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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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restliches Frühstück eht kaum appetitanregender aus. Das ist kein Omelett, was da gemacht hat, sondern eine Katastrophe.
    Er lässt den Kopf sinken und stöhnt. Ein Schauder wie von nem Wackelkontakt durchzuckt ihn hier und dort und sprüht unken, die ihm die Kehle, die Lunge, all seine plötzlich bebenen Organe versengen. Opopanax, denkt er. Mit mir ist’s aus. leich hier und jetzt. Vergesst, was ich gesagt habe. Der wile Opopanax hält mich mit seinen Klauen gepackt, schüttelt ich mit der beängstigenden Opopanax seiner Opopanaxrme und will mich in den schäumenden Opopanax River wern, in dem ich meinen Opopanax finden werde.
    »Was ist los mit mir?«, sagt er laut. Der schrille Ton seiner imme ängstigt ihn.
    Opopanax-Tränen brennen in seinen Opopanax-Augen, und erhebt sich ächzend von seinem Opopanax, kippt den Sauaß in den Abfallzerkleinerer, spült den Teller ab und behließt, dass es verdammt noch mal höchste Zeit ist, dass hier ieder Vernunft einkehrt. Opopanax mir keine Opopanaxe! der kann mal einen Fehler machen. Jack starrt die Kühlhranktür an und versucht sich zu erinnern, ob er darin noch n paar Eier übrig hat. Klar hat er noch welche: jede Menge
Eier, mindestens neun oder zehn Stück, hatten die eiförmigen Mulden oben in der Tür ausgefüllt. Er konnte sie unmöglich alle vergeudet haben; so geistesabwesend war er nicht gewesen.
    Jack legt die Finger an die Griffkante der Kühlschranktür. Völlig ungebeten sieht er plötzlich Lichter, die sich auf dem kahlen Schädel eines Schwarzen spiegeln.
    Nicht du.
    Der Mensch, mit dem er spricht, ist nicht anwesend; der angesprochene Mensch ist überhaupt fast kein Mensch.
    Nein, nein, nicht du.
    Die Tür öffnet sich unter dem Zug der Finger; die Innenbeleuchtung lässt die übervollen Schrankfächer erstrahlen. Jack Sawyer inspiziert die Eierfächer. Sie scheinen leer zu sein. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass in der Mulde am Ende der oberen Reihe ein kleiner eiförmiger Gegenstand in einem blassen und delikaten Blau liegt: in einem nostalgischen, zarten Blauton, der möglicherweise an das vage im Gedächtnis haftende Blau eines Sommerhimmels erinnert, der an einem frühen Nachmittag von einem kleinen Jungen beobachtet wird, der auf dem über tausend Quadratmeter großen Rasen hinter einer hübschen Villa am Roxbury Drive in Beverly Hills, Kalifornien, auf dem Rücken im Gras liegt. Wem dieses Villenanwesen auch gehören mag, Mann, auf eines kann man jede Wette eingehen: Die Leutchen hier arbeiten in der Unterhaltungsindustrie.
    Jack kennt den Namen eben dieses Blautons von einer eingehenden Betrachtung von Farbmustern in Gesellschaft von Dr. med. Claire Evinrude, einer Onkologin von liebenswürdig zupackender Wesensart, zu einer Zeit, als die beiden vorhatten, den Bungalow in den Hollywood Hills, den sie sich damals teilten, neu streichen zu lassen. Claire, also Dr. Evinrude, hatte diesen Farbton fürs gemeinsame Schlafzimmer vorgesehen; Jack, der vor kurzem von einem hochgejubelten, absurd elitären FBI-Lehrgang in Quantico, Virginia, zurückgekommen – es ging um das Computerprogramm VICAP zum landesweiten Datenabgleich – und frisch zum Lieutenant befördert war, hatte ihn als, äh, nun, vielleicht ein bisschen kalt verworfen.

    Jack, hast du jemals ein echtes Rotkehlchenei gesehen?, fragte Dr. Evinrude. Weißt du überhaupt, wie schön sie sind? Dr. Evinrudes graue Augen vergrößerten sich, als sie nach ihrem mentalen Skalpell griff.
    Jack steckt zwei Finger ins Eierfach und hebt das kleine, eiförmige Objekt in der Farbe eines Rotkehlcheneis heraus. Wer hätte das gedacht, das Ding ist tatsächlich ein Rotkehlchenei. Ein »echtes« Rotkehlchenei, um mit Dr. Claire Evinrude zu sprechen, von einem richtigen Rotkehlchen gelegt. Er lässt das Ei in seiner linken Handfläche ruhen. Da liegt es, ein blassblaues Gebilde von der Größe einer Pekannuss. Bei diesem Anblick fühlt er sich wie vor den Kopf geschlagen. Was zum Teufel hat er getan, etwa ein Rotkehlchenei gekauft? Sorry, nein, diese Beziehung funktioniert nicht, das Opopanax ist aus dem Leim, Roy’s Store verkauft keine Rotkehlcheneier, ich muss verrückt sein.
    Langsam, steif, unbeholfen wie ein Zombie durchquert Jack die Küche und erreicht den Ausguss. Er streckt die linke Hand bis über den Schlund in der Beckenmitte aus und lässt dann das Rotkehlchenei fallen. Es verschwindet unwiederbringlich im Abfallzerkleinerer. Mit der rechten Hand schaltet er das Gerät ein, das

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