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Das Schlangennest

Das Schlangennest

Titel: Das Schlangennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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Sie noch Ihre Schwester sind mit Robert verwandt", brach es aus Claudine hervor. "Ich verstehe das nicht. Robert ist voll und ganz ein Hammond."
    "Ich kann mir denken, weshalb Sie das Sorgerecht für die Kinder beantragt haben", warf Earl verächtlich ein. "Wir haben Sie längst durchschaut, Miß. Im Grunde genommen liegt Ihnen an den Kindern doch gar nichts. Ihnen geht es um ihr Vermögen."
    "Sie sollten nicht von sich auf andere schließen, Earl", antwo rtete Daphne. "Ich besitze genug, um ein zufriedenes Leben führen zu können. Aber die Kinder brauchen mich. Ich verstehe nicht, weshalb bisher noch keiner etwas unternommen hat, um Joyce zu helfen. Jedenfalls werde ich mit ihr zu einem Psychotherapeuten gehen. Man kann..."
    "Das können Sie doch dem Kind nicht antun, Daphne." Claud ine sah sie entsetzt an. "Die Kleine steht unter Schock. Was soll sie denn noch alles ertragen? Ich bin nach wie vor der Meinung, daß wir ihr nur Zeit lassen müssen, um über diese furchtbaren Ereignisse hinwegzukommen."
    "Eine Hammond, die einen Psychiater braucht." Mortimer Hammond umklammerte seinen Stock so fest, daß seine Knöchel weiß hervortraten. "Sie müssen von Sinnen sein, junge Frau."
    "Joyce braucht keine Therapie", mischte sich nun auch Isabel ein. "Hört man nicht täglich, daß diese sogenannten Seelenklempner mehr schaden als nützen?" Sie wandte sich an Claudine. "Richard war dein Bruder. Ruf Dr. Gregson an. Du bist genauso die Tante der Kinder wie diese Person." Sie wies mit dem Kinn zu Lauras Schwester.
    Daphne straffte die Schultern. "Ich würde mich nicht scheuen, den Kampf um die Kinder in aller Öffentlichkeit auszutragen", sagte sie ruhig. "An Ihrer Stelle würde ich vorsichtig sein. Es könnte dabei einiges zur Sprache kommen, was wohl besser im Verbo rgenen bliebe."
    "Das klingt, als wollten Sie uns erpressen!" stieß Earl Forest wütend hervor. "Wer sind Sie denn schon, daß Sie es wagen könnten,..."
    Die junge Frau lachte unfroh auf. "Ich bin nicht meine Schwester, Earl, mich können Sie nicht einschüchtern. Ich bin es gewohnt, einen einmal gewählten Weg gegen alle Widerstände zu gehen."
    "Ich meine, wir sollten uns nicht streiten", sagte Claudine F orest friedfertig. "Das führt doch zu nichts. Wir werden sehen, ob der Psychotherapeut Joyce helfen kann. Mag sein, daß wir in unserer Sorge um die Kleine im Unrecht sind. Joyces wegen wünsche ich es mir sogar." Sie legte ihren Arm um Daphnes Schultern. "Die Situation ist für uns alle nicht leicht. Wir sollten versuchen, das Beste daraus zu machen."
    "Der Meinung bin ich allerdings auch", meldete sich ihr Mann zu Wort. "Ich habe diese ewigen Streitereien satt." Er blickte von Mortimer Hammond, der noch immer auf seinen Stock gestützt am Kamin stand, zu seinem Sohn und Isabel. "Daphne ist nun einmal hier. Akzeptieren wir es."
    "Etwas anderes bleibt uns ohnehin nicht übrig", bemerkte Earl wütend und verließ den Salon.
    Mortimer Hammond nahm wieder Platz. Er stopfte seine Pfeife und zog dann Bruno Forest in ein Gespräch über die kommende Jagdsaison.
    "Männer", bemerkte Claudine vertraulich zu Daphne. "Manchmal glaube ich, sie haben nichts als die Jagd im Kopf." Sie bedachte ihren Mann mit einem nachsichtigen Lächeln. "Richard war genauso. Schon als Kind fieberte er jedes Jahr der ersten Fuchsjagd entgegen."
    Das paßte genau zu dem Bild, daß sich Daphne von ihrem Schwager gemacht hatte. Während sie sich mit Claudine über ganz belanglose Dinge unterhielt, grübelte sie über Lauras angeheiratete Verwandschaft nach. Sie nahm sich vor, soviel wie möglich über jeden einzelnen der Forests und der Hammonds herauszufinden. Vielleicht würde sie dann von ganz alleine auf den Täter stoßen.
     
    10.
    "Warum kann ich nicht mitkommen, Tante Daphne?" fragte Robert, als seine Tante mit Joyce zum Wagen ging. "Ich könnte doch im Wartezimmer auf euch warten." Bittend blickte er zu ihr auf. "Ich werde auch ganz bestimmt nicht ungeduldig sein."
    "Steig schon immer ein, Lovely", forderte Daphne ihre Nichte auf und öffnete die Fondtür, dann drehte sie sich Robert zu. "Weil Doktor Gregson und ich nach dem Arztbesuch noch einiges zu besprechen haben, Bobby", erwiderte sie. "Bitte glaube mir, es ist wichtig." Sie legte sanft ihre Hände auf seine Schultern.
    "Für Mommy?"
    Die junge Frau nickte. "Ja, vor allen Dingen für deine Mom."
    Robert holte tief Luft. Er warf einen Blick in den Fond. "Wird Joyce wirklich wieder sprechen können, wenn du mit ihr bei

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