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Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition)

Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition)

Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green
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ließ sich nicht dazu bewegen, zwei zu tragen, also rangelten wir um Platz in dem alten schwarzen Koffer, den meine Eltern vor einer Million Jahre zur Hochzeit bekommen hatten. Er hätte sein Leben an lauter exotischen Orten verbringen sollen, aber nun pendelte er zwischen Indianapolis und Dayton hin und her, wo Morris Property, Inc., ein Satellitenbüro unterhielt, das mein Vater häufig besuchen musste.
    Ich fand, dass mir mehr als die Hälfte des Koffers zustand, weil wir ohne mich und meinen Krebs gar nicht nach Amsterdam fahren würden. Mom hielt dagegen, dass ihr, da sie doppelt so groß war wie ich und deswegen mehr Stoff brauchte, um den Anstand zu wahren, mindestens zwei Drittel des Koffers zustanden.
    Am Ende verloren wir beide. So ist das Leben.
    Obwohl unser Flug erst gegen Mittag ging, stand Mom um halb sechs auf, knipste das Licht an und rief: »AMSTERDAM!« Sie rannte den ganzen Morgen herum, sah nach, ob wir die internationalen Adapter hatten, sah dreimal nach, ob wir genug Sauerstoffflaschen für die Reise hatten und ob alle voll waren und so weiter, und in der Zwischenzeit schleppte ich mich aus dem Bett und zog mein Reise-nach-Amsterdam-Outfit an (Jeans, rosa Oberteil mit schmalen Trägern und schwarze Strickjacke, falls es im Flugzeug kalt war).
    Als um Viertel nach sechs der Wagen gepackt war, bestand Mom darauf, dass wir mit Dad frühstückten, ganz gegen meine moralischen Bedenken, vor dem Morgengrauen zu essen. Ich war doch kein russischer Bauer aus dem neunzehnten Jahrhundert, der sich für den Tag auf den Feldern stärken musste. Trotzdem schaffte ich es, ein bisschen Rührei herunterzuwürgen, während meine Eltern ihre hausgemachte Version von McDonald’s-Eiermuffins aßen, die sie liebten.
    »Warum isst man eigentlich immer nur Frühstückssachen zum Frühstück?«, fragte ich. »Ich meine, warum gibt es bei uns zum Beispiel nie Curry zum Frühstück?«
    »Hazel, iss.«
    »Aber warum?« , fragte ich. »Mal im Ernst: Wie kommt es, dass es Rührei immer nur zum Frühstück gibt? Schinken kann man jederzeit auf ein Brötchen legen. Aber sobald man ein Ei drauflegt, zack, ist es Frühstück.«
    Mein Vater antwortete mit vollem Mund. »Wenn du zurückkommst, machen wir Frühstück zum Abendessen. Abgemacht?«
    »Ich will kein Frühstück zum Abendessen«, antwortete ich und kreuzte das Besteck auf meinem fast vollen Teller. »Ich will Rührei zum Abendessen, ohne die lächerliche Annahme, dass eine Mahlzeit, in der ein Rührei vorkommt, Frühstück ist, selbst wenn es abends serviert wird.«
    »Du musst wissen, wofür es sich zu kämpfen lohnt in dieser Welt«, sagte meine Mutter. »Aber wenn du dich wirklich für diese Sache starkmachen willst, stehen wir natürlich hinter dir.«
    »Ziemlich weit hinter dir«, sagte Dad, und Mom lachte.
    Trotzdem, auch wenn ich wusste, dass es albern war, hatte ich irgendwie Mitleid mit Rührei.
    Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren, spülte Dad das Geschirr und brachte uns zum Wagen. Natürlich fing er zu weinen an, und dann küsste er mich mit seinem nassen, stoppeligen Gesicht auf die Wange. Er drückte die Nase an meinen Wangenknochen und flüsterte: »Ich hab dich lieb. Und ich bin so stolz auf dich.« (Worauf, fragte ich mich.)
    »Danke, Dad.«
    »Wir sehen uns in ein paar Tagen, ja, mein Schatz? Ich hab dich so lieb.«
    »Ich hab dich auch lieb, Dad.« Ich lächelte. »Wir sind ja nur drei Tage weg.«
    Als wir rückwärts aus der Ausfahrt fuhren, winkte ich ihm. Er winkte zurück und weinte dabei. Ich dachte, dass er wahrscheinlich dachte, er würde mich vielleicht nie wiedersehen, was er wahrscheinlich jeden Morgen der ganzen Woche dachte, wenn er zur Arbeit fuhr, und wahrscheinlich fühlte es sich echt ätzend an.
    Mom und ich fuhren bei Augustus vorbei, und als wir dort waren, sagte sie, ich solle im Wagen bleiben und mich ausruhen, aber ich wollte mit zur Tür. Während wir auf das Haus zugingen, hörten wir plötzlich, wie drinnen jemand weinte. Ich dachte gar nicht daran, dass es Gus sein könnte, weil es nicht wie das tiefe Brummen seiner Stimme klang, aber dann hörte ich eine Stimme, die eindeutig eine verzerrte Version von seiner war: »WEIL ES MEIN LEBEN IST, MOM. ES GEHÖRT MIR.« Blitzschnell legte meine Mutter den Arm um mich, drehte mich zum Wagen um und schob mich zurück, und ich fragte: »Mom, was ist denn los?«
    Und sie sagte: »Wir dürfen nicht lauschen, Hazel.«
    Als wir wieder im Wagen saßen, schickte ich Augustus eine

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