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Das Schweigen der Laemmer

Das Schweigen der Laemmer

Titel: Das Schweigen der Laemmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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gedacht?«
    »Jene erste Nacht, als sie weg war, gingen Skip und ich zu der Show, und dann sind wir auf 'nen Drink zu Mr. Toad's, und Pam und die anderen, Pam Malavesi, kamen rein und sagten, Fredrica sei verschwunden, und Skip sagt, Houdini könnte Fredrica nicht verschwinden lassen.. Und dann muß er jedem erklären, wer Houdini war, er protzt immer damit, wieviel er weiß, und dann haben wir einfach die Platter gemacht. Ich dachte, sie sei einfach sauer auf ihren Dad. Haben Sie Ihr Haus gesehen? Ist das nicht der Absturz? Ich meine, wo immer sie ist, ich weiß, es ist ihr peinlich, daß Sie's gesehen haben. Würden Sie nicht abhauen?«
    »Waren Sie der Meinung, daß sie vielleich zusammen mit jemandem weggelaufen sei, würde Ihnen da irgend jemand einfallen - selbst wenn es nicht stimmte?«
    »Skip sagte, sie hätte vielleicht jemanden gefunden, der auf Dicke steht. Aber nein, so jemanden hatte sie nie. Sie hatte einen Freund, aber das ist 'ne uralte Geschichte. Er war in der Band der zehnten Klasse, ich sage ›Freund‹, aber sie redeten und kicherten nur wie zwei Mädchen und machten Hausaufga-ben. Er war jedoch 'n großer Waschlappen, trug eine dieser kleinen griechischen Fischermützen? Skip hielt ihn für einen, na, Sie wissen, einen Schwulen. Sie wurde verarscht, weil sie mit 'nem Schwulen ausging. Er und seine Schwester kamen allerdings bei einem Autounfall um, und sie hat nie jemand ande- ren gekriegt.«
    »Was dachten Sie, als sie nicht zurückkam?«
    »Pam dachte, sie wäre vielleicht den Moonies in die Hände gefallen, ich war mir nicht sicher, jedesmal wenn ich darüber nachdachte, hatte ich Angst. Ich wollte abends nicht mehr mit Skip ausgehen, erklärte ich ihm, ich sagte, ahah, Freundchen, wenn die Sonne untergeht, ziehen wir uns zurück.«
    »Hat sie Ihnen gegenüber je einen gewissen Jame Gumb er-wähnt. Oder John Grant?«
    »Mhmmmmm... nein.«
    »Glauben Sie, sie könnte einen Freund gehabt haben, von dem Sie nichts wußten? Gab es da Zeitlücken, Tage, an denen Sie sie nicht sahen?«
    »Nein. Hätte sie 'nen Typ gehabt, so hätte ich davon gewußt, glauben Sie mir. Sie hatte nie einen Typ.«
    »Glauben Sie, es wäre vielleicht möglich, nur mal angenommen, daß sie einen Freund gehabt haben könnte und nichts dar-
    über verlauten ließ?«
    »Warum hätte sie den Mund halten sollen?«
    »Angst, daß man sie deswegen vielleicht auf den Arm nehmen würde?«
    »Von uns auf den Arm genommen? Was wollen Sie damit sagen, wegen des anderen Mals? Das Schwülen-Kid in der High School?« Stacy wurde rot. »Nein. Weh tun würden wir ihr auf keinen Fall. Ich habe das nur zusammen erwähnt. Sie war nicht...
    alle waren irgendwie nett zu ihr, nachdem er starb.«
    »Haben Sie mit Fredrica gearbeitet, Stacy?«
    »Ich und sie, Pam Malavesi und Jaronda Askew haben während unserer High School-Zeit im Sommer alle unten im Bargain Center gearbeitet. Dann sind Pam und ich zu Richards', um zu sehen, ob die uns nehmen würden, es sind echt hübsche Sachen, und sie haben mich angestellt und dann Pam. Also sagt Pam zu Fredrica, los, komm, sie brauchen noch ein Mädchen, und sie kam. Aber Mrs.
    Burdine - die Geschäftsführerin -, sie sagt: ›Nun, Fredrica, wir brauchen jemanden, weißt du, zu dem die Leute einen Bezug haben können, daß sie hereinkommen und sagen, ich will wie sie aussehen, und du kannst sie beraten, wie sie in dem und jenem aussehen und so. Und wenn du dich zusammenreißt und deine Pfunde verlierst, möchte ich, daß du geradewegs hierher zurück-kommst und mit mir sprichts‹, sagte sie also. ›Aber jetzt im Moment, wenn du einige unserer Änderungen übernehmen möchtest, werde ich es da mit dir probieren, ich werde ein Wort bei Mrs.
    Lippman einlegen. Mrs. Burdine redete mit dieser süßen Stimme, aber sie entpuppte sich wirklich als Miststück. Doch das wußte ich am Anfang nicht richtig.«
    »Fredrica hat also Änderungen für Richards' gemacht, dem Geschäft, wo Sie gearbeitet haben?«
    »Es hat ihre Gefühle verletzt, aber klar doch. Die alte Mrs. Lippman machte jedermanns Änderungen. Sie hatte die Aufträge, und sie hatte mehr, als sie erledigen konnte, und Fredrica arbeitete für sie. Sie machte die Änderungen für die alte Mrs. Lippman.
    Mrs. Lippman nähte für jeden, machte Kleider. Nachdem Mrs.
    Lippman pensioniert wurde, wollte ihre Tochter, oder was immer, das nicht übernehmen, und Fredrica bekam alles und nähte einfach für jeden weiter. Mehr machte sie nicht. Sie traf mich und

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