Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
über viele Kilometer.
    Was für ein verwirrender Irrgarten! Wahrscheinlich gab es nur zwei Wege, die in einer Richtung hindurchführten.
    Einer davon war auf der Karte angegeben. Und den hatten sie verloren. Wer weiß, wie lange sie hier noch her-umwandern mußten, bis sie ihn wiederfanden.
    »Wo mag Jack nur stecken?« fragte Lucy ängstlich, während sie von einem Gang in den anderen stolperten.
    »Hoffentlich ist ihm nichts passiert.«
    Ja, wo steckte Jack? Als er auf der Suche nach Kiki in das große Gewölbe zurückkam, hörte er den Papagei traurig mit sich selber sprechen. Er ging der Stimme nach. Sie kam von der Wendeltreppe her, auf der sie in das Gewölbe gelangt waren.
    »Kiki!« rief er. »Was machst du da? Warum bist du fort-geflogen, du Dummkopf? Nun mußte ich den ganzen Weg zurückgehen, um dich zu holen.«
    Kiki hatte das Leben unter der Erde satt. Er sehnte sich nach Sonne und frischer Luft. Außerdem hatte er Durst.
    Hier unten gab es offenbar gar kein Wasser.
    »Kiki, komm her!« rief Jack wieder. »Wir wollen den anderen nachgehen.«
    »Hol den Doktor!« sagte Kiki und putzte sich das Gefieder. »Polly hat Schnupfen. Hol den Doktor!«
    »Sei nicht unartig, Kiki!« Ärgerlich ging Jack auf den Papagei zu. Kiki flog ein paar Stufen höher und spähte mit schief gestelltem Kopf auf ihn hinab. Deutlich konnte der Junge ihn im Licht der Laterne erkennen.
    »Du ungezogener Vogel!« schalt er zornig. »Komm sofort her und setz dich auf meine Schulter!«
    »Ungezogener Polly! Hol den Doktor!« rief Kiki, der offenbar nicht von dem Doktor loskommen konnte. Wieder flog er ein paar Stufen höher. Jack mußte wohl oder übel folgen. Dieser verflixte Papagei! Gerade jetzt machte er ein solches Theater. Die anderen würden gewiß schon ungeduldig warten.
    Kiki ließ Jack ganz dicht an sich herankommen, so daß er ihn fast mit den Händen greifen konnte. Dann flog er plötzlich wieder weiter und verschwand.
    »Warte nur, ich kriege dich doch, du böser Vogel!« rief Jack wütend. »Mich so zum Narren zu halten! Komm jetzt sofort her!«
    »Wisch dir die Füße ab!« kam es spöttisch von oben.
    »Schnüffle nicht! Weg ist der Doktor!«
    Das war zuviel. Jack hastete die Treppe hinauf, so rasch es ging, kam aber weiter oben, wo sie enger wurde, nur langsam vorwärts. Endlich stand er keuchend inner-halb der Säule. Die Sonne schien von oben herein, und er konnte alles deutlich erkennen. Kiki hockte auf dem Rand der Säule und putzte sich das Gefieder. Dabei schielte er jedoch wachsam nach Jack hin. Er wußte genau, daß dieser sehr böse war.
    Plötzlich rief er laut: »Na so was! Na so was!« und verschwand von seinem Platz. Jack konnte ihn jetzt nicht mehr sehen, hörte ihn jedoch noch ein paarmal »na so was!« rufen.
    Allerlei unfreundliche Bemerkungen vor sich hin mur-melnd, suchte Jack nach einem Stützpunkt für seine Füße und schwang sich durch die Öffnung ins Freie. Mit einem Satz sprang er auf den Hof und blickte sich nach Kiki um. Der Papagei saß auf einem Baum, spähte den Berg hinunter und schrie immerfort mit schriller Stimme: »Na so was!«, bis er schließlich in ein höhnisches Gelächter aus-brach.
    Jack wollte auf ihn zulaufen. Aber plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Da kam jemand den Berg herauf, jemand, den er kannte — den er sehr gut kannte. Vorste-hende Vorderzähne, ein Kinn, das eigentlich gar nicht da war.
    »Lucius«, murmelte Jack, unfähig sich zu rühren.
    Lucius kam direkt auf ihn zu. Deshalb hatte Kiki also immerfort »na so was!« gerufen. Plötzlich blieb Lucius stehen und starrte Jack an, als wäre dieser ein Geist. »Na so was!« rief er endlich. »Na so was!«
    »Guten Tag, Lucius«, murmelte Jack, verlegen grinsend. »Was machst du denn hier?«
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, antwortete Lucius.
    »Solch eine Überraschung! Ich kann es kaum glauben.«
    »Seit wann bist du hier?« fragte Jack. »Und was suchst du auf der Insel?«
    »Ich bin erst heute angekommen«, antwortete Lucius.
    »Aber mein Onkel ist schon länger auf Thamis. Ich habe keine Ahnung, was er hier treibt. Wahrscheinlich ist er wieder auf der Jagd nach Antiquitäten. Er bestellte ein Motorboot mit einigen Männern und allerlei Sachen hierher. Und da kam ich eben mit. Ich langweilte mich so furchtbar auf der 'Wiking', denn er sitzt ja fest, wie du weißt.«
    Jack verdaute diese Neuigkeiten schweigend. Aha!
    Herr Eppy befand sich also auch auf Thamis. Natürlich war er hinter dem Schatz

Weitere Kostenlose Bücher