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Das Schlangenschwert

Das Schlangenschwert

Titel: Das Schlangenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Lage versetzen. Du kannst bestimmt nach etwa zwei Jahren das Raumschiff verlassen.«
    »Das steht im Vertrag?«, fragte ich leise.
    »Natürlich. Soll ich es dir zeigen?«
    »Nicht nötig. Ich erinnere mich... Ich hätte nicht gedacht, dass die Versicherung so teuer ist...«
    Der Älteste stützte seine Hände auf die Knie, beugte sich nach vorn und giftete:
    »Tikkirej, glaubst du, dass nur du allein die kluge Idee hattest, anzuheuern und auf dem ersten besten Planeten das Raumschiff wieder zu verlassen? Sogar wenn unser Flug ins Paradies führen würde, mit Zwischenlandung in der Hölle, hätte sich ein Interessent gefunden, um dorthin abzuhauen. Genau aus diesem Grund, Tikkirej, ist die Versicherungssumme dermaßen hoch. Damit sich die Mannschaft nicht damit abmühen muss, auf jedem Kosmodrom neue Gehirne aufzuspüren. Du hast die Arbeit angenommen, also arbeite! Wir hatten dich gewarnt!«
    Ich bemerkte nicht einmal, dass ich anfing zu weinen.
    »Also, wofür entscheidest du dich? Kündigst du den Vertrag und bist berechtigt, nach zwei Jahren von Bord zu gehen, oder bleibst du die vereinbarten fünf Jahre und erarbeitest dir eine Drittelmillion?«
    Er war wütend, verteufelt wütend auf mich selbstherrlichen Dummkopf, der ihn daran hinderte, das Raumschiff zu verlassen, sich zu vergnügen und in der Bar sein ehrlich verdientes Geld auszugeben.
    Ich hatte mir aber doch den Vertrag angesehen! Es war etwas verwirrend, manche Dinge waren kleingedruckt, aber...
    Ich setzte mich auf den Boden und versteckte mein Gesicht zwischen den Knien. Für zwei Jahre – das ist mein Ende. So viel halte ich nicht aus. Fünf Jahre auf gar keinen Fall. Ich werde kein Idiot, aber mir wird alles egal sein. Man bekommt zu essen und zu trinken, darf alles unter sich lassen... und...
    »Haben wir dich gewarnt oder nicht?«, bellte der Älteste.
    »Sie haben mich gewarnt«, schluchzte ich.
    Er pflückte mich vom Boden, nahm mich auf den Schoß, presste mir die Zähne auseinander und schob mir einen metallenen Flaschenhals in den Mund: »Trink! Du bist hysterisch wie ein altes Weib.«
    Ich schluckte die brennende Flüssigkeit. Musste husten.
    »Das ist Cognac«, informierte mich der Älteste. »Was wolltest du denn auf diesem Planeten machen, Tikkirej?«
    »Leben«, flüsterte ich.
    »Leben? Wie?«
    »Ich habe doch die Staatsbürgerschaft des Imperiums...«
    »Was nützt dir das? Glaubst du denn, dass ein Mensch in einer unbekannten Welt überleben kann? Zumal – als Jugendlicher? Zumal – ohne Geld? Du hättest deine jämmerlichen vierhundert bekommen und was hätte es dir genützt? Auf deinem Planeten sind einhundert Kredit richtig viel Geld. In einer normal entwickelten Welt reichen sie nicht mal für eine Woche!«
    Er stieß mich plötzlich weg: »Die Tür da, wasch dich.«
    Dann wandte er sich zum Bildschirm und fauchte böse: »Dienstanweisung. Vertrag mit Modul Tikkirej annullieren. Versicherung nicht abschließen.«
    Ich sah ihn an und verwischte meine Tränen.
    »Wir haben für dich keine Versicherung abgeschlossen«, der Älteste wandte mir den Rücken zu und nur sein geröteter Nacken verriet seine Gefühle, »es war klar, weshalb du angeheuert hast. Nur Anton hatte auf dich gesetzt, war davon überzeugt, dass du deine fünf Jahre abarbeitest und dir deinen Willen erhältst.«
    »Also haben Sie das Gesetz gebrochen!«, schrie ich.
    »Was geht dich das an? Was stehst du hier herum? Wasch dich und geh!«
    »Wohin?«
    »Wohin?«, jetzt tobte der Älteste echt. »Wohin wolltest du denn? Auf den Planeten! Neu-Kuweit, Kolonie des Imperiums, Standardgesetzgebung, beschleunigte Prozedur für die Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis, mittleres Komfortniveau – 104 Prozent! Wir haben dich erst nach zwei Zeitsprüngen abgeschaltet, und weißt du, warum? Weil wir davon überzeugt waren, dass du gleich auf dem ersten Planeten von Bord gehen willst! Ohne sich zu erkundigen, was das für ein Planet ist! Und dort, wohin wir das Erz transportiert haben, ist eine Kloake, noch schlimmer als eure Zwangsarbeit!«
    »Warum Zwangsarbeit? ...«, murmelte ich.
    »Weil Karijer als Planet für Zwangsarbeiter besiedelt wurde. Die Bewohner der Kuppeln sind die Nachfahren der Aufseher. Wasch dich und verschwinde!«
    Ich wusch mich. Ich spritzte mir lange kaltes Wasser ins Gesicht und bemühte mich, nicht die geröteten Augen zu reiben. Ich trocknete mich ab und ging hinaus. Der Älteste saß noch immer am Computer und spielte Schach. Sehr schnell, über

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