Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
Vom Netzwerk:
suchen.« Er berührte sanft ihr Haar. »Glaubst du, ich würde mich ohne einen Kuss von meiner Frau verabschieden?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Als sie sich wieder voneinander lösten, sah Moray sie mit ernstem Blick an, bevor er sie, einen Arm um ihre Schultern, eine Hand in ihren Haaren, gegen seine Brust drückte. Sie spürte seinen Atem warm auf ihrer Wange. »Ich komme zurück zu dir.«
    Sie nickte stumm.
    »Vertrau mir. Und wenn der Teufel sich mir in den Weg stellt: Ich komme zurück zu dir. Sobald King James auf dem Thron sitzt, bin ich kein Rechtloser mehr. Dann werden wir ein Heim haben und Kinder, und du wirst einen richtigen Ring am Finger tragen und der Welt zeigen, dass du mir gehörst.« Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Du warst die Meine, vom ersten Augenblick an.«
    Er gab ihr etwas Kleines, Rundes. »Damit du nie daran zweifelst.«
    Obwohl sie wusste, was er ihr gegeben hatte, hob sie die Hand ins Dämmerlicht und sah den schweren Silberreif mit dem roten Stein in der Mitte. »Den Ring deines Vaters kann ich nicht annehmen.«
    »Doch.« Er schloss ihre Finger um das Schmuckstück. »Wenn ich wieder da bin, gibst du ihn mir zurück und bekommst einen aus Gold dafür. Wer meinen Vater kannte, kennt auch diesen Ring. Falls du in meiner Abwesenheit einmal Hilfe brauchen solltest, musst du ihn nur meiner Familie zeigen. Die kümmert sich um dich.« Als er merkte, dass sie immer noch zögerte, fügte er hinzu: »Bewahre ihn einfach für mich auf. Im Kampf verliert man leicht etwas.«
    Sie ballte die Hand zur Faust. »Wie schnell musst du zurück zu deinem Regiment?«
    »Sobald ich den Befehl erhalte. Keine Sorge. Ich habe bis jetzt alles überlebt, und das, ohne dass mir dein hübsches Gesicht einen Grund dazu gegeben hätte. Ich pass schon auf.«
    Sophia tat, als glaubte sie ihm. »Wirst du mir schreiben?«, fragte sie.
    »Das wäre nicht sehr klug. Außerdem«, fügte er hinzu, »bin ich vermutlich sowieso wieder da, bevor der erste Brief hier ankommt. Deswegen möchte ich dir das geben.« Er holte ein gefaltetes Stück Papier aus der Jacke und reichte es ihr. »Von meinen Schwestern weiß ich, dass Frauen die Dinge gern schwarz auf weiß haben, damit sie immer nachlesen können, was ein Mann für sie empfindet.«
    Sie nahm den Brief stumm entgegen.
    »Falls Slains durchsucht werden sollte, verbrennst du ihn«, bat er. »Ich möchte nicht, dass Queen Annes Männer mich für weich halten.«
    »Aber ich habe nichts, was ich dir geben könnte«, sagte sie und hob den Blick.
    »Dann schenk mir das«, erwiderte er und küsste sie noch einmal im Schutz des Fliederbuschs. Dabei lösten sich duftende Blüten, die auf Sophias Gesicht, ihrem Haar und ihren Händen landeten.
    »Jetzt siehst du aus wie eine richtige Braut«, erklärte Moray lächelnd.
    Sie versuchte, die Blüten abzustreifen.
    Er hinderte sie daran. »Nein. Genau so möchte ich dich in Erinnerung behalten.«
    Da hörte sie das Geräusch einer sich öffnenden Tür und Schritte auf dem Kies und schließlich die Stimme von Colonel Hooke, der nach Moray rief.
    »Du musst gehen.«
    »Aye. Aber es wird nicht lange dauern, bis ich wieder da bin.«
    »Ja. Ich komme zurecht. Ich bin das Alleinsein gewöhnt.«
    »Du bist nicht allein«, widersprach er mit leiser Stimme. »Du hast mir einmal gesagt, dass ich dein Herz habe.«
    »Ja.«
    »Und du hast das meine.« Er legte seine Hand über die ihre und führte sie zu seiner Brust, so dass sie sein Herz schlagen spürte. »Es begleitet mich nicht auf meiner Reise, sondern bleibt hier bei dir. Ich werde erst wieder ganz sein, wenn ich zu dir zurückkehre.«
    »Dann komm schnell wieder«, sagte sie mit Tränen in den Augen.
    Als Hookes Stimme von Neuem ertönte, trat Sophia einen Schritt beiseite, um Moray gehen zu lassen, doch er küsste sie noch einmal, leidenschaftlicher als zuvor.
    »Ich wünschte, ich könnte dich begleiten.«
    Er drückte sie wortlos fester an sich.
    »Du hast einmal zu mir gesagt, dass ich vielleicht irgendwann auf einem Schiff segeln würde.«
    »Aye«, bestätigte er, »das wirst du auch. Aber dieses ist nicht das richtige.«
    Als Hookes Schritte näherkamen, befreite sich Sophia aus Morays Umarmung und löste das Band mit dem kleinen schwarzen Stein, den sie am Strand gefunden hatte, von ihrem Hals.
    Sie wusste nicht, ob er wirklich Zauberkraft besaß und seinen Träger vor allem Übel schützte, aber wenn, hatte Moray ihn nötiger als sie. Stumm schob sie ihn in

Weitere Kostenlose Bücher