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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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Weiz’n geerrrnded. Wie Weiz’n. Geerrrnded wie …
    »Wie eine Arschgeige geerntet«, sagt Henry. » Affen -aasch. Ge -errrn-tet. Wer zum Teufel bist du, du Hundesohn?«
    Zurück zu dem Notruf-Mitschnitt.
    In der Hölle gibt’s Peitschen und im Sheol Ketten. Aber das klingt fast wie Beidschen, Shayol und Kedden .
    »In der Hölle gibt’s …«, beginnt Henry, aber dann fällt ihm plötzlich eine andere Zeile ein.
    »Lady Magowan’s Nightmare «. Das ist gut.
    Ein Albtraum, in dem was vorkommt? Beidschen in der Hölle? Kedden im Shayol? Vielleicht auch Aaschgeigen?
    »Großer Gott«, sagt Henry leise. »O... mein... Gott. Die Tanzveranstaltung. Er war bei dem Tanz. «
    Jetzt fügt sich alles wie von selbst zusammen. Wie dumm sie alle gewesen sind! Wie verbrecherisch dumm! Das Fahrrad des Jungen … es war dort aufgefunden worden. Gleich daneben , verdammt noch mal! Sie waren alle blind, sie verdienten es, zu Schiedsrichtern gemacht zu werden.
    »Aber der war doch so verdammt alt «, flüstert Henry. »Und senil! Wie hätten wir vermuten sollen, dass solch ein Mann der Fisherman sein könnte?«
    Aus dieser Frage ergeben sich weitere. Ist der Fisherman beispielsweise in der Seniorenresidenz Maxton untergebracht, wo um Himmels willen kann er dann Ty Marshall versteckt halten?
Und wie bewegt der Hundesohn sich in French Landing? Hat er irgendwo ein Auto stehen?
    »Spielt keine Rolle«, murmelt Henry. »Jedenfalls nicht jetzt. Wer ist er, und wo ist er? Das sind die Dinge, auf die’s ankommt.«
    Die Wärme auf seinem Gesicht – der erste Versuch seines Intellekts, die Stimme des Fisherman räumlich und zeitlich zu lokalisieren – war natürlich von dem Punktscheinwerfer gekommen, von Symphonic Stans Spot, rosa wie reifende Beeren. Und irgendeine Frau, irgendeine nette alte Frau …
    Mr. Stan, juhu, Mr. Stan?
    … hatte gefragt, ob er Musikwünsche erfülle. Aber bevor Stan hatte antworten können, hatte eine Stimme so ausdruckslos und hart wie zwei gegeneinander mahlende Steine
    Ich war zuerst da, alte Hexe.
    … sie unterbrochen. Ausdruckslos und hart … und mit der anklingenden teutonischen Rauheit, die South Side Chicago besagt, wahrscheinlich zweite oder dritte Generation. Kein erkennbarer Akzent mehr, aber doch noch verräterische Anklänge. O ja.
    »Beidschen«, sagt Henry ins Leere. Er starrt genau Charles Burnside an – wenn er’s nur wüsste! »Kedden. Geerrrnded. Hasta la vista … Baby.«
    Lief es letztlich darauf hinaus? Auf einen vertrottelten alten Psychopathen, der ein bisschen wie Arnold Schwarzenegger klang?
    Wer war die Frau gewesen? Wenn er sich an ihren Namen erinnert, kann er Jack anrufen – oder Dale, falls Jack sich weiter nicht meldet – und den Albtraum beenden, unter dem French Landing gelitten hat.
    »Lady Magowan’s Nightmare«. Das ist gut.
    »Nightmare«, sagt Henry, dann korrigiert er seine Aussprache: »Nahht -mare.« Auch diesmal klingt seine Imitation ausgezeichnet. Jedenfalls in den Ohren des alten Knackers, der draußen vor der Studiotür steht, viel zu gut. Er knurrt jetzt erbittert und lässt die Heckenschere vor der Glasscheibe aufund zuschnappen. Wie kann der Blindmann dort drinnen genau wie er reden? Das ist nicht recht; das geht doch nicht.
Das alte Ungeheuer brennt darauf, Henry Leyden die Stimmbänder aus der Kehle zu schneiden. Bald, verspricht er sich, wird er genau das tun.
    Und sie essen.
    Henry sitzt in seinem Drehsessel, trommelt nervös mit den Fingern aufs polierte Eichenholz vor ihm und ruft sich die kurze Begegnung am Musikpodium ins Gedächtnis zurück. Das war ziemlich zu Beginn des Tanzes zum Erdbeerfest gewesen.
    Sagen Sie mir Ihren Namen und was Sie hören möchten.
    Ich bin Alice Weathers und … »Moonglow«, bitte. Von Benny Goodman.
    »Alice Weathers«, sagt Henry laut. »Das war ihr Name, und wenn sie deinen Namen nicht weiß, mein mörderischer Freund, dann will ich eine Arschgeige sein.«
    Er will aufstehen, und in diesem Augenblick beginnt irgendjemand – irgendetwas -, ganz leicht an die verglaste obere Hälfte der Studiotür zu klopfen.
     
    Bear Girl ist wieder hereingekommen, sozusagen gegen ihren Willen, und nun sind sie, Jack, Doc und der Beez um die Couch versammelt. Mouse ist halb in ihr versunken. Er sieht wie jemand aus, der elendiglich im Treibsand verreckt.
    Na ja, denkt Jack, hier gibt’s zwar keinen Treibsand, aber er verreckt elendiglich, das stimmt. Ganz außer Zweifel.
    »Hört zu«, sagt Mouse auf einmal. In seinen

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