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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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mehrmals.
    »Du entkommst mir auch nicht!«, versprach der Zwerg seinem letzten Gegner und jagte sein Pferd hinter ihm her.
    Auf Höhe des Toten, der sein Beil im Rücken stecken hatte, neigte er sich weit zur Seite und griff den Stiel. Ein kurzer Ruck, und er hatte seine Waffe wieder. Lachend schlug er die flache Seite gegen den Hinterleib seines Reittiers, um es anzuspornen; wiehernd preschte es vorwärts.
    Hargorin hatte den Boten eingeholt, der in seiner Not sein Pferd Haken schlagen ließ, doch es gelang ihm nicht, den zornig blickenden Zwerg abzuschütteln. Nach und nach schnitt er die Säcke mit den Münzen ab, um das Gewicht zu verringern. Es half alles nichts.
    Hargorin kam nach einer gekonnten Täuschung und einem schnellen Schwenk nach rechts auf die gleiche Höhe des Mannes und verpasste ihm einen Schlag gegen den Oberkörper, der Zügel, Rüstung und Kleidung gleichermaßen durchtrennte. Aufschreiend kippte der Bote rückwärts aus dem Sattel und prallte auf die verschneite Erde.
    Der Dritte brachte sein Pferd brutal zum Stehen und wendete es. Er sah, dass die Schwarze Schwadron sowohl durch den Wald als auch rechts und links um das Wäldchen geritten kam. Seine verwundete Schulter klopfte schmerzhaft, der tiefe Schnitt in seiner Hand brannte, doch es kümmerte ihn nicht, solange sich die Finger bewegen ließen. Sehnen und Knochen waren heil geblieben.
    Hargorin ließ das schnaubende Pferd antraben, genau auf den Mann zu, der sich schwankend erhob und die Arme hob. Er wollte aufgeben. »Was hat denn das zu bedeuten?«, rief der Zwerg missmutig. »Du kämpfst nicht um dein Leben?« »Ich möchte verhandeln«, ächzte er.
    »So? Was kannst du mir bieten?«
    »Lass mir mein Leben, und ich verrate dir, wo sich unsere geheimen Sammelpunkte befinden«, hustete er und senkte eine Hand, um sie gegen die Bauchwunde zu pressen. »Du verrätst deine Anführerin, die Heldin von Idoslän, um ein Leben in Schmach und Schande zu führen?«, lachte ihn Hargorin aus. »Weswegen sollte dein Leben so viel mehr wert sein als ihres?«
    Er stöhnte und rang mit sich. Es war keine leichte Entscheidung, die er gefällt hatte. »Ich habe Familie«, stieß der Mann verzweifelt hervor. »Vier Kinder und eine Frau, die auf mich warten. Ich kann sie nicht allein lassen. Nicht in diesen Zeiten.« Er sank auf die Knie, während sich der Zwerg ihm weiter näherte. »Bitte, verschone mich und lass mich zu ihnen zurückkehren!«
    Hargorin betrachtete ihn vom Sattel herab und sah die ehrliche Sorge und die Verzweiflung, die Seelenpein. »Wie heißt du?«
    »Tilman Berbusch«, antwortete er.
    »Und ist es eine sehr weite Reise, die du nach Hause antreten musst?« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich schaffe es, trotz meiner Wunde. Ich bin aus Hügelblick.« Tilman atmete schwer, die Schmerzen mussten ihn quälen. »Die geheimen Orte sind in ...«
    Hargorin hob sein Beil und spaltete den Schädel des Mannes, bevor er weitere Worte zu sagen vermochte. Es knackte, Blut schwappte aus dem Spalt, aus der Nase und dem Mund. Als der Dritte die Klinge herauszog, kippte der Leichnam nach links. »Ich werde mich um deine Familie kümmern, Tilman Berbusch aus Hügelblick«, versprach Hargorin ohne Bosheit in der Stimme und lenkte das Pferd am Toten vorbei zurück zum Wagen und zur Schwarzen Schwadron. »Vraccas, vergib mir mein Handeln, doch du allein weißt, warum ich es tue«, flüsterte er, ehe er seine Truppe erreicht hatte.
    Dieser Umlauf endete teuer für ihn und plünderte seine Schatzkammer gehörig. Die Albae bestanden auf ihrem Zehnten, und so musste er an seine eigenen Güter gehen, um sie zufriedenzustellen.
    Hargorin hob die braunen Augen; sein Blick richtete sich nach Westen, wo eine dunkle, breite Rauchwolke gegen den Himmel stieg und auseinanderfächerte.
    Die Dsön Aklän schienen mit ihrer Arbeit in Hangenturm zu Ende zu sein. Mallenia blickte hinter sich und erkannte eine Abteilung der Schwarzen Schwadron, die das Wäldchen umrundete. Sie befand sich weit genug von den Zwergen entfernt. Durch die Begehrer drohte ihr keine Gefahr mehr.
    Doch als sie den Blick wieder nach vorn richtete, stockte ihr Herz. Eine gewaltige Rauchfahne stand über Hangenturm, undzusammen mit den Worten von Todbringer ergab sie einen schrecklichen Sinn. Sie spornte den Schimmel zu noch höherer Geschwindigkeit an und lenkte ihn zu guter Letzt sogar vom freien Feld auf die Straße, um rascher vorwärtszukommen. Die Stadttore standen weit offen, davor lagen

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