Das Schloss der tausend Sünden
abwegige Dummheit. Es war das 21. Jahrhundert – das Zeitalter der Wissenschaft und Rationalität. Selbst wenn du es gerne hättest, so etwas wie magische Kräfte gibt es nicht.
Graf André sah sie immer noch mit merkwürdig aufgewühltem Blick an.
«Was?», fragte sie verunsichert.
«Ich habe mich nur gerade gefragt, wie Sie wohl nackt aussehen.»
«Aber Sie haben mich doch schon nackt gesehen», erinnerte sie ihn leicht beleidigt. Schließlich war es erst ein paar Minuten her, dass er sie unbekleidet in ihrem Zimmer überrascht hatte. Sollte das einen so flüchtigen Eindruck hinterlassen haben?
André schüttelte den Kopf, als wäre er verwirrt und würde versuchen, seine Gedanken zu sortieren. Dann verzog sich sein Mund zu einem entzückend schiefen Lächeln.
«Oh ja, natürlich. Und Sie sind wunderschön.» Er legte einen Moment lang die Stirn in Falten. Sein Blick verdüsterte sich, als würde eine Wolke der Traurigkeit darüber hinwegziehen. «Ihr Jonathan ist wirklich ein Glückspilz. Geradezu gesegnet, würde ich sagen …»
Seine Augen verschwammen, als würde er durch ihren Körper hindurch in eine andere Realität blicken – auf ein anderes Wesen. Der junge Mann stellte sein Glas beiseite und ließ seine Hand unendlich langsam zu ihrem weichen Stoffgürtel wandern. Er öffnete den Knoten und die überlappenden schwarzen Seidenbahnen öffneten sich. Es herrschte Stille – eine schwere, scheinbar ewig andauernde Stille.
«So wunderschön …», flüsterte der Graf schließlich und ließ eine Fingerspitze dicht über ihrem Bauchnabel schweben. Belinda spürte, wie sie genau dort erregt zu zittern begann. Ihre Muschi direkt darunter wurde feucht, und sie sah, wie die Nasenflügel des Grafen sich aufblähten. Er konnte sie riechen.
Der Augenblick war nur flüchtig und explosiv, als wären sie in einer wilden, heftigen Bewegung, während ihre Körper jedoch beide wie erstarrt waren. Dann fuhr die Hand des Grafen ein klein wenig nach unten und legte sich auf die sanfte Rundung ihres Bauches. Die Berührung jagte einen unmittelbaren Blitz der Lust in ihre Möse.
Belinda keuchte, und der Graf zog seine Hand blitzschnell zurück.
«Verzeihen Sie», murmelte er und griff nach den Enden ihres Kimonos, um ihn zu schließen. «Ich bin zu weit gegangen. Es tut mir sehr leid.»
Belinda war zu schockiert, um sprechen zu können. Doch die Alarmiertheit, die sie empfand, rührte nicht vom Beginn der Zärtlichkeiten her, sondern von deren drohendem Ende. Das Gefühl, das diese einzelne, hauchzarte Berührung in ihr ausgelöst hatte, war atemberaubend gewesen. Es hatte sie auf eine Art bewegt und betört, die normalerweise erst nach langem Liebesspiel einsetzte. Der Rückzug seiner Hand war geradezu unerträglich.
Als Belinda bemerkte, dass sie immer noch ihr Weinglas in der Hand hielt, stellte sie es auf den Teppich zu ihren Füßen. Dann warf sie sich ihrem Gastgeber, ohne nachzudenken, halbnackt in die Arme, sodass er unmöglich zurückweichen oder sie abweisen konnte.
Einen Moment lang blieb Graf André passiv und akzeptierte reglos den ersten Kuss und ihre Arme um seine Taille. Sein Mund schmeckte für Belindas hungrige Lippen süß wie Honig, und sein Körper roch lieblich wie eine Rose. Langsam erst bewegte er schließlich seine Arme, packte sie dann und wirbelte ihren Körper so mühelos und elegant herum, dass sie auf seinem Schoß zu sitzen kam. Belinda konnte nicht ganz nachvollziehen, wie er all das geschafft hatte, ohne sich auch nur einmal von ihren Lippen zu lösen. Sowohl ihr Oberkörper als auch ihre Schenkel boten sich jetzt unbedeckt seiner Berührung dar.
«Du bist eine sehr direkte Frau», flüsterte er, einen kurzen Moment von ihren Lippen ablassend.
Belinda sah zu seinem Gesicht auf, musste den Blick aber sofort wieder abwenden. Seine Augen waren zu strahlend, um ihr Funkeln aus dieser Nähe ertragen zu können. Voller Faszination öffnete sie bei der Berührung seines Mundes erneut die Lippen.
Ohne zu zögern, glitt seine Zunge in die weiche Höhle, umspielte ihre Zähne und lieferte sich ein tänzelndes Duellmit ihrer Partnerin. Er schmeckte nach Wein, Mandeln und etwas, das nur schwer zu identifizieren, aber überaus köstlich war. Die erregte Frau stöhnte atemlos. Noch nie hatte ihr Körper sich so voller Leben gefühlt.
Während der Graf ihren Mund weiter spielerisch erkundete, wanderte seine Hand erneut zu Belindas Bauch. Die gespreizten Finger streichelten sanft
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