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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nickte und gab Bill einen Umschlag mit den vier Kartenteilen, die er jetzt sicherheitshalber immer bei sich trug. »Hoffentlich erklärt der Mann die Karte für echt«, sagte er feierlich. »Sollen wir Tim von dem Schatz erzählen, Bill?«
    »Ich habe nichts dagegen. Auf Tim kann man sich unbedingt verlassen. Aber er wird wohl nicht an die Geschichte glauben.«
    Nachdem Bill fortgegangen war, weihten die Kinder Tim in ihr Geheimnis ein. Er wollte sie zuerst auslachen.
    Aber als er merkte, wie fest sie an den Schatz glaubten, bemühte er sich, ernst zu bleiben.
    »Das ist wirklich wunderbar«, sagte er. »Als Junge glaubte ich auch an solche Geschichten von verborgenen Schätzen. Es ist nett von Bill, daß er euch den Gefallen tut, die Karte prüfen zu lassen.«
    Sie hörten sofort heraus, daß er nicht recht an den Schatz glaubte, und wechselten ein wenig enttäuscht das Gesprächsthema. Lucy wurde von Zweifeln gequält. War vielleicht doch alles nur ein Märchen? Aber dann hätte Herr Eppy sich doch nicht so merkwürdig benommen.
    Bill blieb sehr lange fort. Die Kinder wurden ungeduldig, und Tim schlug vor, mit dem Auto zu einem seltsam geformten Berg zu fahren. Da kam Bill endlich zurück.
    »Verzeiht, daß ich euch so lange warten ließ. Ich habe den alten Knaben gefunden. Er sah so verwittert und ver-staubt aus, als wäre er aus dem fünfzehnten Jahrhundert auferstanden. Und er war so entsetzlich langsam, daß es mir in allen Fingern kribbelte. Aber dafür verstand er sein Geschäft auch gründlich.«
    »Was hat er gesagt?« fragte Jack, vor Erregung zitternd.
    »Die Karte ist unzweifelhaft echt.« Diese Mitteilung wurde mit einem allgemeinen Seufzer der Erleichterung auf-genommen. »Der Mann wußte nicht genau, ob sie von einer noch älteren Karte abgezeichnet worden ist. Sie könnte auch — vor hundert Jahren etwa, wie er meint — von einem Griechen angefertigt worden sein. Die Insel heißt Thamis. Selbst wenn ihr Name nicht auf der Karte stehen würde, könnte man sie doch an ihrer sonderbaren Form erkennen. Sie hat nämlich an einer Seite einen langen Zipfel.«
    »Ja, ich weiß«. Philipp nickte. »Erzähle weiter, Bill.«
    »Die Karte besteht aus zwei Teilen«, fuhr Bill fort. »Der eine enthält die Umrisse der Insel, auf der sich eine Stadt befindet. Der Alte konnte jedoch nicht sagen, ob diese an der Küste oder im Innern des Landes liegt. Der zweite Teil, auf dem die Stadt in einem größeren Maßstab gezeichnet ist, stellt eine Art Wegweiser zu einem bestimmten Ort dar, an dem etwas Besonderes zu finden ist. Ob dies nun ein Schatz oder ein Tempel oder gar ein Grabmal ist, ist nicht aus der Karte ersichtlich. Auf alle Fälle aber muß es für den Menschen, der die Karte gezeichnet hat, von großem Wert gewesen sein.«
    Die Kinder hingen wie gebannt an Bills Lippen. Wie wunderbar, wie geheimnisvoll sich das anhörte!
    »Meint der Alte denn nicht, daß der Schatz der Andra dort versteckt sein könnte?« fragte Jack.
    »Die Geschichte des Andraschatzes war ihm anscheinend nur oberflächlich bekannt. Er sagte, hier auf den Inseln würden Hunderte von Geschichten über Piraten-schiffe, verborgene Schätze, Entführungen und so weiter erzählt, von denen die meisten erfunden seien. Er schien eher der Meinung zu sein, daß es sich bei dieser Karte um einen Tempel handelt.«
    »Bestimmt handelt es sich um den Schatz der Andra«, sagte Lucy mit leuchtenden Augen.
    »Ich bat den Griechen, die Karte für uns abzuzeichnen.
    Er konnte sehr gut englisch und hat die griechischen Vermerke in englischer Sprache daraufgeschrieben.« Bill breitete ein weißes Blatt auf seinem Schoß aus, das mit feinen Linien und Buchstaben bedeckt war. Erregt beugten sich die Kinder darüber und betrachteten es neugierig.
    Sogleich erkannten sie die Formen der alten Karte wieder. Nur standen die Bezeichnungen hier in englischer Sprache, und die Buchstaben und Zeichen waren klar und deutlich zu erkennen. Wie wundervoll! Sogar Tim begann sich für die Sache zu erwärmen und schien nicht mehr so ungläubig wie am Anfang zu sein.
    Jack buchstabierte flüsternd einige der Wörter. »Labyrinth, Katakomben, Zwei-Finger, Göttin, Glocke. Ach herrje, was bedeutet das bloß alles? Befinden sich die Labyrinthe und Katakomben in der Stadt? Soll der Schatz dort verborgen sein?«
    Bill zuckte die Achseln. »Wer weiß? Sicher ist nur, daß auf der Karte der Weg zu einem bestimmten Platz angegeben ist, an dem sich ein wertvoller Gegenstand befindet —

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