, flüsterte er ihr plötzlich zu.
    Mallenia durchfuhr ein Schrecken. Er klang nicht mehr eisig oder überheblich, sondern aufrichtig. Ohne Zweifel eine List des Dritten, um sie einzuschüchtern und zu verwirren. Sie lachte absichtlich laut, um ihm zu zeigen, dass sie ihm nicht glaubte. Er kniff die Augen zusammen. »Du hast den Tod von Ratsherrin Küferstein in deinem Sack nicht mitbekommen?«
    Sie schüttelte den Kopf, ihre Finger klammerten sich an den Griff der Armbrust. »Ich musste sie auf Geheiß der Albae töten, und sie wird nicht das einzige Opfer unter deinen Verwandten bleiben. Die Albae suchen sie.«
    »Albae?«
    »Und zwar nicht irgendwelche. Die Dsön Aklän sind nach Hangenturm gekommen, um sie auszulöschen. Drillinge: dreifach böse und dreifach grausam.« Hargorins braune Augen sahen sie eindringlich an. »Ich dürfte es dir nicht verraten, aber sie töten sämtliche Menschen, die auch nur im Entferntesten der Linie von Prinz Mallen entspringen. Es spielt keine Rolle, wie lange sie dazu reisen müssen und wohin. Doch sie geben vor, dass deine Taten, deine Aufrührerei der Grund für das Abschlachten sei. Damit du den Rückhalt beim Volk von Idoslän, in Urgon und Gauragar verlierst. Dein Anliegen wird scheitern, und die Länder werden niemals die Freiheit erlangen. Nicht, solange es die Albae gibt.«
    Mallenias Sichtfeld zog sich zusammen, sie sah vor Schreck nur noch Hargorins Gesicht vor sich. Sie hatte in ihrem Versteck wirklich nichts vom Tod ihrer Verwandten mitbekommen. Mehr als undeutliches Gemurmel war nicht bis zu ihr durchgedrungen, und durch den Schlitz im Sack hatte sie nichts gesehen. Sie schluckte. »Du sprichst nicht die Wahrheit«, sagte sie mit unsicherer Stimme und trat ihn gegen die Schulter, wo der Bolzen steckte. »Ihr Dritten seid alle Lügner!«
    Hargorin biss die Zähne zusammen, um nicht aufzustöhnen, dann fluchte er hart. »Zu Tion mit dir, Weib! Dann glaube mir nicht, es ist mir auch gleich.«
    »Gib gut auf ihn

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