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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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lediglich … nun … Ängstlichkeit um der Ängstlichkeit willen.
    Fred bittet Patel, ihm die Kids zu beschreiben, und ist nicht allzu überrascht, als Patel das nicht kann. Er glaubt, einer der Jungen sei dicklich gewesen, aber sogar das weiß er nicht sicher. »Sorry, aber ich sehe so viele«, sagt er. Fred erklärt ihm, dass er das versteht. Das tut er auch, nur kann alles Verständnis der Welt ihn nicht beruhigen.
    Drei Jungen. Nicht vier, sondern drei.
    Inzwischen ist es Essenszeit, aber Fred hat kein bisschen Hunger. Die unheimliche, sonnige Stille lastet auf ihm. Die Spinnweben werden dichter.
    Nicht vier, sondern drei.
    Falls Mr. Patel Tys Kumpel gesehen hat, war der dickliche Junge bestimmt Ebbie Wexler. Die Frage ist nur: Wer waren die beiden anderen gewesen? Und welcher hatte gefehlt? Welcher war dumm genug gewesen, sich von den anderen zu trennen?
    Ty ist fort. Der Gorg hat ihn gelockt, und der Abbalah hat ihn verschleppt.
    Verrücktes Gerede, ohne jeden Zweifel … aber trotzdem hat Fred plötzlich eine Gänsehaut auf den Armen. Er stellt den Kaffeebecher mit einem kleinen Knall ab. Er wird die Glassplitter zusammenkehren, das wird er tun. Das ist der nächste Schritt, ohne jeden Zweifel.
    Den wirklichen nächsten Schritt, den logischen nächsten Schritt flüstert ihm eine Stimme im Kopf zu, als er die Treppe
hinaufsteigt, aber er weist das sofort weit von sich. Die Cops werden in letzter Zeit bestimmt mit Anfragen hysterischer Eltern überhäuft, die ihre Kids für eine Stunde oder etwas länger aus den Augen verloren haben. Bei seiner letzten Begegnung mit Dale Gilbertson hat der arme Kerl sorgenvoll und bekümmert ausgesehen. Fred möchte nicht als Teil des Problems, sondern lieber als Teil der Lösung eingeordnet werden. Trotzdem...
    Nicht vier, sondern drei.
    Er holt Kehrschaufel und Besen aus der kleinen Besenkammer neben der Waschküche und fängt an, die Glassplitter zusammenzukehren. Als er damit fertig ist, sieht er nach Judy, stellt fest, dass sie noch immer schläft (allem Anschein nach tiefer als je zuvor), und geht dann in Tylers Zimmer hinüber. Ty wäre entsetzt, wenn er es in diesem Zustand sähe. Er würde glauben müssen, seine Mama sei wirklich übergeschnappt.
    Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, flüstert die Stimme in seinem Kopf. Er sieht sein Zimmer nicht wieder, nicht heute Abend, niemals mehr. Der Gorg hat ihn gelockt, und der Abbalah hat ihn verschleppt.
    »Schluss damit!«, ermahnt Fred sich. »Hör auf, dich wie ein altes Weib zu benehmen.«
    Aber das Haus ist zu leer, zu still, und Fred Marshall hat Angst.
     
    In Tylers Zimmer Ordnung zu schaffen dauert länger, als Fred erwartet hätte; seine Frau muss wie ein Wirbelsturm darin gewütet haben. Wie kann eine so zierliche Person so viel Kraft aufbringen? Ist das die Kraft von Berserkern? Schon möglich, aber Judy braucht eigentlich keine Berserkerkraft. Hat sie sich jemals etwas in den Kopf gesetzt, kann sie eine erstaunliche Energie entwickeln.
    Bis er alles aufgeräumt hat, sind fast zwei Stunden vergangen. Die einzige ins Auge fallende Spur, die noch bleibt, ist das aus der Tapete herausgekratzte Rechteck, wo das irische Reiseplakat gehangen hat. Auf Tys frisch gemachtem Bett sitzend, stellt Fred fest, dass er die weiße Wandfaserplatte, die so schamlos hervorsticht wie ein gebrochener Knochen durch zerfetzte
Haut, umso weniger ertragen kann, je länger er diese Stelle anstarrt. Er hat die Blutspuren abgewaschen, aber er kann nichts gegen die Kratzspuren machen, die Judy mit den Fingernägeln hinterlassen haben.
    Doch, das kann ich, denkt er . Das kann ich sehr wohl.
    Tys Kleiderschrank ist ein altes Mahagonimöbel, ein Erbstück aus dem Nachlass irgendeiner weitläufigen Verwandten von Judy. Eigentlich kann man ihn nicht allein bewegen, aber unter den jetzigen Umständen kommt Fred diese Arbeit gerade recht. Er legt einen Teppichbodenrest unter, damit der Fußboden keine Kratzer bekommt, und schiebt den Schrank darauf durchs Zimmer. Vor der anderen Wand stehend, verdeckt er den größten Teil der zerkratzten Fläche. Sobald der kahle Fleck nicht mehr sichtbar ist, fühlt Fred sich besser. Normaler. Ty ist nicht zum Mittagessen heimgekommen, aber damit hat Fred eigentlich auch nicht gerechnet. Er kommt bis vier Uhr nach Hause, spätestens. Zum Abendessen ist er hier. Jede Wette.
    Fred schlendert ins Elternschlafzimmer zurück und massiert sich unterwegs mit einer Hand das Kreuz. Judy hat sich noch immer

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