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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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das Öl in der Laterne würde wohl auch bald zu Ende sein. Sie mußten rasch zurückgehen, Jack suchen und vor allem etwas essen. Jetzt, da ihre Erregung nachließ, spürten sie plötzlich, daß sie furchtbar hungrig waren.
    »Wenn wir Jack gefunden haben, werden wir erst einmal etwas essen«, sagte Bill. »Vielleicht ist in seiner Laterne noch genügend Öl. Dann kehren wir mit ihm hierher zurück. Aber diesmal wollen wir die Wände beim Gehen markieren, damit wir den Weg wiederfinden. Eigentlich kann man ihn ja gar nicht verfehlen. Man muß nur darauf achten, daß man immer nach rechts einbiegt, wie es auf der Karte angegeben ist. Wir hatten vorhin sicher eine Kreuzung übersehen.«
    Ehe sie den Schacht wieder hinaufkletterten, warfen sie noch einen letzten Blick auf den Schatz. Wie lange mochte er hier schon liegen? Vielleicht hatte ihn kein menschliches Auge mehr gesehen, nachdem er in der Höhle versteckt worden war. Vielleicht waren sie die ersten, die ihn nach unendlich langer Zeit wieder aufgestöbert hatten.
    Nachdenklich gingen sie durch die Katakomben und stiegen die steilen Stufen hinauf, die in das Labyrinth führten. Sie achteten genau auf die Kreuzungen. Jetzt mußten sie sich immer links halten. Dann konnten sie gar nicht fehlgehen.
    Aber es war wie verhext. Wieder schienen sie eine Kreuzung übersehen zu haben, denn bald hatten sie den Weg abermals verloren und irrten verzweifelt in den ge-wundenen Gängen des Labyrinths umher. Sie waren hungrig und müde, und Lucy weinte fast vor Erschöpfung.
    Micki hatte bisher ruhig auf Philipps Schulter gesessen und sich nur manchmal an seinen Hals geklammert, wenn der Weg abschüssig oder holperig wurde. Aber nun war er der endlosen Wanderungen durch die Dunkelheit müde. Er sehnte sich nach Luft und Sonne. Er wollte etwas essen. Vor allem aber plagte ihn der Durst. Plötzlich hüpfte er zu Boden und machte sich selbständig auf den Weg.
    Philipp rief: »Micki, komm hierher! Wir wollen dich nicht auch noch verlieren.«
    Micki zögerte ein wenig, kam jedoch nicht zurück. Da rief Bill: »Laß ihn laufen, Philipp! Vielleicht findet er den Weg nach draußen. Tiere haben ja einen erstaunlichen Orientierungssinn. Vielleicht bringt er uns zu der geborstenen Säule zurück.«
    Wenn Micki verstanden hätte, was Bill sagte, hätte er ihm gewiß zugestimmt. Natürlich kannte er den Weg.
    Sein Instinkt sagte ihm ohne jede Karte, daß er sich jetzt links halten mußte. Er schlug unfehlbar den richtigen Weg ein und würde sich bestimmt nicht verirren. Hätte Philipp ihm gleich gesagt, daß sie zu der Wendeltreppe zurück wollten, dann hätte er sie längst dorthin geführt.
    Sie folgten dem Äffchen, das hurtig vor ihnen her-sprang, und gelangten nach kurzer Zeit in das Gewölbe unter dem Tempel. Lucy fühlte sich so erlöst, daß sie leise vor sich hin weinte. Niemand bemerkte es. Verstohlen wischte sie sich die Tränen ab und griff nach Bills Hand.
    Bill zog sie tröstend an sich. »Nun ist alles gut, Lucy.
    Wir haben den Schatz gefunden, wir haben den Rückweg gefunden, und Jack werden wir auch gleich finden. Da hier unten nichts von ihm zu sehen ist, wird er wohl oben im Freien auf uns warten.«
    Jack befand sich noch immer zusammen mit Herrn Ep-py, Lucius und den drei Männern auf dem Hof des Tempels. Er hatte eine sehr unangenehme Zeit hinter sich.
    Herr Eppy hatte ihn immer wieder nach den anderen gefragt. Mit allen Mitteln versuchte er herauszubekommen, ob Jack den Weg zum Schatz kannte. Er schrie und drohte und gab Jack sogar ein paar Ohrfeigen. Auch Lucius erhielt Schläge, als er Jack zu Hilfe eilen wollte. Jack war erstaunt, daß der Junge es wagte, etwas gegen seinen Onkel zu unternehmen. Das hatte er ihm gar nicht zugetraut.
    »Nett von dir, Lucius«, sagte er dankbar. »Aber misch dich lieber nicht ein. Du bekommst nur Schläge und kannst mir doch nicht helfen. Dein Onkel wird es noch bitter bereuen, mich so behandelt zu haben, verlaß dich drauf!«
    Zu allem Unglück wurde Jack von nagendem Hunger gequält. Herrn Eppy erging es offenbar ähnlich. Plötzlich fragte er Jack, wo sie das Essen gelassen hätten, das der Knirps auf dem Esel gebracht hatte. Jack wußte sehr gut, wo es lag, nämlich auf einem Felsvorsprung in der Säule.
    Aber das konnte er unmöglich sagen, denn damit hätte er den geheimen Zugang zum Schatz verraten.
    Er schüttelte also auf Herrn Eppys wiederholte Fragen nur schweigend den Kopf. Dabei wurde er immer hungriger und begann

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