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Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend

Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend

Titel: Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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leise. »Ach du meine Güte …«
»Wie wär’s mit’m Film, Pop?«
»Na schön. Meinetwegen.«
    Jemand machte die Tür zu, Pop zog eine verdreckte Leinwand herunter und knipste den Vorführapparat an. Es war ein lausiger Film, aber immer noch besser als die Plackerei an diesen Motoren. Das Kraftstoffgemisch wurde entzündet von den Funken der Zündkerze und die Explosion traf den Kolben und drückte ihn herunter und das drehte die Kurbelwelle und die Ventile gingen auf und zu und die Kolben gingen rauf und runter und veranlaßten die Kurbelwelle zu weiteren Drehungen. Nicht besonders interessant, aber es war angenehm kühl im Raum, und man konnte sich zurücklehnen und denken, was man wollte. Man brauchte sich nicht die Knöchel aufzuschürfen an diesem blöden Schrott.
    Wir kamen nie dazu, die Motoren auseinanderzunehmen. Geschweige denn, sie wieder zusammenzubauen. Ich weiß nicht, wie oft wir uns denselben Film ansahen. Whitechapel erzählte einen Witz nach dem anderen, und wir lachten uns dumm und dämlich, obwohl die meisten Witze ziemlich schauderhaft waren. Aber Pop Farnsworth fand sie toll und krümmte sich jedesmal vor Lachen - »Heiliger Bimbam! Oh nein! Oh, nein nein nein!! …« Er war wirklich ganz in Ordnung. Wir mochten ihn.

    24

    Miss Gredis, die wir in Englisch hatten, war mit Abstand die schärfste Lehrerin. Sie war eine Blondine und hatte eine lange spitze Nase. Daß die Nase nicht so toll war, vergaß man schnell, wenn man sich den Rest von ihr ansah. Sie trug immer enge Kleider mit tiefem Ausschnitt, schwarze Stöckelschuhe und Seidenstrümpfe. Sie hatte märchenhaft lange Beine und bewegte sich wie eine Schlange. Hinter dem Lehrerpult saß sie nur, bis sie die Anwesenheitsliste abgehakt hatte. Dann setzte sie sich auf eine Bank in der ersten Reihe, die zu diesem Zweck immer frei blieb. Da oben thronte sie, die Beine übereinander und den Rock hoch. Noch nie hatten wir solche Waden, solche Beine, solche Schenkel gesehen. Na gut, wir hatten Lilly Fischman, aber die war immer noch ein Mädchen, während Miss Gredis in voller Blüte stand. Und jeden Tag durften wir unsere Augen eine ganze Stunde an ihr weiden. Es gab keinen Burschen in dieser Klasse, dem es nicht leid tat, wenn die Glocke schrillte und die Englischstunde zu Ende war. Wir redeten oft von Miss Gredis. »Was meint ihr, ob die scharf
    drauf ist?« »Nee, sie will uns bloß reizen. Sie weiß, daß sie uns damit wahnsinnig macht. Das
reicht ihr schon. Das ist alles, was sie will.«
»Ich weiß, wo sie wohnt. Ich geh da abends mal hin.«
»Das traust du dich doch nie!«
    »Was?? Ich fick sie um den Verstand! Sie legt’s ja richtig drauf an!«
    »Ich kenn einen aus der achten Klasse, der hat gesagt, er ist abends mal zu ihr gegangen.« »Yeah? Und was ist passiert?«
    »Sie ist im Nachthemd an die Tür gekommen, und die Titten sind ihr praktisch rausgehangen. Der Typ hat ihr gesagt, er hätte die Hausaufgaben vergessen. Sie hat ihn reingebeten.« »Ehrlich?«
    »Ja. Aber es ist nichts passiert. Sie hat ihm ‘ne Tasse Tee gemacht und ihm die Hausaufgaben gesagt, und er ist wieder gegangen.«
    »Wenn sie mich reingelassen hätte, da war aber was fällig gewesen!« »So? Was hättest du denn gemacht?«
    »Erst hätt ich sie von hinten gepimpert, dann hätt ich ihr die Pussy kahlgefressen, dann hätt ich
sie zwischen die Titten gefickt, und dann hätt ich sie gezwungen, mir einen runterzulutschen.«
»Ach nee. Du träumst ja. Hast du’s überhaupt schon mal gemacht?«
»Shit, klar hab ich’s schon gemacht. Schon öfter.«
»Und wie war’s?«
»Beschissen.«
»Ist dir nicht gekommen, wie?«
»Von wegen. Ich hab alles verkleistert. Ich hab gedacht, es hört nicht mehr auf.«
»Hast dir die ganze Hand verkleistert, was?«
»Ha, ha ha ha!«
»Ah, ha ha ha ha!«
»Ha ha!«
»Die ganze Hand voll, was?«
»Ach leck mich doch!«
»Ich glaub nicht, daß es einer von uns schon mal gemacht hat«, sagte einer der Jungs.
Ein verlegenes Schweigen trat ein.
»Quatsch, ich hab’s schon gemacht, als ich sieben war.«
»Das ist doch gar nichts! Ich schon mit vier!«
»Sicher, Red, trag nur richtig dick auf.«
»Ich hab diese Kleine da unterm Haus vernascht.«
»Ist er dir steif geworden?«
»Klar.«
»Ist dir’s auch gekommen?«
»Glaub schon. Irgendwas ist rausgespritzt.«
»Oh sicher. Du hast ihr reingepinkelt, Red.«
»Von wegen!«
»Wie hieß sie denn?«
    »Betty Ann.«
    »Scheiße«, sagte der Bursche, der behauptet hatte, er habe es schon im

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