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Das Schweigen der Miss Keene (German Edition)

Das Schweigen der Miss Keene (German Edition)

Titel: Das Schweigen der Miss Keene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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falls er umkippte.
    Judith legte Edwards verpacktes Geschenk vor den kleinen Jungen hin, aber Alexander schien sich mehr für die silbernen Spangen an den Schuhen seiner Mutter zu interessieren. Judith riss das feste Papier für ihn auf und es kam ein Sortiment von Bauklötzen zum Vorschein, in die jeweils ein Buchstabe, eine Zahl und ein Tier eingeschnitzt waren.
    »Schau, Alexander. Dein Cousin Edward hat so schöne Bauklötze für dich gemacht.« Sie hielt einen in die Höhe. »Was für ein entzückender Fuchs, Edward. Ich bin beeindruckt. Schau, Alexander, F für Fuchs. Und dieser hier ist mit einem E und einer sehr hübschen Ente.«
    Edward starrte auf die Klötze, als Judith sie anpries, immer noch genauso verblüfft, wie er es gewesen war, als sie paarweise wieder in der Werkstatt aufgetaucht waren. Er hatte einfach Zahlen und Buchstaben hinein geschnitzt. Aber jetzt trugen sie dazu noch detaillierte Bilder von Tieren.
    Hatte Miss Keene die Klötze verziert, wie sie auch die Kissen und Gardinen so geschickt angefertigt hatte? Wenn ja, hatte sie nie ein Wort darüber verloren. Irgendwie konnte er sich Miss Keene nicht mit einem Schnitzmesser vorstellen. Aber wer sonst hätte es sein können?
    »Haben Sie die wirklich selbst gemacht?«, fragte Miss Harrington.
    Edward zögerte. »Beim Schnitzen hatte ich Hilfe.«
    Felix hob die Hände. »Mich brauchst du nicht anzuschauen.«
    »Ein anonymer Weihnachtswichtel«, sagte Edward trocken.
    Ohne auf eine Aufforderung zu warten, riss Andrew das Papier von seinem länglichen Päckchen. »Du liebe Zeit!«, rief er und imitierte dabei seinen Onkel Felix.
    »Andrew, das ist kein gutes Benehmen«, ermahnte ihn Judith.
    Aber der Junge achtete nicht auf sie. »Ein brandneuer Cricketschläger! Und ein Ball ist auch dabei.« Er hob den Ball, als wolle er ihm einen tüchtigen Schlag versetzen.
    Edward hielt ihn schnell an seinen kleinen Armen fest. »Das ist ein Geschenk für draußen, junger Mann.«
    »Och, aber es ist Winter!«
    »Wir ziehen uns morgen warm an und probieren den Schläger aus, in Ordnung?«
    Verdrießlich bohrte Andrew seine Schuhspitze in den Teppich. »In Ordnung …«
    »Bin ich jetzt an der Reihe?«, fragte Audrey leise und blickte schüchtern zu ihrem Cousin hoch.
    Edward nickte. Er spürte, wie seine Handflächen feucht wurden, als er beobachtete, wie Audrey vorsichtig begann, an dem Tuch zu ziehen, das ihr Geschenk bedeckte.
    »Ich fürchte, ich hatte nicht genug Papier, um es einzupacken.«
    Langsam zog Audrey das Tuch zu sich.
    »Zieh einfach einmal kräftig, Audrey!«, schlug Andrew vor. »Soll ich dir helfen?«
    »Lass deine Schwester in Ruhe, Andrew«, ermahnte ihn Judith.
    Bitte, schenk, dass es ihr gefällt , dachte Edward. Fast wünschte er sich, die gebildete, elegante Sybil Harrington wäre nicht anwesend, um Zeuge seines Versagens zu werden, falls es sich als solches entpuppte.
    Audreys Augen wurden groß und ihr Blick beinahe ungläubig, als sie das Haus betrachtete, das ihr fast bis an die Schultern reichte. »Es ist Brightwell Court«, flüsterte sie atemlos. Sie warf ihm einen unsicheren Blick zu.
    Ihm sank das Herz. Es gefällt ihr nicht.
    »Ist es wirklich für mich?«, fragte sie.
    »Ja, obwohl du schon zu alt für Puppen bist. Ich werde nicht gekränkt sein, wenn –«
    »Seht nur!«, rief Audrey. Sie kniete vor den offenen Stockwerken, den vielen Zimmern und der herrlichen Treppe, die es sogar auch gab. »Da ist das Empfangszimmer, in dem wir gerade sind. Und dort oben ist das Kinderzimmer!«
    Edward spürte die auf sich gerichteten Blicke und stellte fest, dass ihn sowohl Judith als auch Miss Harrington mit fassungslosem Staunen anstarrten.
    »Wie lang hast du gebraucht, um das zu bauen?«, wollte Judith wissen.
    Er wischte ihre Ehrfurcht mit einer Handbewegung beiseite. »Ach, ich habe einige Monate daran gearbeitet, immer wieder ein Stück, wenn ich Zeit dafür hatte.«
    Audrey schaute zu ihrer Stiefmutter hoch. »Sieh doch, da ist genau das Sofa, auf dem du sitzt. Es hat sogar ein Polsterkissen!«
    Judiths helle Augenbrauen hoben sich, als sie den Blick von dem Miniaturmöbelstück zu Edward wandern ließ. »Wenn du mir erzählst, du hättest das auch gemacht, dann glaube ich dir nicht.«
    »Ich hatte Hilfe bei den Näharbeiten und der Ausstattung.«
    »War das wieder der Weihnachtswichtel?«, erkundigte sich Miss Harrington mit hochgezogener dunkler Braue.
    Er hielt es für weiser, keine Namen zu nennen.
    Audrey sah ihn mit

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