Das Schiff der Abenteur
ein Motorboot sich näherte.
»Bill kommt zum Schiff!« rief Lucy aufgeregt. »Unser guter Bill!«
Das Knattern des Motorbootes wurde immer lauter.
Dann hörte es plötzlich auf. Eine Strickleiter wurde vom der »Wiking« heruntergelassen. Jemand kletterte hinauf.
Lucy konnte nicht länger an sich halten. »Bill!« schrie sie. »Bist du es, Bill?«
Eine vertraute Stimme antwortete. »Ahoi! Hier ist Bill Smugs.« Und schon schwang sich Bill an Deck. Die Kinder stürzten auf ihn zu und drückten ihn vor Freude fast tot.
»Lieber Bill! Guter alter Bill! Fein, daß du da bist! Jetzt ist alles in Ordnung.«
»Ja, alles ist in Ordnung.« Bill hob Lucy vom Boden auf und schwang sie durch die Luft. »Wie freue ich mich, euch wiederzusehen! Jetzt beginnt eine herrliche Zeit!«
Bill erfährt die Geschichte des Schiffes
Bill war hungrig und durstig. Selig begleiteten die Kinder ihn in das Gesellschaftszimmer hinunter, wo er Schinkenbrote und Bier bestellte. Für die Kinder ließ er zur Feier des Tages belegte Brötchen kommen.
»Ihr werdet allerdings schlecht träumen, wenn ihr so spät noch etwas eßt«, warnte er sie. »Verflucht mich nicht, wenn ihr im Traum von Bären verfolgt werdet, aus einem Flugzeug fallt oder mit einem Schiff untergeht.«
»Ach, das macht nichts.« Lucy schmiegte sich zärtlich an ihren großen Freund. »Wenn ich einen Alptraum haben sollte, wirst du bestimmt als Retter darin auftauchen.«
Lächelnd trug der Steward das Essen auf. Auch Kiki und Micki hatte er nicht vergessen. Jeder von ihnen bekam einen Teller mit einer Banane. Kiki war sehr stolz, daß er einen Teller für sich allein hatte. Er legte die Banane jedesmal wieder darauf zurück, nachdem er ein Stück abgebissen hatte. Die Kinder beobachteten ihn schmunzelnd.
»Kiki hat feine Manieren bekommen, wie ich sehe.« Bill biß herzhaft in ein Schinkenbrot. »Ah, das schmeckt! Ich habe seit vielen Stunden nichts gegessen. Wie ist es euch denn solange ergangen, Kinder?«
»Wir haben dir viel zu erzählen«, sagte Jack.
»Fabelhaft interessante Sachen, Bill! Wir haben nämlich eine aufregende Entdeckung gemacht.«
»Natürlich!« rief Bill lachend. »Bildet euch nur nicht ein, ihr könntet mich hier zu irgendwelchen anstrengenden Unternehmungen verführen. Ich habe genug von euren Abenteuern und sehne mich nach ein paar beschaulichen Tagen.«
Plötzlich kreischte Kiki laut auf, so daß Bill erschreckt zusammenfuhr.
»Micki hat Kikis Banane genommen«, rief Jack empört.
»Gib ihm einen Klaps, Philipp, sonst entsteht gleich eine blutige Schlacht. Schon gut, Kiki, du bekommst eine andere Banane. Das hast du nun von deinen feinen Manieren. Du legst die Banane nach jedem Bissen wohlerzogen auf den Teller zurück, und dann kommt Micki daher und nimmt sie dir fort.«
»Was für ein niedliches Äffchen!« Bill kitzelte Micki unter dem Kinn. »Natürlich deiner, nicht wahr, Philipp? Wie bringst du es bloß fertig, immerfort neue Tiere aufzule-sen? Du hast schon einen jungen Fuchs gehabt, eine Eidechse, eine Blindschleiche, ein weißes Zicklein, zwei Lunde und weiße Mäuse. Und nun kommt noch dieses Äffchen hinzu. Na, solange du dir keine Nilpferde oder Löwen anschaffst, geht es ja noch.«
Die Kinder brannten darauf, Bill von dem Schatz zu berichten, aber sie wollten ihn erst zu Ende essen lassen. Er erzählte ihnen, daß er Frau Mannering in England auf dem Flugplatz getroffen und dann zum Zug gebracht hatte. Gleich darauf hatte er sich in sein Privatflugzeug gesetzt und war hierher geflogen.
»Ganz allein?« fragte Jack.
»Nein, mit einem Freund zusammen — Tim Curling. Ihr kennt ihn wohl noch nicht. Kannst du deine Brötchen nicht mehr essen, Lucy? Dann werde ich dir helfen. Tim ist auf der Insel geblieben. Er wollte sich ein Motorboot mieten und ein wenig in der Gegend umherkreuzen.«
»Ach, das würde ich auch gern tun«, sagte Dina.
»So? Ich dachte, es gefiele euch auf diesem großen bequemen Schiff. Mit Ruderbooten, Segelbooten und Motorbooten seid ihr ja schon oft gefahren. Solch ein großes Schiff ist doch mal eine Abwechslung.«
»Ja, natürlich«, sagte Jack zerstreut. »Sollen wir dir jetzt unsere Neuigkeiten erzählen, Bill?«
Bill steckte den letzten Bissen in den Mund und trank einen Schluck Bier hinterher. »Hat das nicht bis morgen Zeit?« fragte er gähnend. Als er jedoch die enttäuschten Gesichter der Kinder sah, mußte er lachen. »Na gut, dann heraus mit der Geschichte!«
»Hole das Flaschenschiff
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