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Das Schlangennest

Das Schlangennest

Titel: Das Schlangennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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zu spüren", erwiderte sie. "Es..." Errötend unterbrach sie sich. Wie kam sie dazu, einen wil dfremden Mann derart zu berühren? Wie..."
    "Was wollten Sie sagen?" Er drehte sich ihr wieder zu.
    "Ach nichts." Sie sprang auf. "Höchste Zeit, daß ich nach Hammond Hall zurückkehre." Die junge Frau klopfte den Sand von ihrem Rocksaum. "Kennen Sie in Barnstaple einen guten Psychotherapeuten?"
    "Da wäre Doktor Miller", meinte Ralph. Er schlug sein Jackett gegen einen niedrigen Felsen. "Ich werde für Sie einen Termin mit ihm vereinb aren."
    "Je früher um so besser", sagte Daphne und griff nach ihren Sch uhen.
     
    9.
    Es wurde schon dunkel, als Daphne nach Hammond Hall z urückkehrte. Joyce und Robert rannten ihr entgegen. "Geht es der Mommy gut?" flüsterte der Elfjährige und schlang die Arme um den Hals seiner Tante.
    "Ja, es geht ihr gut", erwiderte Daphne. Sie küßte ihn zärtlich, dann hob sie seine Halbschwester hoch, die sich wie ein Äffchen an sie klammerte. "Die Mom läßt euch viele Grüße bestellen. Ihr sollt euch um sie keine So rgen machen."
    Joyce schmiegte ihr Gesicht an Daphnes Hals. Die junge Frau spürte die Tränen, die der Kleinen über das Gesicht rannen.
    "Habt keine Angst", sagte sie. "Gemeinsam werden wir es schon schaffen."
    An diesem Abend nahm sie zusammen mit den Kindern und Nancy das Dinner ein. Sie hatte keine Lust, mit den übrigen Fam ilienmitgliedern an einem Tisch zu sitzen. Es reichte vollkommen, ihnen später im Salon zu begegnen.
    Als die Kinder endlich im Bett lagen, zog sie sich um und ging in den Park hinunter, um sich noch etwas die Füße zu vertreten, bevor sie sich der Familie stellte. Sie hatte nicht die geringste Lust, länger als unbedingt nötig, im Kreis der anderen zu verwe ilen.
    Die junge Frau bog in den schmalen Pfad ein, der zum Rose ngarten führte. Plötzlich blieb sie stehen. Ganz deutlich hörte sie leise Stimmen. Obwohl es eigentlich nicht ihre Art war, andere Menschen zu belauschen, schlich sie sich lautlos näher.
    "Was hast du nur an diesem alten Kerl gefunden?" hörte sie Earl Forest fragen. "Ich bin fast wahnsinnig vor Eifersucht gewo rden, wenn ich nachts in meinem Bett lag und mir vorstellte, daß du gerade bei ihm bist."
    "Es ist vorbei. Sei zufrieden", antwortete die Frau, die bei ihm war. Sie sprach so leise, daß Daphne ihre Stimme nicht erkennen konnte. "Man soll mitnehmen, was man bekommt, und Richard hatte mir einiges zu bi eten."
    "Gott sei Dank, jetzt nicht mehr!"
    Daphne hörte, wie Earl seine Begleiterin heftig in die Arme zog und sie sich küßten. Leise schlich sie sich wieder zurück. Erst als sie den Pfad hinter sich gelassen hatte, wagte sie es, fester aufzutreten.
    Konnte Earl Forest seinen Onkel aus Eifersucht ermordet h aben? - Daphne traute es ihm ohne zu, allerdings paßte es nicht zu ihm, daß er sich zuvor als Geist verkleidet noch in Lauras Schlafzimmer geschlichen hatte.
    Die junge Frau verbarg sich hinter einer dicken Eiche. Sie hoffte, daß ihre Geduld nicht auf eine allzu lange Probe gestellt werden würde. Sie mußte herausfinden, mit wem sich Earl im Rosengarten getroffen hatte.
    Keine zehn Minuten später sah sie Isabel Hammond auf das Haus zugehen. Also habe ich mich nicht getäuscht, dachte sie. Sie hatte angenommen, daß es sich um Isabel handelte. Immerhin war es bei dem Streit zwischen Laura und Richard um Mortimers Enkelin gegangen.
    Daphne kehrte ins Haus zurück. Sie machte sich noch etwas frisch und ging dann in den Salon hinunter. Die Familie saß g eschlossen vor dem Kamin. Als sie eintrat, wandten sich ihr sofort alle Blicke zu.
    "Schön, daß Sie sich doch noch zu uns gesellen wollen", meinte Claudine Forest und ging ihr entgegen. "Ich machte mir schon Sorgen. Immerhin war es kein leichter Tag für Sie."
    "Die Kinder sind glücklich, weil ich bei ihrer Mutter gewesen bin", erwiderte Daphne und blickte in die Runde. "Laura geht es verhältnismäßig gut."
    "Meinen Sie wirklich, es würde auch nur einen von uns intere ssieren, wie es dieser Frau geht?" fragte Mortimer Hammond. Er stand auf, wobei er sich schwer auf seinen Stock stützte.  "Wir sollten dankbar sein, daß Sie uns nicht ihre Grüße bestellen."
    "Meine Schwester hat keinen Grund, jemanden außer ihren Kindern zu grüßen", bemerkte Daphne. "Im übrigen bin ich nur gekommen, um Sie darüber zu informieren, daß mir das vorläufige Sorgerecht für die Kinder zugesprochen wurde. Das Gericht en tsprach damit dem Wunsch meiner Schwester."
    "Weder

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