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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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denen sie dienen.«
    Moray erwiderte ihren Blick.
    »Komm, Sophia«, forderte die Countess sie auf, »wir sollten unseren Gästen jetzt ein bisschen Ruhe gönnen.« Dann verabschiedete sie sich mit einem Lächeln von den Herren, und Sophia tat es ihr gleich.
    Sophia zog sich in das kleine Eckzimmer zurück und versuchte, sich auf ihre Näharbeit zu konzentrieren, gab aber nach etwa einer Stunde mit zerstochenen Fingern auf und machte sich in der Hoffnung auf Ablenkung auf die Suche nach Kirsty.
    Eigentlich hätte Kirsty den Tisch im Speisesaal decken sollen, doch dort war sie nicht. Als Sophia verwirrt den Blick schweifen ließ, hörte sie von draußen das Rascheln eines Kleids und Männerschritte.
    Die Countess of Erroll klang ernst. »Colonel, ich würde Ihnen raten, nichts zu übereilen. Seit ein paar Monaten präsentiert sich die Lage völlig anders. Praktisch alle haben mit ihm gebrochen. Man verdächtigt ihn, mit dem Hof in London zu korrespondieren, weshalb Sie ihm nicht zu viel Vertrauen schenken sollten.«
    Inzwischen befanden sie sich in der Nähe der Tür zum Speisesaal. Sophia strich ihr Kleid glatt, verschränkte die Hände und suchte nach einer Erklärung für ihre Gegenwart, doch die Schritte und das Rascheln entfernten sich, und das, was Hooke als Nächstes sagte, verstand Sophia schon nicht mehr.
    Erleichtert seufzte sie auf. Es wäre ihr peinlich gewesen, wenn die Countess sie für eine Lauscherin gehalten hätte. Wenig später trat sie hinaus auf den Flur, um ihre Suche nach Kirsty fortzusetzen.
    Sie hätte nicht sagen können, aus welcher Richtung Mr. Moray herangekommen war und wie seine Stiefel auf dem Holzfußboden so geräuschlos hatten sein können. Jedenfalls stand er nun vor ihr und ergriff instinktiv ihre Schultern, um einen Zusammenstoß zu verhindern.
    Offenbar hatte er sie auch nicht erwartet, denn seine erste Reaktion war ein Fluch, für den er sich sofort entschuldigte, bevor er fragte: »Hab ich Ihnen wehgetan?«
    »Nein, nein.« Sie entwand sich hastig seinem Griff. »Es war meine Schuld, ich habe nicht aufgepasst.«
    So nahe wirkte Mr. Moray größer. Sophias Blick fiel auf seinen Hals über dem geknoteten Tuch und der dunkelgrünen Stoffjacke mit den Silberknöpfen.
    »Ihr Akzent …«, bemerkte er. »Sie kommen nicht aus Edinburgh.«
    »Nein, dort haben wir nur einen Zwischenaufenthalt eingelegt.«
    »Und woher stammen Sie dann?«
    »Von den Western Shires. Der Name meines Heimatorts sagt Ihnen sicher nichts.«
    »Nun, vielleicht doch.«
    Als sie ihm den Namen nannte, nickte er. »Aye, das ist in der Nähe von Kirkcudbright, stimmt’s? Sind Sie Presbyterianerin?«
    Wie sollte sie ihm begreiflich machen, dass sie durch das Leben im Haus ihres Onkels jeden Glauben verloren hatte? »Meine Eltern waren Presbyterianer, und ich wurde so getauft, aber meine Tante und mein Onkel haben mich episkopal erzogen.«
    »Das erklärt manches.«
    Als sie neugierig den Blick hob, sah sie, dass er lächelte. »Was erklärt es?«
    »Sie haben nicht das lange, mürrische Gesicht der Presbyterianer«, antwortete er. »Außerdem würde eine gottesfürchtige junge Frau nicht auf den Klippen herumlaufen, wo die ganze Welt sie sehen kann. Es sei denn natürlich, das waren nicht Sie heute Nachmittag, als wir an Land gerudert wurden.«
    Sie sah ihn stumm an.
    »Nur die Ruhe«, sagte er. »Für so etwas bekommen Sie keine Prügel, selbst wenn ich Sie verraten würde. Aber falls Sie in Zukunft solche Ausflüge geheim halten wollen, täten Sie gut daran, die Schlammflecken vom Kleid zu waschen, bevor Sie sich in Gesellschaft begeben.«
    Und damit verabschiedete er sich und …
    Da klingelte das Telefon zum zweiten Mal laut und vernehmlich und riss mich aus dem Schreibfluss.
    »Störe ich?«, fragte mein Vater am anderen Ende der Leitung.
    »Ach was«, log ich. »Ich hab nur schnell einen Satz fertig geschrieben.« Da mein Vater kaum jemals anrief, fragte ich: »Ist irgendwas passiert?«
    »Nein, alles in Ordnung. Aber du hast mich wieder auf die Spur der McClellands gesetzt. Ich hab per Internet im IGI recherchiert.«
    Das IGI, kurz für International Genealogical Index, ist eine der ergiebigsten Quellen für Stammbauminteressierte. Dieser von den Mormonen eingerichtete Index wird laufend von den Mitgliedern der Kirche aktualisiert, die weltweit Heirats- und Geburtenregister durchgehen, sie auf Mikrofilm übertragen und nach Stichworten ordnen. Zur großen Freude meines Vaters war es heutzutage dank

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