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Das Schweigen der Laemmer

Das Schweigen der Laemmer

Titel: Das Schweigen der Laemmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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vorbeigetragenen Bahren verärgert, und Tate hatte ein kluges Wort für sie parat: »Laßt euch durch eure Laune nicht den Arsch abknallen.«
    Als die Sirenen draußen heulten, räumte Tate, vom erfahrenen Jacobs gedeckt, vorsichtig die Büros und riegelte den Turm ab.
    Im vierten Stock blies ein kühler Luftzug den Gang entlang. Jenseits der Tür, in den weiten dunklen Räumen des Hauptgebäudes, klingelten die Telefone. In dunklen Büros im ganzen Ge-bäude blinkten Knöpfe an Telefonapparaten wie Glühwürmchen, und die Wecker ertönten immer und immer wieder.
    Es war an die Öffentlichkeit gedrungen, daß Dr, Lecter im Ge-bäude ›verbarrikadiert‹ sei, und Radio- und Fernsehreporter riefen an, wählten blitzschnell mit ihren Modems und versuchten, Live-Interviews mit dem Monster zu bekommen. Um dies zu vermeiden, ließ SWAT die Telefone gewöhnlich abstellen, bis auf das, das der Vermittler benutzte. Dieses Gebäude war zu groß, und es gab zu viele Büros.
    Tate machte die Tür zu den Räumen mit blinkenden Telefonen zu und schloß sie ab. Unter der hartschaligen Weste waren seine Brust und sein Rücken naß und juckten.
    Er nahm das Funkgerät von seinem Gürtel. »Wachposten, hier Tate, der Turm ist klar, Ende.«
    »Roger, Tate. Der Captain will Sie am Wachposten.«
    »Zehn-vier. Halle Turm, auf Empfang.«
    »Hier, Sarge.«
    »Ich bin's, im Aufzug, ich komme gerade mit ihm runter.«
    »Alles klar, Sarge.«
    Jacobs und Täte waren gerade im Aufzug auf dem Weg nach unten in die Halle, als ein Tropfen Blut auf Tates Schulter fiel. Ein weiterer tropfte auf seinen Schuh.
    Er sah an die Decke der Kabine, berührte Jacobs und gab ihm ein Zeichen zu schweigen.
    Aus dem Spalt um die Luke oben in der Kabine tropfte Blut. Es schien eine lange Fahrt in die Halle hinunter. Tate und Jacobs gingen rückwärts hinaus, die Revolver gegen die Decke des Aufzugs gerichtet. Tate langte von außen hinein und verschloß die Kabine.
    »Pssst«, sagte Tate in der Halle. Leise: »Berry, Howard, er ist auf dem Dach der Kabine. Weitersichern.«
    Täte ging nach draußen. Auf dem Parkplatz stand der schwarze SWAT-Bus. SWAT hatte stets eine Reihe von Fahrstuhlschlüsseln.
    Binnen Augenblicken waren sie einsatzbereit, und zwei SWAT-Beamte in schwarzen Schutzanzügen und Kopfhörersets stiegen die Treppen zum Absatz des dritten Stockwerks hoch. Zwei weitere waren bei Täte in der Halle und hatten ihre Sturmgewehre gegen die Fahrstuhldecke gerichtet.
    Wie die großen Ameisen, die kämpfen, dachte Tate.
    Der SWAT-Kommandant sagte gerade etwas in seinen Kopfhö-
    rer. »Okay, Johnny.«
    Im dritten Stock, hoch oben über dem Aufzug, drehte Officer Johnny Peterson seinen Schlüssel im Schloß, und die Fahrstuhltür glitt auf. Der Schacht war dunkel. Auf dem Rücken im Gang lie -
    gend, nahm er eine Blendgranate aus seiner Kampfweste und legte sie neben sich auf den Boden. »Okay, ich werde jetzt mal nachsehen.«
    Er nahm seinen Spiegel mit dem langen Griff heraus und schob ihn über den Rand, während sein Partner mit einer starken Taschenlampe in den Schacht hinunterleuchtete.
    »Ich sehe ihn. Er ist oben auf dem Fahrstuhl. Ich sehe eine Waffe neben ihm. Er bewegt sich nicht.«
    Die Frage in Petersons Kopfhörer: »Können Sie seine Hände sehen?«
    »Ich sehe eine Hand, die andere ist unter ihm. Er hat die Laken um sich.«
    »Sagen Sie's ihm.«
    »LEGEN SIE DIE HÄNDE AUF DEN KOPF UND KEINE BEWEGUNG«, schrie Peterson in den Schacht hinunter. »Er hat sich nicht bewegt, Lieutenant... Verstehe.«
    »WENN SIE NICHT DIE HÄNDE AUF DEN KOPF LEGEN, WERDE ICH EINE BLENDGRANATE AUF SIE WERFEN. ICH
    GEBE IHNEN DREI SEKUNDEN«, rief Peterson. Aus seiner Weste nahm er einen der Metallringe, die jeder SWAT-Beamte bei sich trägt. »OKAY, JUNGS, VORSICHT DORT UNTEN - HIER
    KOMMT DIE GRANATE.« Er warf den Ring über den Rand und sah ihn auf der Gestalt aufprallen. »Er hat sich nicht bewegt, Lieutenant.«
    »Okay, Johnny, wir werden die Luke mit einer Stange von au-
    ßerhalb der Kabine aufstoßen. Können Sie die Klappe erreichen?«
    Peterson rollte auf den Bauch. Seine 45er Automatik, gespannt und entsichert, deutete direkt auf die Gestalt hinunter. »Hab' die Klappe«, sagte er.
    Peterson blickte in den Fahrstuhlschacht hinunter und konnte den Lichtspalt unten auftauchen sehen, als die Beamten in der Halle die Luke mit einem SWAT-Bootshaken aufstießen. Die reg-lose Gestalt lag halb über der Luke, und einer der Arme bewegte sich, als die Beamten von

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