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Das schwarze Manifest

Das schwarze Manifest

Titel: Das schwarze Manifest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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zertrümmerte ihm nicht nur den Kiefer, sondern schlug ihm auch beide Augen auf und brach ihm die Nase. Danach marschierte er hinaus.
    »Klingt ganz nach einer aktiven Maßnahme«, meinte Nigel Irvine.
    »Aktiver geht es kaum«, pflichtete Carey bei.
    »Was ist danach geschehen?«
    »Nun, dankenswerterweise alarmierte Mrs. Mulgrew nicht die Cops, sondern rief nur das Amt an. Die schickten auch gleich ein paar Typen hin, die bei ihrem Eintreffen aber nur noch mitbekamen, wie Mulgrew in einen Krankenwagen gehoben wurde, der ihn zur nächsten Notaufnahme brachte. Sie beruhigten Mulgrews Frau, die Monk als den Täter identifizierte. Also fuhren die Typen zu ihm.
    Er war zu Hause, und sie wollten wissen, was er sich dabei nur gedacht hatte. Da deutete er wortlos auf den Brief. Natürlich konnten sie die Schrift nicht lesen, aber sie nahmen ihn mit.«
    »Wurde er gefeuert? Monk?«
    »Richtig. Diesmal gab es kein Pardon mehr, auch wenn sie alle Verständnis für ihn zeigten, als der Brief bei der Verhandlung in der Übersetzung vorgelesen wurde. Sogar mich ließen sie ein gutes Wort für ihn einlegen – es half aber nichts. Das Ergebnis stand nun mal von vornherein fest. Auch in dem Wirrwarr nach Ames' Verhaftung konnten die doch nicht zulassen, daß irgendwelche Typen mit einer Mordswut im Bauch ihre Vorgesetzten zu Hamburgern verarbeiteten. Er wurde fristlos entlassen.«
    Der Kellner kehrte zu ihnen zurück und starrte sie mit vorwurfsvoller Miene an. Als sie nun endlich aufstanden und zur Tür strebten, brachte er immerhin ein erleichtertes Lächeln zustande.
    »Und Mulgrew?«
    »Die Ironie des Schicksals wollte es, daß er ein Jahr später mit Schimpf und Schande davongejagt wurde, als das ganze Ausmaß von Ames' Verrat bekannt wurde.«
    »Und Monk?«
    »Er zog fort. Damals lebte er mit einer Frau zusammen, aber sie nahm zu dem Zeitpunkt irgendwo an einem Seminar teil. Als sie zurückkehrte, trennten sie sich. Wie ich gehört habe, hat sich Monk seine Pension ganz auszahlen lassen. Wie dem auch sei, er hat Washington verlassen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo er jetzt sein könnte?«
    »Als ich zuletzt von ihm hörte, war er in Ihrem Revier.«
    »London? Großbritannien?«
    »Nicht ganz. Eine der Kolonien Ihrer Majestät.«
    »Protektorate – niemand sagt heutzutage mehr Kolonien. Welches denn?«
    »Die Turks- und Caicosinseln. Habe ich Ihnen nicht schon erzählt, daß Tiefseefischen sein großes Hobby ist? Als ich von ihm hörte, hatte er sich ein Boot gekauft und schipperte Touristen für Geld über die Bucht.«
    Es war ein herrlicher Herbsttag, und Georgetown präsentierte sich von seiner besten Seite, während sie vor dem Restaurant standen und nach einem Taxi für Carey Jordan Ausschau hielten.
    »Und Sie wollen wirklich, daß er noch mal nach Rußland geht, Nigel?«
    »So stellen wir uns das vor.«
    »Er wird es nicht tun. Er hat damals geschworen, daß er nie wieder dahin zurückgeht. Ich war vom Essen und vom Wein ganz begeistert, aber wenn Sie wegen Monk gekommen sind, haben Sie Ihre Zeit verschwendet. Trotzdem, vielen Dank, aber er wird nicht gehen. Weder mit Geld noch mit Drohungen bringen Sie ihn da rüber. Er will nicht mehr.«
    Ein Taxi hielt an. Sie schüttelten sich die Hände, dann stieg Jordan ein und fuhr davon. Sir Nigel Irvine überquerte die Straße und betrat das Four Seasons. Er mußte mehrere Anrufe tätigen.
    Die
Foxy Lady
lag vertäut und für die Nacht gesichert im Hafen vor Anker. Von seinen drei italienischen Kunden hatte sich Jason Monk inzwischen verabschiedet. Diese hatten zwar nichts gefangen, aber offensichtlich dennoch die Fahrt so genossen wie den Wein, den sie mitgebracht hatten.
    Julius stand vor dem Filetiertisch beim Pier und nahm zwei mäßig große Goldmakrelen aus. In der Gesäßtasche hatte er den Lohn für den heutigen Tag mitsamt dem großzügigen Trinkgeld der Italiener stecken.
    Vorbei an der Tiki Hut schlenderte Monk zum Banana Boat, dessen Terrasse so früh am Abend bereits gedrängt voll war. Monk bahnte sich seinen Weg zum Tresen und nickte Rocky zu.
    »Das Übliche?« fragte der Barkeeper grinsend.
    »Warum nicht? Ich bin nun mal ein Gewohnheitstier.«
    Seit Jahren schon war Monk hier Stammgast. Und weil das Personal ihn kannte, nahm es Anrufe für ihn entgegen, wenn er auf dem Meer war. Er durfte sogar in allen Hotels der Providenciales-Inseln seine Visitenkarten, mit denen er für einen Tag Fischfang auf seinem Boot warb, mit der Telefonnummer des Barrestaurants

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