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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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machst. Ich möchte nicht riskieren, dass einer von Gardeaux' Männern Nell entdeckt. Sie wissen, dass sie lebt, aber sie wissen nicht, wie sie aussieht. Das könnte für uns von Vorteil sein.«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Falls ich mich entschließe, dich in die Höhle des Löwen zu schicken.« Und dann fügte Nicholas hinzu: »Vielleicht tue ich ja doch, was Kabler behauptet hat, und setze dich als Köder ein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das wirst du nicht tun.«
    »Warum denn nicht? Schließlich bist du selbst mehr als bereit, es zu tun.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber trotz Kablers Sorge um dich ist dein Wert als Köder ziemlich gesunken. Ich glaube nicht, dass du noch von großer Bedeutung für sie bist.«
    »Warum nicht? «
    »Sie hatten dich als Zielperson ausgesucht, um Calder zu treffen. Und beim zweiten Mal hatte Maritz versucht, dich zu finden, weil sie wissen wollten, wo Calder sich versteckt.«
    »Aber du hast dafür gesorgt, dass ich gar nicht wusste, wo er war, nicht wahr? « stellte sie verbittert fest.
    »Das wussten sie nicht. Normalerweise weiß eine Frau, wo ihr Ehemann zu finden ist.«
    »Dann denkst du also, dass sie in Sicherheit ist? « fragte Jamie ihn.
    »Vielleicht. Zumindest denke ich nicht, dass sie noch auf Gardeaux' Liste steht.« Er sah sie an. »Aber es könnte sein, dass Maritz dich immer noch auf dem Kicker hat. Normalerweise lässt er nicht eher von seinen Opfern ab, bis er sie erledigt hat.«
    Der ›Schwarze Mann‹.
    »Ich weiß.« Sie erschauderte. »Aber das könnte ebenfalls von Vorteil für uns sein.«
    »Ich glaube, ich sehe mich schon heute nach einer anderen Bleibe um«, sagte Jamie. »Ich setze euch einfach bei der Wohnung ab, nehme den Wagen und gucke, was sich machen lässt.«
    Nicholas öffnete die Wohnungstür und ließ Nell an sich vorbei.
    »Sehr hübsch.« Sie sah sich im Wohnzimmer um. Gemütlich, elegant, geräumig. Letzteres war zu erwarten gewesen, denn Nicholas hatte eine Vorliebe für Platz. »Welches ist mein Zimmer? «
    Nicholas wies auf eine Tür zu seiner Linken. »Aber pack nur das aus, was du heute abend und morgen brauchst. Ich werde Michaela bitten, dir deine Kleider von der Ranch an die Adresse zu schicken, die Jamie dir besorgt.«
    »In Ordnung.« Sie ging in Richtung der Tür.
    »Komm in die Küche, wenn du fertig bist. Normalerweise kauft mein Vermieter immer ein paar Lebensmittel für mich ein. Ich mache ein Omelette. Im Flugzeug hast du so gut wie nichts gegessen.«
    »Ich habe keinen...« Sie unterbrach sich. Sie hatte Hunger, und es wäre sinnlos zu verhungern, nur um Nicholas aus dem Weg zu gehen. »Danke.«
    »Du musst zusehen, dass du bei Kräften bleibst«, murmelte Nicholas. »Schließlich kommt das Spiel jetzt erst in Gang.«
    Sie ignorierte seine Ironie, trug ihre Tasche in ihr Schlafzimmer und stellte sie auf das Bett. Himmel, im Augenblick hatte sie wirklich nicht sonderlich viel Kraft. Die Anstrengung, nicht die Nerven zu verlieren, zehrte an ihr.
    Sie ging ins Bad und wusch sich das Gesicht. Seltsam, sie sah überhaupt nicht so ausgebrannt aus, wie sie sich empfand. Das Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenblickte, war blass und ein bisschen spitz, aber immer noch strahlte es dieselbe Schönheit aus, die ihm von Joel vor so vielen Monaten verliehen  worden war.
    Joel. Die Erinnerung an die Verbitterung, mit der er ihr im Krankenhaus begegnet war, versetzte ihr einen Stich. Nicht, dass sie ihm sein Verhalten übel nahm. Er war außer sich vor Sorge um Tania, die ihretwegen beinahe gestorben war. Aber falls Nicholas recht hatte und Nell nicht länger auf Gardeaux' Liste stand, dann müsste auch Tania sicher sein. Sie hoffte es.
    Sie trocknete sich das Gesicht ab und kehrte in die Küche zurück.
    »Schenk den Kaffee ein, und setz dich.« Nicholas nahm zwei Teller aus dem Schrank. »Das Essen ist gleich soweit.«
    Sie füllte zwei Kaffeetassen und trug sie zum Tresen in der Mitte des Raums.
    Nicholas stellte die Omelettes auf die Theke und nahm auf dem Hocker ihr gegenüber Platz. »Bon Appetit.«
    Sie nahm ihre Gabel und schob sich einen Bissen in den Mund.
    Das Omelette war mit Pilzen und Käse gefüllt und schmeckte überraschend gut. »Lecker. Hast du während deiner Zeit als Küchenjunge in Hongkong kochen gele rnt? «
    »So gut es ging. Omelettes sind leicht.« Er fing ebenfalls an zu essen. »Was wirst du jetzt tun? «
    »Ich knöpfe mir Maritz vor.«
    »Verdammt, dazu brauchst du ja wohl einen

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