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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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erzählen«, unterbrach ihn Philipp. »Paßt mal auf! Kiki und Micki haben die Flasche zerbrochen, während wir auf dem Sportdeck waren. Als wir in die Kabine kamen, fanden wir die Scherben auf dem Fußboden, und das Schiff war fort.«
    »Fort?« fragte Lucy ganz entsetzt.
    »Micki hatte es unter Jacks Bett geschleppt. Wir holten es hervor. Gott sei Dank war nichts daran kaputt gegangen. Und nun stellt euch vor, was wir entdeckt haben! In der Schiffswand steckt ein kleiner Stöpsel. Wenn man den rauszieht, kann man einen Teil der Wand abnehmen.
    Und in dem hohlen Schiffsrumpf hat jemand eine Urkunde aus Pergament versteckt.«
    »Ist das wirklich wahr?« Die beiden Mädchen blickten Philipp ungläubig an.
    »Kommt in unsere Kabine und seht selbst. Ihr dürft aber niemand etwas davon erzählen — auch nicht Lucius. Es muß unser Geheimnis bleiben.«
    Sie stürmten in die Kabine hinunter und hätten beinahe den Steward umgeworfen, der gerade die Betten machte.
    »Verzeihung!« sagte Jack. »Sind Sie hier fertig?«
    »Ja, ich bin fertig. Warum seid ihr denn so aufgeregt?«
    Der Steward bekam keine Antwort. Die Kinder schlugen ihm die Tür vor der Nase zu und schoben den Riegel vor.
    Verwundert schüttelte er den Kopf. Was mochten die Kinder bloß wieder vorhaben?'
    Philipp knipste das Licht an, schloß den Schrank auf und nahm das Schiff heraus. Die anderen drängten sich aufgeregt an ihn heran.
    »Seht mal, wenn man den Stöpsel hier rauszieht, löst sich dieses kleine Stück der Schiffswand, und man kann es abnehmen«, erklärte er den Mädchen. »Und nun guckt mal in das Schiff hinein. Könnt ihr das zusammengefaltete Schriftstück erkennen? Es ist bestimmt aus Pergament.«
    Die beiden Mädchen waren überwältigt von dieser aufregenden Entdeckung. »Donnerwetter!« rief Dina. »Zieh das Papier schnell heraus.«
    »Wir müssen vorsichtig sein, damit wir es nicht zerreißen«, erklärte Jack. »Geht mal ein bißchen zurück, Mädels. Ihr stoßt mich sonst womöglich noch an.«
    Es erforderte viel Geduld, das eng zusammengefaltete Pergament aus dem Schiff zu ziehen. Ganz, ganz langsam und vorsichtig brachten sie es Stück für Stück ans Tageslicht, bis Jack es schließlich in der Hand hielt. Aufatmend legte er es auf den Frisiertisch. »Da ist es! Nun wollen wir sehen, was es enthält.«
    Sehr behutsam faltete Philipp das Pergament auseinander, bis es als großer Bogen vor ihnen lag. Die Kinder studierten es mit brennenden Wangen.
    »Es ist eine Karte.«
    »Ein Plan von einem Ort.«
    »Man kann gar nichts lesen. Die Beschriftung ist anscheinend griechisch.«
    »Das sieht fast nach einer Insel aus.«
    »Seht mal, diese Zeichen bedeuten anscheinend die Himmelsrichtungen. Norden, Süden, Osten, Westen, ja, so muß es sein.«
    »Es sind eigentlich zwei Karten. Dies scheint eine Insel zu sein — ringsum von Wasser umgeben. Und hier ist noch ein besonderer Plan — anscheinend von einem Ge-bäude mit allerlei Gängen.«
    Immer wieder wurden neue Vermutungen aufgestellt.
    Immer dichter beugten sich die Kinderköpfe über die Karte. Nach einer Weile holte Philipp ein Vergrößerungsglas. Damit konnten sie alles viel deutlicher erkennen und entdeckten noch ein paar verblaßte Zeichen und Wörter, die ihnen bis dahin entgangen waren.
    »Seht mal hier links oben das sonderbare Wort!« sagte Lucy plötzlich erregt. »Sieht es nicht genau so aus wie der Name auf dem Schiff? Laßt uns die Buchstaben miteinander vergleichen.«
    Sie blickten erst auf den Namen des Schiffes und dann auf das Wort, das Lucy auf der Karte entdeckt hatte. Tatsächlich, beide bestanden aus den gleichen Buchstaben.
    »Herr Eppy hat doch gesagt, daß der Name des Schiffes 'Andra' ist«, sagte Dina mit glühenden Wangen. »Also heißt das Wort auf der Karte auch Andra. Vielleicht ist es der Name einer Insel oder einer Frau, die irgendwie mit der Karte zusammenhängt.«
    Nach diesen Worten entstand eine tiefe Stille. Alle dachten angestrengt nach. War es möglich . . .? Konnte es sein . . .? Keiner von ihnen wagte es, eine Vermutung laut werden zu lassen.
    »Andra?« stieß Lucy schließlich stockend hervor. »So hieß doch die Königstochter, die den einäugigen Prinzen heiraten sollte. Ob vielleicht eins der Schiffe, die mit dem Schatz in See gingen, ihr zu Ehren 'Andra' genannt war?
    Vielleicht wurde 'Andra' dann später das Stichwort für den Schatz und steht deshalb auf der Karte und auf dem Schiff.«
    »Unmöglich«, murmelte Jack. »Es kann doch nicht

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