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Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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sie gehört, dass Hannes für eine Weile geschäftlich nach Deutschland zurückmusste – und dass er Lisbet gebeten hatte, so schnell wie möglich nachzukommen.
    Unauffällig schlich sie sich ins Schloss, solange die beiden noch abgelenkt waren. Die Stufen, die ins obere Stockwerk führten, knarrten leise, als sie hinaufhuschte. Im Korridor wandte sie sich dann nach rechts, bis sie vor der Tür zu Hannes’ Zimmer stand.
    Aleks klopfte das Herz bis zum Hals. Sie klammerte sich an die Aktenmappe, die sie vor ein paar Tagen von Kristof Steen erhalten hatte, wie an einen Rettungsring.
    Wenn sie jetzt jemand erwischte …
    Nej
, darüber wollte sie gar nicht erst nachdenken. Sie würde alles genauso machen, wie Steen gesagt hatte. Sie musste nur ein paar handschriftliche Notizen aus Hannes’ Zimmer holen und sie unter die Dokumente mischen, die Steen ihr gegeben hatte. Anschließend würde sie die Mappe irgendwo in dem Zimmer liegen lassen, wo Lisbet praktisch darüberstolpern musste. Den Rest würde Steen erledigen, das hatte er ihr versprochen.
    Der Plan war so einfach wie genial. Wenn alles klappte, würde Lisbet so sauer auf Hannes sein, dass sie nie wieder ein Wort mit ihm sprechen wollte – und damit die Bahn freimachte für Aleks, die davon überzeugt war, wenn Lisbet erst weg wäre, würde Hannes schon mehr als nur ein kleines Mädchen in ihr sehen.
    Sie atmete tief durch und kämpfte gegen das schlechte Gewissen an, das sich immer wieder in ihr zu regen begann.
    Wie kannst du nur? Lisbet ist immer gut zu dir gewesen! Wo würdest du heute stehen, wenn sie und Hilda dir nicht geholfen hätten? Hast du schon vergessen, was die beiden alles für dich getan haben?
    Kurz geriet Aleksandra in ihrem Entschluss ins Schwanken. Lisbet war das Herz und die Seele von Beringholm Slott. Nichts würde jemals wieder so sein wie bisher, wenn sie fortging. Und was sollte aus den Tieren werden? Und aus Jenny, Kristina und den anderen?
    Doch dann schüttelte der Teenager den Kopf. Unsinn! Steen hatte ihr doch alles erklärt: Lisbet würde sich einfach irgendwo in der Nähe ein neues Grundstück suchen, und dort würde alles so weitergehen wie zuvor. Überhaupt kein Problem – oder?
    Aleksandra streckte die Hand nach der Türklinke aus. Dann holte sie noch einmal tief Luft und betrat das Zimmer.

10. KAPITEL
    L isbet riss das halb beschriebene Blatt vom Notenblock, knüllte es zusammen und warf es in den Papierkorb, der bereits überzuquellen drohte. Sie hatte sich mit der Arbeit an ihrem Song ein wenig von ihrer Nervosität ablenken wollen, aber es gelang ihr nicht.
    Immer wieder wanderten ihre Gedanken fort von der Musik und hin zu Hannes. Seufzend fuhr sie sich mit der Hand über die Augen und atmete tief durch. Er hatte sich kurz nach ihrem Gespräch am frühen Vormittag auf den Weg nach Berlin gemacht. War das wirklich erst sechs Stunden her? Ihr kam es wie eine kleine Ewigkeit vor. Sie sehnte sich so sehr nach ihm, dass sie einfach keinen klaren Gedanken fassen konnte.
    Wie gern hätte sie ihn sofort begleitet, doch das ging natürlich nicht. Zuerst musste sie die Eltern ihrer Schützlinge darüber informieren, dass sie für ein paar Tage verreiste. Außerdem brauchte sie natürlich jemanden, der sich während ihrer Abwesenheit um die Tiere kümmerte. Das alles ließ sich nicht von jetzt auf gleich bewerkstelligen. Sie seufzte. Wenn Hannes doch nur endlich anrufen würde! Er hatte ihr versprochen, dass er sich gleich nach seiner Ankunft in Berlin bei ihr melden würde, doch bisher hatte sie nichts von ihm gehört.
    Sie wollte gerade mit einem neuen Notenblatt beginnen, als das Telefon im Korridor klingelte.
    Sofort ließ Lisbet alles stehen und liegen. „
Hej
, Hannes!“, rief sie atemlos, kaum dass sie den Hörer abgenommen hatte.
    Am anderen Ende räusperte sich jemand vernehmlich, dann erklang eine Frauenstimme, die Lisbet nicht kannte. „Entschuldigung, aber kann ich bitte mit Hannes Westenberg sprechen? Ich habe es bereits auf seinem Handy versucht, aber mir scheint, dass ich seine Nummer falsch notiert habe …“
    „Er ist im Augenblick nicht hier“, erwiderte Lisbet. „Aber ich erwarte jeden Moment seinen Anruf. Kann ich ihm vielleicht etwas ausrichten?“
    „Oh ja, würden Sie das tun? Mein Name ist Linda Halman, ich arbeite für das Immobilienbüro Kant in Falun. Sagen Sie Herrn Westenberg bitte, dass wir bereits einen Interessenten für das Objekt gefunden haben, wegen dem er uns vorhin kontaktiert hat. Er

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