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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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,Königin Maria' oder
    .Königin Elisabeth'. Warum sollte ein griechisches Schiff also nicht den Namen einer Prinzessin tragen?«
    Herr Eppy schien kaum zuzuhören. Er hatte offenbar nicht viel für Kinder übrig, nicht einmal für seinen eigenen Neffen. Gähnend ließ er sich in seinen Liegestuhl zurück-sinken und schloß die Augen. Frau Mannering machte den Kindern ein Zeichen, sich zu entfernen.
    Micki und Kiki waren oft recht störend, wenn jemand schlafen wollte. Die Passagiere beschwerten sich zuwei-len über den Lärm, den die beiden Tiere machten.
    Philipp brachte die Flasche in seine Kabine und stellte sie seinem Bett gegenüber auf ein Wandbrett, wo er sie immer vor Augen hatte. Er war ganz vernarrt in das seltsame schöne Schiff.
    »Paß nur auf, daß Micki die Flasche nicht kaputt macht«, warnte ihn Jack. »Das Schiff darin läßt ihm keine Ruhe. Immer wieder versucht er, es anzufassen, und wird wütend, wenn ihm das nicht gelingt.«
    Der »Wiking« pendelte in langsamer Fahrt von einer Insel zur anderen. Das Wetter blieb gleichmäßig schön. Jeden Tag zog die Sonne wie ein glühender Ball über den wolkenlosen Himmel. Immerfort leuchtete das Meer in einem herrlichen tiefen Blau. Die Zeit schien stillzustehen, und die Kinder hatten keine Ahnung, welches Datum man schrieb. Wenn ihnen das Essen nicht so gut geschmeckt hätte, wären sie geneigt gewesen, die Fahrt über das Ägäische Meer für einen schönen Traum zu halten. Aber eines Tages flammte ein heftiger Streit zwischen Kiki und Micki auf, durch den das friedliche traumhafte Leben der Kinder auf eine recht sonderbare Art jäh unterbrochen wurde.
    Die Kinder waren gegen Abend an Deck gegangen, um Ringwerfen zu spielen, und hatten die beiden Tiere aus-nahmsweise einmal in der Kabine der beiden Jungens zurückgelassen. Der Affe störte die Kinder beim Spiel.
    Immer stürzte er sich auf den Gummiring, und wenn es ihm endlich gelungen war, ihn zu erwischen, kletterte er damit auf einen Mast hinauf und schnatterte höhnisch zu den Kindern hinunter.
    Er wurde also an diesem schönen Abend in die Kabine verbannt, und Kiki sollte ihm Gesellschaft leisten. Der Papagei ärgerte sich, daß die Kinder ihn nicht mitgenommen hatten. Schmollend hockte er sich vor das Bullauge und stöhnte ganz entsetzlich. Micki setzte sich neben ihn, blickte ihn mitleidig von der Seite an und strich ihm sanft mit der Pfote über das Gefieder. Als Kiki jedoch wie ein Hund knurrte, zuckte er ängstlich zurück und starrte traurig vor sich hin.
    Nach einem Weilchen machte er einen neuen Versuch, Kiki zu ermuntern. Er holte Jacks Zahnbürste und bürstete damit, vor Vergnügen kichernd, über Kikis Federn.
    Kiki drehte ihm den Rücken zu und steckte den Kopf unter einen Flügel. Der Affe erschrak. Wie unheimlich der Vogel plötzlich aussah! Vorsichtig zog er mit seinen kleinen braunen Fingern seine Federn auseinander und suchte nach dem verschwundenen Kopf. Wo mochte er nur geblieben sein?
    »Zimperliese, Gänseliese!« ertönte Kikis Stimme unter dem Gefieder hervor. »Na so was! Grrr! Wisch die Tür ab und mach die Füße zu! Gott erhalte den König!«
    Micki sprang davon. Er wollte warten, bis Kiki seinen Kopf zurückbekam und wieder zu dem lustigen Vogel wurde, den er kannte. Sorgfältig stellte er Jacks Zahnbürste in das Glas zurück und nahm den Schwamm in die Hand, der auf dem Waschbecken lag. Er saugte ein wenig Wasser aus ihm und fuhr sich dann damit über sein kleines Gesicht, wie er es bei den Jungens gesehen hatte. Dann sprang er auf das Brett, auf dem die Flasche mit dem Schiff stand.
    Was sollte er nun beginnen? Sein Blick fiel auf die Flasche neben ihm. Vorsichtig berührte er sie mit der Hand, legte den Kopf auf die Seite und betrachtete das Schiff.
    Warum konnte er das seltsame kleine Ding nur nicht in die Hand nehmen und damit spielen? Er hob die Flasche auf, wiegte sie wie ein Baby auf den Armen und summte leise vor sich hin.
    Kiki nahm den Kopf aus dem Gefieder hervor und schielte zu dem Affen hinüber. Als er sah, daß Micki die Flasche im Arm hatte, wurde er böse und rief: »Mach die Tür zu, mach die Tür zu, du unartiger Junge! Wo ist dein Taschentuch? Weg ist das Wiesel!«
    Micki verstand kein Wort. Ohne Kiki zu beachten, begann er, die Flasche heftig zu schütteln.
    Der Papagei stellte den Kamm hoch und kreischte:
    »Unartiger Junge, unartiger Junge! Weg, weg, weg!«
    Micki schnatterte erregt, dachte jedoch nicht daran, die Flasche aus der Hand zu legen.

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