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Das Schweigen der Laemmer

Das Schweigen der Laemmer

Titel: Das Schweigen der Laemmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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Sache - Ihr Persönlichkeitsdiagramm dar-
    über, wie er sich von einem Transsexuellen unterscheiden würde -, das war ein Volltreffer am Johns Hopkins. Der Typ hat sich vor drei Jahren für eine erneute Geschlechtszuweisung bewerben. Hat einen Arzt übel zugerichtet, nachdem man ihn ablehnte. Hopkins hatte den Grant-Decknamen und eine falsche Adresse in Harrisburg, Pennsylvania. Die Polizei hatte eine Gas- rechnungsquittung mit seiner Lizenznummer, und von da aus haben wir weitergemacht. Vorstrafe in Kalifornien als Jugendlicher-er brachte seine Großeltern um, als er zwölf war, und saß sechs Jahre in der Psychiatrischen Haftanstalt von Tulare. Der Staat hat ihn vor sechzehn Jahren entlassen, als die Anstalt geschlossen wurde. Er verschwand lange Zeit. Er verprügelt Schwule. Geriet in Harrisburg ein paarmal mit dem Gesetz aneinander und tauchte erneut unter.«
    »Chicago, haben Sie gesagt. Woher wissen Sie, Chicago?«
    »Der Zoll. Sie hatten irgendeine Unterlage über den John Grant-Decknamen. Auf dem Flughafen von Los Angeles stoppte der Zoll vor einigen Jahren einen Koffer mit lebenden ›Pupae‹ - heißt das so?-, jedenfalls mit Insekten, Motten, darin, der aus Surinam ver-schifft worden war. Der Empfänger war John Grant, via ein Geschäft in Calumet namens - nun hören Sie - ›Mr. Hide‹. Lederwaren. Vielleicht paßt das Nähen dazu; ich gebe diese Information nach Chicago und Calumet weiter. Noch keine Heimatadresse von Grant oder Gumb - das Geschäft hat dichtgemacht, aber wir sind dicht dran.«
    »Irgendwelche Bilder?«
    »Bislang nur die Jugendfotos vom Polizeidezernat Sacramento.
    Sie sind nicht viel wert- er war zwölf. Sah aus wie Beaver Cleaver.
    Der Funkraum schickt sie jedenfalls per Fax rüber.«
    »Kann ich hin?«
    »Nein. Jack hat gesagt, Sie würden fragen. Sie haben zwei Be-zirkspolizeichefinnen aus Chicago und eine Krankenschwester abgestellt, um Martin zu betreuen, wenn sie sie bekommen. Sie wären sowieso niemals rechtzeitig da, Starling.«
    »Was ist, wenn er sich verbarrikadiert? Es könnte -«
    »Es wird keine Geiselsituation geben. Sie finden ihn, sie fallen über ihn her - Crawford hat einen Zutritt mittels Sprengstoff genehmigt. Das spezielle Problem bei diesem Burschen, Starling: Er ist schon früher in einer Geiselsituation gewesen. Bei seinen Morden als Jugendlicher in Sacramento verbarrikadierte er sich mit seiner Großmutter als Geißel - seinen Großvater hatte er bereits umgebracht -, und das Ende war grauenhaft, das will ich Ihnen nur sagen. Er schob sie vor den Bullen vor sich heraus, sie hatten einen Priester beauftragt, mit ihm zu reden. Er ist ein Kid, keiner sdioß. Er war hinter ihr und schoß ihr in die Nieren. Die Ärzte be-mühten sich vergeblich. Und das hat er mit zwölf gemacht! Diesmal daher keine Verhandlungen, keine Warnung. Martin ist wahrscheinlich schon tot, aber angenommen, wir haben Glück.
    Angenommen, er hat 'ne Menge um die Ohren und ist einfach noch nicht dazu gekommen. Wenn er uns anrücken sieht, wird er sie aus Bosheit vor unseren Augen umlegen. Kostet ihn nichts, richtig? Sie finden ihn also und - Bumm! -, die Tür ist aufgebrochen.«
    Das Zimmer war verdammt zu heiß, und es roch nach Säug-lingsurin.
    Burroughs redete immer noch. »Wir suchen nach beiden Namen in den Abonnementslisten der entomologischen Zeitschriften, bei der Gilde der Messerhersteller, bekannten Straftätern, das alles -jeder ist auf dem Posten, bis es vorbei ist. Sie gehen die Bekanntschaften der Bimmel durch, stimmt's?«
    »Stimmt.«
    »Laut Justizministerium wird der Fall sich als heikel erweisen, wenn wir ihn nicht auf frischer Tat ertappen. Wir brauchen ihn mit Martin oder mit irgend etwas Identifizierbarem - offen gesagt, etwas mit Zähnen oder Fingern. Versteht sich von selbst, wenn er Martin bereits abgeladen hat, benötigen wir Zeugen, um ihn mit einem Opfer vor die Tatsache zu stellen. Wir können Ihr Zeug von Bimmel trotzdem verwenden... Starling, ich wünsche zu Gott, dies wäre gestern passiert, und nicht nur der kleinen Martin wegen. Werden für Sie in Quantico die Weichen gestellt?«
    »Ich glaube ja. Sie haben jemand anderen reingenommen, der eine Wiederholungsperiode abgewartet hat - zumindest heißt es so.«
    »Wenn wir ihn in Chicago kriegen, haben Sie hier viel dazu beigetragen. Das sind verdammt harte Typen in Quantico, wie sie es auch sein sollten, aber das müssen sie zugeben. Bleiben Sie 'ne Minute dran.«
    Starling konnte Burroughs jemanden abseits

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