Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Strahlen aus seinen Händen entgegen und traf ihn gegen den Hals. Flämmchen loderten auf, die graue Haut des Scheusals warf Blasen und verbrannte zu Schwarz. Schließlich platzte sie, und schwarzbläuliches Blut schwappte auf die unter ihm stehenden Bestien.
Aufkreischend rannte der Kordrion aus der Schlucht und trampelte die Ungeheuer zu seinen Klauen einfach nieder. Er drückte sich ab und die Schwingen entfalteten sich, als ihn eine weitere magische Attacke dieses Mal von Goda traf. Ein knisternder gelber Blitz bohrte sich in seine Flanke und hinterließ ein Loch von der Größe eines kleinen Mühlrads.
Der Kordrion katapultierte sich brüllend in die Luft und schwang sich mit kräftigen Schlägen hoch in den Himmel, während sich Blut aus der Wunde ergoss und auf die Erde niederschlug. Er dachte nicht einmal daran, den Magus und die Maga mit seinem weißen Feuer zu überschütten; der Schrecken und der Schmerz waren zu unvermittelt gekommen. Solche Attacken kannte er nicht.
Ein lautes Jubeln erklang, als die Zwerge ihren größten Feind flüchten sahen. Doch wer auf eine entmutigende Wirkung bei den Bestien gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Sie hatten ihr Durcheinander in der Aufstellung kurz vor dem Zusammenprall mit den Zwergen beseitigt und stemmten ihnen nun die Schilde entgegen.Wieder zeigte LotIonan, dass er zu Recht von den Bewohnern des Geborgenen Landes gefürchtet wurde. Er breitete die Arme langsam aus, als wolle er eine Mauer umfangen, und gab einen hohlen, pfeifenden Laut von sich.
Ein fürchterlicher Wind löste sich von ihm und wirbelte auf die Phalanx der Scheusale zu. Auf einer Länge von vierzig Schritt wurden sie von der Sturmböe erfasst, emporgeschleudert und nach hinten geschoben. Die Reihen dahinter verletzten die eigenen Krieger durch die gereckten Waffen, bevor sie selbst abhoben und davonflogen. Der Magus ließ die vernichtenden Kräfte erst enden, nachdem sie eine Schneise von dreißig Schritt geschaffen hatten.
Und genau in diese führte Tungdil das Heer der Zwerge. »Ingrimmsch, du befehligst die rechte Seite«, rief er ihm zu. »Ich nehme die linke.« Schon sprang er davon und ließ Blutdürster unter den Bestien wüten.
Ingrimmsch grinste und reckte stolz die Brust. »Mir nach!«, schrie er und zerschmetterte einem Scheusal, das ihn an einen Gugul auf Beinen erinnerte, den widerwärtigen Kopf. Gallertartige Masse spritzte umher, und es fiel um. »Für das Geborgene Land!«
Die Streitmacht teilte sich und trieb das angeschlagene Heer der Bestien vor sich her. Die Äxte und Beile hackten sich durch Schilde, Rüstungen und Leiber, zerbrachen Waffen und Knochen, sandten Feinde blutend auf den nassen Boden.
Die Kinder des Schmieds ließen sich durch nichts aufhalten, stiegen über die Leichen hinweg und zerschmetterten alles, was sich ihnen entgegenstellte. Ingrimmsch hatte Goda an seiner Seite, die mit kleineren Zaubern für zusätzliche Verwirrung unter den Gegnern sorgte. Coira und LotIonan marschierten mit Tungdil, in dessen Nähe sich auch Balyndar befand. Ingrimmsch vermutete Slin irgendwo in den hinteren Reihen, von wo aus der Vierte den Tod mit seinen Bolzen aussandte.
Er gab sich dem Kampfwahn hin, schrie und lachte gleich einem Tobsüchtigen und führte den Krähenschnabel mit unwiderstehlicher Kraft.
Der Dorn knackte jede Form von Panzerung, jeden Schild und jeden Knochen, die schwere flache Seite zertrümmerte Helme und Gesichter, Kniescheiben und Rippen. Schließlich behinderte das viele Blut der Feinde, das in seine Augen lief, Ingrimmsch in seinem Wüten, und er musste innehalten, um es mit dem Bart wegzuwischen. Da bemerkte er, dass er seinen Teil des Heeres bis zur letzten Reihe der Gegner geführt hatte. Es gab keinen Widerstand mehr zu bekämpfen.
Ingrimmsch riss seine Waffe in die Höhe und schrie ein unbändiges, wildes »Vraccas«, in das die Zwerge ringsum einstimmten. Er drehte sich um, damit er sehen konnte, wie Tungdil sich anstellte.
In diesem Augenblick kam ein einzelner Zwerg aus der Schwarzen Schlucht getreten, und seine Rüstung glänzte im Licht der Sonne rötlichgolden auf.
Sein Erscheinen schien alles zu verlangsamen und der Freude über den ersten Sieg einen Eimer aus Schmutz überzustülpen.
Ingrimmsch musste ihn anstarren und vergaß die Befehle, die er hatte geben wollen. Es erging jedem so, der einen Blick auf den ungewöhnlichen Gegner warf. Er war imposant, trotz seiner im Vergleich zu den Bestien geringen Größe. Eine Aura von finsterer

Weitere Kostenlose Bücher