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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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einem Stück der Karte kann er doch unmöglich etwas schließen. Wir werden ihm natürlich nicht verraten, daß wir auch die übrigen Teile besitzen. Vielleicht wäre es sogar ratsam, gleich zuerst zu Herrn Eppy zu gehen. Er kann uns bestimmt sagen, ob das Papier echt ist. Falls es eine Fälschung sein sollte, brauchten wir unsere Zeit nicht mehr damit zu ver-geuden, noch drei andere Leute zu befragen.«
    Philipp hatte jedoch immer noch Bedenken. »Ich weiß nicht recht, ob es klug ist, sich an Herrn Eppy zu wenden.
    Womöglich errät er, daß auf dem Plan das Versteck des Andraschatzes angegeben ist. Wir haben es ja schließlich auch erraten.«
    »Wir werden ihm eben nicht das Stück geben, auf dem der Name Andra steht«, entgegnete Jack. »Und von den anderen Teilen der Karte erwähnen wir nichts. Wir er-zählen einfach, wir hätten das eine Stück irgendwo gefunden, wüßten aber nicht mehr wo. Lucy braucht kein Wort zu sagen. Sie ist die einzige von uns, die weiß, woher das Schiff stammt.
    Wir anderen können also wahrheitsgemäß behaupten: Nein, mein Herr, wir haben keine Ahnung, wo dieses Papier herkommt. Es — nun ja — es war eben eines Tages plötzlich da.«
    »Hoffentlich glaubt er uns«, meinte Dina zweifelnd.
    »Seinem Neffen scheint er niemals ein Wort zu glauben.«
    »Ach, diese Zimperliese!« sagte Jack verächtlich.
    »Lucius ist eigentlich gar nicht so übel«, warf Lucy ein.
    »Schließlich habe ich es doch nur ihm zu verdanken, daß ich das Schiff kaufen konnte. Ohne ihn hätten wir die Karte niemals entdeckt. Das darfst du nicht vergessen.«
    »Na ja, dafür werden wir ihm auch einen kleinen Teil des Schatzes abgeben«, sagte Jack großzügig.
    »Wollen wir denn nach dem Schatz suchen?« fragte Lucy überrascht. »Was wird Tante Allie dazu sagen?
    Dürfen wir den »Wiking« überhaupt verlassen, um uns auf Schatzsuche zu begeben?«
    Jack ärgerte sich über die Einwände seiner Schwester.
    »Das wird sich schon alles finden. Erst müssen wir doch einmal wissen, was die Karte überhaupt bedeutet. Tante Allie wird bestimmt ebenso begeistert sein wie wir, wenn sie von dem Schatz erfährt.«
    Lucy schüttelte zweifelnd den Kopf. »Das glaube ich kaum. Sie wird Angst bekommen und uns auf dem schnellsten Weg nach Haus bringen. Niemals wird sie es erlauben, daß wir auf einsamen Inseln nach verborgenen Schätzen suchen, das weiß ich genau. Sie hat genug von unseren Abenteuern.«
    »Dann werden wir eben vorläufig nichts von der Sache erzählen«, erklärte Jack. »Und sobald wir etwas Bestimmtes wissen, rufen wir Bill zu Hilfe.«
    Sofort hellte sich Lucys Gesicht auf. Ja, das war eine gute Idee. Wenn Bill Cunningham bei ihnen war, war alles gut. Dann brauchte man sich keine Sorgen zu machen.
    Erschöpft von der aufregenden Unterhaltung warfen sich die Kinder auf die Betten. Sie wünschten, der Ventilator möchte sich noch viel schneller drehen. Schweigend horchten sie ein Weilchen auf sein gleichmäßiges Surren.
    Da ertönte plötzlich ein furchtbarer Krach aus der Kabine nebenan. Erschreckt fuhren die Kinder zusammen.
    »Kikis Expreßzuggeschrei!« rief Jack entsetzt. »Kommt, wir wollen ihn schnell holen, sonst rückt uns noch der Kapitän persönlich auf die Bude. Ach herrje, da geht es schon wieder los! Wir haben ihn zu lange alleingelassen.«
    Die Kinder eilten in die Kabine der Mädchen, um Kiki zum Schweigen zu bringen, bevor sich jemand über den Lärm beschwerte. Der Papagei stand mit gesträubten Federn auf dem Frisiertisch und schrie sein Spiegelbild an.
    Obwohl er Spiegel sehr gut kannte, geriet er doch zuwei-len in Wut, wenn er plötzlich einen Papagei darin erblickte, den er nicht mit dem Schnabel erreichen konnte.
    »Sei still, du ungezogener Vogel!« rief Jack streng. »Ich werde dir den Schnabel zubinden, wenn du nicht sofort mit dem Lärm aufhörst. Böser, ungezogener Polly!«
    »Herzlichen Glückwunsch!« sagte Kiki zu Philipp, ohne Jack eines Blickes zu würdigen. Dann knallte er mit der Zunge wie ein Korken, der aus der Flasche gezogen wird, und machte gleich darauf ein glucksendes Geräusch, als würde etwas in ein Glas gegossen.
    »Er hat Durst!« rief Jack mitleidig. »Entschuldige, mein Alter, daß ich dich vergessen habe!« Er füllte ein Zahnputzglas mit Wasser. Sogleich steckte Kiki durstig den Schnabel hinein, und auch Micki kam herbeigesprungen, um zu trinken.
    »Wie gnadenlos wir sind!« sagte Philipp. »Über all den Aufregungen haben wir die beiden ganz vergessen.

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