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Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Titel: Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F.E. Higgins
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Monate her, und seitdem hat Jeremiah wieder und wieder von mir verlangt, diese schmutzige Arbeit für ihn zu tun. Ich denke nicht gern daran, wie viele Leichen ich schon ausgegraben habe. Ich weiß nur, dass Jeremiah gewiss kein Haar gekrümmt wird, falls sie mich erwischen.
    Dieser Mann bereichert sich an den Früchten meiner Gottlosigkeit, und ich kann nichts dagegen tun. Ich liege wach bis in die Morgenstunden, ständig gequält von meinen bösen Taten. Ich missbrauche das Vertrauen der Dorfleute, ein Vertrauen, das ich mein Leben lang aufgebaut habe. Wenn sie Bescheid wüssten, würden sie mich aufhängen.
    Jeremiah Ratchet. Wie ich diesen Mann hasse. Meine Schaufel würde ich ihm über seinen dicken Schädel ziehen, wenn ich wüsste, dass ich ungestraft davonkäme.

    Beim letzten Satz zögerte Ludlow, aber er hatte die Anweisung, alles niederzuschreiben, was er hörte. Also schrieb er auch den letzten Satz in das Buch. Verstohlen sah er zu Obadiah hin, dessen Gesicht jetzt so fahl war wie das der Leichen, die er ausgegraben hatte. Dann legte er seine Feder weg, schob einen Bogen Löschpapier zwischen die Seiten und klappte das Buch zu. Obadiah lehnte sich erschöpft zurück und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Ihr müsst mir helfen, Mr Zabbidou. Ich bin ein gebrochener Mann, des Lebens nicht würdig.«
    Joe legte Obadiah fest die Hand aufs Knie.
    »Macht Euch frei von diesen furchtbaren Gedanken«, sagte er. »Sie fressen nur Eure Seele auf. Es gibt eine natürliche Gerechtigkeit auf dieser Welt. Vielleicht stellt sie sich nicht so prompt ein, wie wir es uns wünschen, aber glaubt mir, Jeremiah Ratchet wird ihre Macht zu spüren bekommen. Nun geht nach Hause. Ihr werdet schlafen können und Ihr werdet nicht träumen.«
    Obadiah seufzte schwer.
    »Wisst Ihr, Mr Zabbidou, ich glaube, Ihr könntet recht haben.« Er erhob sich und wollte gehen, aber Joe hielt ihn zurück.
    »Eure Bezahlung, wie vereinbart.« Joe reichte ihm einen Lederbeutel mit Münzen, und Obadiahs Augen weiteten sich, als er ihr Gewicht spürte.
    »Ich danke Euch sehr, Mr Zabbidou«, sagte Obadiah. »Das kann ich gut gebrauchen.«
    »Und so soll es auch sein«, erwiderte Joe und drückte ihm herzlich die Hand. »So soll es sein.«
    »Und Jeremiah? Was ist mit Jeremiah?«, fragte Obadiah vorsichtig.
    Joe zwinkerte nur. »Habt Geduld, Mr Strang. Habt Geduld.«

Kapitel 13

    Fragment aus den
    Erinnerungen des Ludlow Fitch
    S o endete mein erster langer Tag bei Joe Zabbidou. Es war nach zwei Uhr, als Obadiah aufbrach. Joe blieb an der Tür stehen und sah ihm nach, wie er die Straße hinunterging und in seiner Hütte verschwand. Er wartete, bis das Licht gelöscht und alles wieder dunkel war, dann kam er herein und machte die Tür hinter sich zu. Ich war am Tisch sitzen geblieben und starrte verwundert auf das geschlossene Buch. Mir war schwindlig von all dem, was ich eben gehört hatte. Jetzt begriff ich. Es ist ein Buch der Geheimnisse, dachte ich, und Joe ist tatsächlich der Geheimnis-Pfandleiher.
    Ich konnte kaum glauben, dass mich Joe ein solches Buch anfassen, geschweige denn mich hineinschreiben ließ. Wie gern hätte ich es aufgeschlagen und von vorn bis hinten durchgelesen! Was für Geschichten von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit würde ich darin finden?
    Ich hörte Joe im Laden umherlaufen und mit seinem Frosch reden. Schnell schlug ich das Buch auf, blätterte darin und las die ersten Zeilen der Geständnisse:
    »Mein Name ist Eleanor Hardy, ich kann nicht länger mit meinen Lügen leben …«
    »Mein Name ist George Cutchpole, und ich habe ein höchst schändliches Geheimnis …«
    »Mein Name ist Oscar Carpue. In einem unkontrollierten Wutanfall habe ich wie von Sinnen …«
    Das war alles, was ich lesen konnte, bevor Joe pfeifend zurück ins Hinterzimmer kam. Ich schlug das Buch zu und sprang so ungeschickt auf, dass ich dabei den Stuhl umstieß.
    »Dann lass mal sehen, wie du dich angestellt hast«, sagte Joe, indem er meine Verlegenheit übersah. Er nahm das Buch vom Tisch. Nervös sah ich zu, wie er prüfte, was ich geschrieben hatte.
    »Hervorragende Arbeit, Junge«, sagte er, dann legte er das rote Band zwischen die nächsten leeren Seiten und schloss das Buch. »Ich hätte es nicht besser machen können.«
    Jäh schoss mir brennende Röte in die Wangen. Lob war ich nicht gewohnt. Um meine Verlegenheit zu verbergen, zeigte ich auf die goldene Schrift auf dem Einband.
    »Was ist das für eine Sprache?«
    Joes Gesicht leuchtete

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