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Das Schicksal in Person

Das Schicksal in Person

Titel: Das Schicksal in Person Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Eindruck.
    »Ich soll eine Aussage machen«, sagte sie. »Ich weiß nicht – was werden sie mich fragen? Ich habe solche Angst. Ich mag so etwas nicht. Ich habe es dem Polizeisergeanten gesagt, ich habe ihm gesagt, was wir gesehen haben.«
    »Reg dich nicht auf, Joanna«, sagte Emlyn Price. »Das ist doch nur eine amtliche Untersuchung. Der Beamte ist ein netter Mann, ein Arzt, glaube ich. Er wird dir nur ein paar Fragen stellen, und du sagst ihm, was du gesehen hast.«
    »Du hast es ja auch gesehen«, sagte Joanna. »Ja, natürlich«, antwortete Emlyn. »Zumindest habe ich gesehen, dass da oben bei dem Felsen jemand stand. Jetzt komm, Joanna!«
    »Man hat unsere Hotelzimmer durchsucht«, sagte Joanna. »Sie haben um Erlaubnis gefragt, aber sie hatten einen Durchsuchungsbefehl. Sie haben sich die Zimmer angesehen und auch die Sachen in unseren Koffern.«
    »Wahrscheinlich wollten sie den karierten Pullover finden, den Sie beschrieben haben«, sagte Miss Marple. »Aber Sie brauchen sich wirklich nicht aufzuregen. Wenn Sie einen rot-schwarz-karierten Pullover hätten, dann hätten Sie bestimmt nicht davon gesprochen. Er war doch rot und schwarz, nichtwahr?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Emlyn Price. »Ich kenne mich mit Farben nicht so aus. Es war eine grelle Farbe, mehr kann ich nicht sagen.«
    »Sie haben keinen Pullover gefunden«, sagte Joanna. »Es hat ja auch keiner von uns sehr viel zum Anziehen dabei. Auf einer Busreise nimmt man nicht viel mit. Ich habe kein ähnliches Kleidungsstück bei einem Mitreisenden gesehen, niemand hat so etwas angehabt. Bisher jedenfalls nicht. Oder hast du so einen Pullover gesehen?«
    »Nein, aber ich wüsste die Farbe auch nicht, wenn ich ihn gesehen hätte«, sagte Emlyn Price. »Ich kann rot und grün nicht immer unterscheiden.«
    »Du bist etwas farbenblind, nicht wahr?«, sagte Joanna. »Es ist mir schon gestern aufgefallen.«
    »Wieso, wann denn?«
    »Mein rotes Tuch. Ich fragte dich, ob du es gesehen hättest, und du sagtest, du hättest irgendwo ein grünes gesehen. Und brachtest mir das rote! Ich hatte es im Speisesaal vergessen. Es war dir nicht klar, dass es rot ist.«
    »Na ja, aber trotzdem brauchst du nicht herumzuerzählen, dass ich farbenblind bin. Das mag ich nicht. Die Leute sind da so komisch.«
    »Männer sind öfter farbenblind als Frauen«, sagte Joanna. »Das gehört zu den Dingen, die geschlechtsgebunden sind«, erklärte sie belehrend. »Es wird durch Frauen vererbt und kommt dann bei den Männern heraus.«
    »Das klingt ja, als ob ich Aussatz hätte«, spottete Emlyn. »So, jetzt sind wir da.«
    »Dir scheint das gar nichts auszumachen«, meinte Joanna, als sie die Stufen hinaufgingen.
    »Nein, eigentlich nicht. Ich war noch nie bei einer gerichtlichen Untersuchung. Es wird bestimmt sehr interessant.«
    Dr. Stokes war ein Mann Mitte vierzig mit Brille und grauen Haaren. Zuerst gab die Polizei das Ergebnis ihrer Untersuchung bekannt, dann wurde der medizinische Befund verlesen, mit allen Details über die Verletzungen, die zum Tod geführt hatten. Mrs Sandbourne berichtete über Einzelheiten der Reise, über den Ausflug, der für diesen bestimmten Nachmittag geplant gewesen war, und erzählte, wie das Unglück geschehen war. Miss Temple, sagte sie, sei sehr gut zu Fuß gewesen, obwohl sie nicht mehr ganz jung gewesen sei. Die Gruppe habe einen vielbegangenen Fußweg benützt, der um einen Hügel herumführe und langsam bis zu der alten Moorlandkirche ansteige. Auf einer benachbarten Anhöhe läge das so genannte Bonaventure Memorial. Der Aufstieg sei ziemlich steil, die jungen Leute würden meistens vorauslaufen und wären sehr schnell oben, die älteren gingen langsamer. Sie selbst hielte sich meistens ganz am Schluss einer Gruppe auf. Miss Temple habe sich mit Mr und Mrs Butler unterhalten. Obwohl sie schon über sechzig gewesen sei, habe sie das langsame Tempo der beiden ungeduldig gemacht, und sie sei vorausgegangen. Sie sei immer müde und ungeduldig geworden, wenn sie auf andere habe warten müssen. Dann habe man auf einmal einen Schrei gehört und sei zu ihr hingelaufen. Da Miss Temple gerade um eine Wegbiegung gegangen sei, habe man sie aus dem Auge verloren gehabt. Ein großer Steinbrocken hätte sich gelöst und sie beim Herabfallen getroffen. Es sei ein sehr unglücklicher und tragischer Unfall gewesen.
    »Und Sie vermuteten nicht, dass es sich um etwas anderes als einen Unfall gehandelt haben könnte?«
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Sie sahen

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