Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus
blockierte Zufahrt zu. Pam und er können sehen, dass diese Leute wütender und entschlossener zu sein scheinen als der erste Haufen. Am Ende der Kolonne stellen mehrere Männer und Frauen ihre Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen ab, steigen aus und kommen zu Fuß auf die beiden Polizeibeamten zu. Die Vordersten der Horde fuchteln schreiend mit geballten Fäusten, schon bevor sie auf die Zufahrt abzubiegen versuchen. Eine Frau und zwei Jugendliche entrollen unglaublicherweise ein langes Spruchband, auf dem WIR WOLLEN DEN FISHERMAN! steht. Ein Mann in einem staubigen alten Cadillac streckt den linken Arm aus dem Fenster und hält ein selbst gemaltes Schild mit der Forderung GILBERTSON MUSS WEG hoch.
Danny sieht sich um und stellt fest, dass die Thunder Five tatsächlich eine rückwärtige Zufahrt gefunden haben müssen, vier von ihnen, deren Haltung eigenartig an Secret-Service-Agenten erinnert, stehen jetzt nämlich vor Ed’s Eats, während Beezer St. Pierre in ein Gespräch mit dem Chief vertieft ist. Und wie die beiden aussehen, auch dafür fällt Danny ein Bild ein: wie zwei Staatschefs, die ein Handelsabkommen vereinbaren. Das ist nun mal eine völlig unerklärliche Sache, und Danny wendet sich wieder den Autos, den Irren mit den Spruchbändern und Schildern, den Männern und Frauen zu, die auf Pam und ihn eindrängen.
Hoover Dalrymple, ein 71-jähriger Hüne mit weißem Spitzbart, baut sich vor Pam auf und fängt an, seine unveräußerlichen Rechte einzufordern. Danny erinnert sich an den Namen des Mannes, weil Dalrymple vor ungefähr einem halben Jahr
in der Bar des Hotels Nelson eine Schlägerei angefangen hat – und jetzt ist er wahrscheinlich hier, um sich für seine damalige Festnahme zu rächen. »Ich werde nicht mit Ihrem Partner reden«, schreit er, »und mir auch nicht anhören, was er sagt, weil Ihr Partner sich einen Dreck um die Rechte der Bürger dieser Gemeinde schert.«
Danny schickt einen orangeroten Subaru, den ein mürrischer Teenager mit einem schwarzen Black-Sabbath-T-Shirt fährt, dann eine schwarze Corvette mit Kennzeichenhaltern eines Händlers aus La Riviere weiter, der von einer auffällig hübschen jungen Frau mit auffällig unanständigem Wortschatz gefahren wird. Wo kommen diese Leute bloß her? Außer Hoover Dalrymple kennt er keinen einzigen. Die meisten dieser zweiten Horde von Gaffern scheinen von außerhalb zusammengetrommelt worden zu sein.
Als er zu Pam hinübergehen will, um sie zu unterstützen, fühlt er, wie sich ihm eine Hand auf die Schulter legt, dreht sich um und sieht hinter sich Dale Gilbertson neben Beezer St. Pierre stehen. Die vier anderen Biker drücken sich ganz in der Nähe herum. Der Kerl namens Mouse, der natürlich ungefähr so groß wie ein Heuschober ist, begegnet Dales Blick und grinst.
»Was machen die hier?«, fragt Danny.
»Nicht aufregen«, sagt Dale. »Mr. St. Pierres Freunde haben angeboten, uns bei der Absperrung des Tatorts zu helfen, und ich glaube, dass wir ihre Unterstützung sehr gut brauchen können.«
Aus den Augenwinkeln heraus sieht Danny die Zwillingsbrüder Neary aus der ersten Reihe der Menge ausbrechen und hebt eine Hand, um sie aufzuhalten. »Was kriegen sie dafür?«
»Ein paar Informationen«, sagt der Chief. »Okay, Jungs, an die Arbeit.«
Beezers Freunde schwärmen aus und nähern sich der Menge. Der Chief tritt neben Pam, die ihn zuerst verblüfft anstarrt, dann aber nickt. Mouse knurrt Hoover Dalrymple an: »Kraft der mir verliehenen Gewalt befehle ich dir, dich zum Teufel zu scheren, Hoover.« Der Alte verschwindet so unvermittelt, als hätte er sich entmaterialisiert.
Die Wirkung der übrigen Biker auf die Menge ist ähnlich. Danny kann nur hoffen, dass die vier trotz den ständigen Beschimpfungen nicht ausrasten: Ein Zweieinhalbzentnermann, der wie ein Hell’s Angel auf dem äußerst schmalen Grat zwischen Selbstbeherrschung und wachsendem Zorn aussieht, wirkt Wunder, wenn er vor einer rebellischen Menge steht. Der Biker neben Danny schickt Floyd und Frank Neary weg, indem er ihnen nur mit der Faust droht. Als sie zu ihrem Auto zurückschleichen, blinzelt der Biker Danny zu und stellt sich als Kaiser Bill vor. Beezers Freund macht es sichtlich Spaß, die Gaffer abzuweisen, und ein breites Grinsen droht seine finstere Miene zu überlagern, unter der sein Zorn jedoch weiterhin wie flüssiges Magma brodelt.
»Wer sind die anderen?«, fragt Danny.
Kaiser Bill nennt die Namen von Doc und Sonny, die rechts von Danny
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