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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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Umgebung klingen sie in Jacks Ohren fremdartig und unangenehm.
    »Woher weißt du das alles?«
    »Ich habe in deiner Welt so meine Quellen, bin also immer auf dem Laufenden. Du kennst so was ja aus eigener Erfahrung. Und du bist sicher Cop genug, um den Rest allein erledigen zu können.«
    »Judy glaubt, dass du einen Freund hast, der dir helfen kann«, sagt Sophie unerwartet.
    »Dale? Dale Gilbertson?« Jack will das nicht recht glauben, aber er vermutet, Dale könnte irgendwas entdeckt haben.
    »Seinen Namen kenne ich nicht, aber Judy glaubt, dass er vielen hier in Anderland gleicht. Ein Mann, der viel sieht, weil er nichts sieht.«
    Also doch nicht Dale. Sie spricht von Henry.
    Parkus erhebt sich. Die Papageienköpfe tauchen auf und lassen vier glitzernde Augen sehen. Heilig und Profan flattert auf Parkus’ Schulter und macht es sich dort bequem. »Ich glaube, unser Palaver dürfte damit beendet sein«, sagt Parkus. »Es muss zu Ende sein. Bist du zur Rückkehr bereit, mein Freund?«
    »Ja. Und ich sollte wohl Green mitnehmen, so sehr mir das auch widerstrebt. Er würde es hier wahrscheinlich nicht sehr lange machen.«
    »Wie du meinst.«
    Jack ist mit Sophie – sie gehen weiter Hand in Hand – schon halb den Hügel hinauf, da fällt ihm auf, dass Parkus weiterhin mit seinem Papagei auf der Schulter im Sprechkreis steht. »Kommst du nicht mit?«

    Parkus schüttelt den Kopf. »Hier trennen sich unsere Wege, Jack. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.«
    Falls ich überlebe, denkt Jack. Falls irgendwer von uns überlebt.
    »Geh bis dahin deinen Weg. Und bleib dir selbst treu.«
    Sophie macht ihm einen weiteren tiefen Knicks. »Sai.«
    Parkus nickt ihr zu und verabschiedet sich von Jack Sawyer, indem er sich mit zwei Fingern an die Schläfe tippt. Jack wendet sich ab, geht mit Sophie zu dem verfallenen Zelthospital zurück und fragt sich dabei, ob er Speedy Parker tatsächlich jemals wiedersehen wird.
     
    Wendell Green – Starreporter, furchtloser Ermittler, Erklärer des Guten und Bösen zum Nutzen seiner tumben Leserschaft – hockt an seinem früheren Platz und hält das zusammengeknüllte Papier in der einen und die Batterien in der anderen Hand. Er murmelt wieder vor sich hin und sieht kaum auf, als Sophie und Jack sich nähern.
    »Du wirst dein Bestes tun, ja?«, sagt Sophie. »Für sie.«
    »Und für dich«, sagt Jack. »Eines möchte ich noch sagen: Sollten wir alle mit dem Leben davonkommen … und sollte ich hierher zurückkehren …« Mehr bringt er offenbar nicht mehr zustande. Seine Kühnheit verschlägt ihm den Atem. Sophie ist schließlich eine Königin. Eine Königin . Und er … tut was? Möchte sich mit ihr verabreden?
    »Vielleicht«, sagt sie und sieht ihn mit ihren blauen Augen unverwandt an. »Vielleicht.«
    »Heißt vielleicht, dass du dir das auch wünschst?«, fragt er leise.
    »Ja.«
    Er beugt sich zu ihr hinunter und streift ihre Lippen mit seinen. Diese flüchtige Berührung ist kaum ein Kuss zu nennen. Andererseits ist es der schönste Kuss seines Lebens.
    »Mir ist, als müsste ich gleich in Ohnmacht fallen«, sagt sie zu ihm.
    »Treib keine Scherze mit mir, Sophie.«
    Sie ergreift seine Hand und drückt sie unter der linken Brust an sich. Er fühlt ihr Herz jagen. »Ist das ein Scherz? Würde
sie noch schneller rennen, würde sie stolpern und hinschlagen.« Sie gibt seine Hand frei, aber Jack lässt die Handfläche noch einen Augenblick dort, wo sie ist, geschmiegt an diese elastische Wärme.
    »Wenn ich könnte, würde ich dich begleiten«, sagt sie.
    »Das weiß ich.«
    Er sieht sie an und weiß, dass er niemals wegkommen wird, wenn er nicht sofort geht. Er will sie nicht verlassen, aber das ist nicht der einzige Grund. In Wahrheit ist er verängstigter als jemals zuvor in seinem Leben. Er sucht etwas Prosaisches, etwas, was ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen kann – was sein eigenes Herzrasen beruhigen kann -, und findet das perfekte Objekt in dem murmelnden Wesen, das Wendell Green ist. Er geht neben ihm in die Hocke. »Kann’s losgehen, Dicker? Wie wär’s mit einem Trip auf dem mächtigen Mississippi?«
    »Fass. Mich. Nicht. An.« Und dann mit einer fast poetischen Anwandlung: »Verdammtes Hollywood-Arschloch!«
    »Glauben Sie mir, ich tät’s nicht, wenn ich nicht müsste. Und ich habe vor, mir bei erster Gelegenheit die Hände zu waschen.«
    Er blickt zu Sophie auf, sieht die ganze Judy in ihr. All die Schönheit in ihr. »Ich liebe dich«, sagt er.
    Bevor

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