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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Vielleicht befanden sie sich jetzt auf dem richtigen Weg. Hier gab es keine Sackgassen wie vorhin, als sie dauernd wieder umkehren mußten. Aha, da war wieder eine Kreuzung. Noch einmal nach rechts!
    Plötzlich endete der Pfad an einer Treppe, die steil nach unten führte. Bill beleuchtete sie mit seiner Taschenlampe und spähte gespannt hinab.
    »Jetzt sind wir auf dem richtigen Weg!« rief er befreit.
    »Hier geht es zu den Katakomben — unterirdischen Höhlen und Gängen, die miteinander verbunden sind und früher als Versteck, Begräbnisstätte und wer weiß was noch benutzt wurden.«
    »O Bill!« Lucy atmete erleichtert auf. »Ich dachte schon, wir würden nie im Leben hier herauskommen. Gehen wir die Treppe hinab?«
    »Ja, ich werde vorgehen.« Bill stieg hinunter, und die Kinder folgten ihm langsam. Sie hatten das Gefühl, direkt in den Mittelpunkt der Erde zu steigen. Die Treppe hatte ungefähr dreißig Stufen und führte in einen sonderbaren langgestreckten Raum, dessen Ende nicht zu sehen war.
    An den Wänden entlang liefen Felsenborde, anscheinend zum Aufbewahren von Vorräten. Dazwischen befanden sich kleine Nischen, die wie Schlafplätze aussahen.
    Nach einigen Schritten stießen sie auf ein großes Loch im Boden. Bill leuchtete mit seiner Lampe hinein. Es war ein tiefer Schacht mit eisernen Krampen an der Seite. »Ich gehe hinunter«, verkündete Bill feierlich. »Eine Ahnung sagt mir, daß wir unser Ziel erreicht haben.«
    Er verschwand mit seiner Taschenlampe in dem Schacht. Die Kinder blieben oben stehen und warteten gespannt. Da hörten sie ihn laut und aufgeregt rufen:
    »Kommt herunter! Hier ist die Schatzkammer. Der Schatz ist noch da!«

Gefangen
    Endlich waren sie am Ziel. Vor Erregung zitternd, kletterten die Kinder durch den Schacht. Er endete in einem großen runden Raum mit ganz glatten Wänden. Es sah fast so aus, als wäre er mit einer Maschine aus dem Felsen gehöhlt worden. Aber das war ja nicht gut möglich, denn zu der Zeit, als dieser Raum entstand, gab es bestimmt noch keine Maschinen. Die Kinder blickten sich sprachlos vor Staunen um. Das Licht der Lampe fiel auf einen Haufen kunterbunt durcheinander liegender Gegenstände. Kisten und Kasten verschiedener Größe, mit Messing beschlagene Truhen und andere Behälter waren offenbar durch den Schacht hinuntergeworfen und seitdem nicht mehr angerührt worden. Sie waren aufge-sprungen oder im Laufe der Zeit vermodert. Ein wirres Durcheinander der merkwürdigsten Dinge, die aus ihnen herausgefallen waren, bedeckte den Boden.
    Da lagen mit blitzenden Edelsteinen besetzte Ketten, Broschen, Armbänder, Haarkämme aus Gold, schöne Metallvasen, die jedoch so erblindet waren, daß man nicht mehr erkennen konnte, ob sie aus Gold oder Kupfer bestanden. In einer Ecke erblickten die Kinder kunstvoll ziselierte Dolche, in einer anderen allerlei verschiedene Waffen. Da waren zerbrochene Figuren, Trinkgefäße, Schalen aller Art und noch viele andere Dinge, von denen die Kinder nicht einmal wußten, wozu sie gebraucht wurden.
    Eine Weile standen sie schweigend vor diesen Schätzen. Bill fand als erster die Sprache wieder. »Andras Schatz! Wir werden wohl niemals mit Sicherheit erfahren, ob er es wirklich ist, und wie er hierher gelangte. Aber die Sachen sind unzweifelhaft von ungeheurem Wert. Seht nur diesen Dolch hier! Er muß Hunderte von Jahren alt sein. Trotzdem ist er tadellos erhalten, wohl weil die Luft hier unten so trocken ist. Solche Sachen findet man heut-zutage nur noch in Museen.«
    »Ach, Bill, es ist einfach märchenhaft!« Mit glänzenden Augen blickte Philipp umher und nahm bald diesen, bald jenen Gegenstand in die Hand.
    »Die Kleider, Mäntel und Schuhe sind wahrscheinlich zerfallen und vermodert«, sagte Dina bedauernd. »Ich hätte sie mir gern einmal angezogen. Ach, Bill, nun haben wir den Schatz wirklich gefunden.«
    »Schade, daß Jack nicht hier ist«, sagte Lucy mit Tränen in den Augen. »Er hätte sich so gefreut. Wo mag er nur stecken, Bill?«
    »Es hat sicher sehr lange gedauert, bis er Kiki fand«, meinte Bill. »Und dann hat er es wohl nicht mehr gewagt, uns zu folgen, weil er den Weg nicht wußte. Wir werden jetzt zurückgehen. Und wenn wir ihn gefunden haben, bringen wir ihn hierher und zeigen ihm den größten Schatz der Welt.«
    »Hoffentlich verirren wir uns nicht wieder«, sagte Philipp ein wenig ängstlich. Auch Bill dachte mit einiger Sorge an den Rückweg. Seine Taschenlampe brannte nur noch kümmerlich. Und

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