Das Schweigen der Laemmer
erschießt Jame Gumb (Ted Levine) in seinem Haus.
Clarice (Jodie Foster) und Jack (Scott Glenn) haben es geschafft, Jame Gumbs Opfer zu retten.
54. Kapitel
Über der Südspitze des Michigansees verließ in diesem Augenblick ein Geschäftsjet für vierundzwanzig Passagiere die maximale Flughöhe und begann den Anflug in der langen Kurve hinunter auf Calumet City, Illinois.
Die zwölf Männer des Geiselrettungsteams spürten den Auf-trieb in ihren Mägen. Hier und da den Gang entlang wurde geflis-sentlich beiläufig aus Spannung gegähnt.
Teamführer Joel Randall, vorn in der Kabine, nahm die Kopfhö-
rer ab und überflog seine Notizen, bevor er für seine Ansprache aufstand. Er war überzeugt, daß er das am besten ausgebildete Sondereinsatzkommando auf der Welt hatte, und er mag recht gehabt haben. Auf mehrere von ihnen war noch nie geschossen worden, doch wenn man nach Simulierungen und Tests ging, waren dies die Besten der Besten.
Randall hatte sehr viel Zeit in Flugzeuggängen verbracht und hielt bei dem unruhigen Niedergehen mühelos das Gleichgewicht.
»Meine Herren, unser Transport auf dem Boden vollzieht sich mittels DEA-Undercover. Die Drogenfahndung hat einen Flori-stenlieferwagen und einen Installa teurbus. Also, Vernon, Eddie, in eure kugelsicherem Weste und eure Zivilklamotten. Wenn wir hinter Blendgranaten reingehen, daran denken, daß ihr keinen Blitzschutz auf dem Gesicht habt.«
Vernon murmelte Eddie zu: »Achte drauf, daß du dir die Backen bedeckst.«
»Hat er gesagt. Nicht die Hinterbacken entblößen? Ich dachte, er hätte gesagt, ›Blitzt nicht‹«, murmelte Eddie zurück.
Vernon und Eddie, die sich als erste der Tür nähern würden, mußten unter Zivilkleidung dünne schußsichere Schutzanzüge tragen. Die übrigen konnten in hartschaligen Panzeranzügen gehen, sicher gegen Gewehrfeuer.
»Bobby, vergiß nicht, für den Fahrer einen deiner Hörer in jeden VW-Bus zu legen, damit uns nichts versaut wird, wenn wir mit diesen Jungs von der DEA reden«, sagte Randall.
Die Drug Enforcement Adminstration benutzt bei Razzien Ul- trahochfrequenz-Funkgeräte, während des FBI VHP-Geräte hat, Funkgeräte mit sehr hoher Frequenz. In der Vergangenheit hatte es Probleme gegeben.
Sie waren für die meisten Eventualitäten, Tag oder Nacht, ausgerüstet: Für Mauern hatten sie eine Bergsteigergrundausrü-
stung, zum Abhören sogenannte Wolfsohren und einen VanSleek Farfoon, eines der besten Abhörgeräte, zum Sehen Nachtsichtgeräte. Die Waffen mit Nachtbeobachtungsinstrumenten sahen in ihren sich wölbenden Behältern wie Instrumente einer Musikka-pelle aus.
Dies sollte eine präzise Operation sein, und die Waffen spiegelten dies wider - alle waren tadellos in Schuß.
Als die Landeklappen ausführen, zwängte das Team sich in seine Schutzanzüge.
Randall erhielt über seinen Kopfhörer Nachrichten aus Calumet. Er bedeckte das Mikrofon und richtete sich wieder ans Team.
»Jungs, sie haben es auf zwei Adressen eingegrenzt. Wir nehmen die beste, und SWAT Chicago kümmert sich um die andere.«
Der Landeplatz war Lansing Municipal, am dichtesten bei Calumet an der Südostseite von Chicago. Das Flugzeug bekam unverzüglich Landeerlaubnis. Der Pilot brachte es mit rauchenden Bremsen neben zwei Fahrzeugen zum Stehen, die am Ende des Landeplatzes am weitesten vom Terminal entfernt warteten.
Es gab eine rasche Begrüßung neben dem VW-Bus des Flori-sten. Der DEA-Kommandant überreichte Randall etwas, das wie ein hohes Blumenarrangement aussah. Es war ein zwölf Pfund schwerer Vorschlaghammer: der Kopf in farbige Folie gehüllt wie ein Blumentopf, das Blattwerk am Griff befestigt.
»Das möchten Sie vielleicht gern abliefern«, sagte er. »Willkommen in Chicago.«
55. Kapitel
Mr. Gumb machte mit seinen Vorbereitungen am Spätnachmittag weiter.
Mit gefährlich glitzernden Tränen in den Augen schaute er sich das Video wieder und immer wieder an. Auf dem kleinen Bildschirm kletterte Mom auf die Wasserrutsche und huiii in den Pool hinunter, huiii in den Pool hinunter. Tränen trübten Jame Gumbs Sehkraft, als ob er selbst im Pool sei.
Auf seiner Leibesmitte gluckerte eine Wärmflasche, so wie der Bauch der kleinen Hündin gegluckert hatte, wenn sie auf ihm lag.
Er konnte es nicht mehr länger ertragen - was er im Keller hatte, das Precious gefangen hielt und sie bedrohte. Precious litt Schmerzen, das wußte er. Er war sich nicht sicher, ob er es töten konnte, bevor es Precious tödlich
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