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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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«
    »Nadine? Nein. Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass sie... ich weiß es nicht.«
    »Aber die Entscheidung wurde dir abgenommen.«
    »Ja.«
    »Und das macht dir angst, weil es dir das Gefühl gibt, hilflos zu sein. Es wird wieder passieren. Du kannst nicht immer alles kontrollieren. Manchmal bleibt einem nur die Möglichkeit zur Reaktion.«
    »Mach den Motor an.«
    »Wohin fahren wir? «
    »Zum Flughafen.«
    »Fliegst du mit mir auf die Ranch zurück? «
    »Das ist ja wohl ein Scherz.«
    »O nein. Also, was hast du vor? «
    »Meine Pläne haben sich nicht geändert.«
    »Aber ich spiele keine Rolle mehr dabei.«
    »Ich kann dir nicht vertrauen.«
    »Aber du brauchst mich. Das hat sich nicht geändert. Du lässt zu, dass dein Gefühl deinem Verstand in die Quere kommt.« Er sah sie an. »Also gut, ich habe dich belogen. Eigentlich habe ich dir nur ein paar Dinge verschwiegen, aber das ist ebenso schlimm. Ich habe gelogen. Glaubst du Kabler, wenn er sagt, dass ich dich als Köder benutzen will? «
    »Ich glaube, dass du zu allem fähig bist.«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Nein.«
    »Habe ich irgendetwas getan, was für dich gefährlich war? «
    »Nein.«
    »Was habe ich dann getan, was so abscheulich war? «
    »Du hast mich beraubt. Du hast mich ausgeschlossen«, sagte sie in leidenschaftlichem Zorn. »Dies ist mein Leben. Ich hatte das Recht, zu erfahren, dass Richard für alles verantwortlich war und dass er noch lebt. Ich hatte das Recht, zu Tania zu fliegen, um ihr gegen Maritz zur Seite zu stehen.«
    »Ja.« Er machte eine Pause. »Ich habe dich dieser Rechte beraubt, und wenn nötig, würde ich es wieder tun.«
    »Und trotzdem erwartest du, dass ich weitermache, als wäre nichts geschehen? «
    »Nein, ich erwarte, dass du verstehst, dass ich lüge und betrüge, wenn es um deine Sicherheit geht. Und ich erwarte, dass du das erkennst und dich nicht dagegen wehrst. Aber zugleich erwarte ich, dass du mich so benutzt, wie es von Anfang an geplant gewesen ist. Warum auch nicht? Denk einmal in Ruhe darüber nach. Habe ich nicht recht? «
    Am liebsten hätte sie ihn angeschrien und sich auf ihn gestürzt.
    Sie wollte nicht in Ruhe nachdenken. Sie fühlte sich einsam und verraten, und sie wollte, dass er dafür litt.
    »Dies ist mein Terrain. Hier kenne ich mich aus. Hast du durch Calders Tod etwa nichts gelernt? «
    Sie erschauderte, als sie sich an den letzten Blick auf das flammende Inferno erinnerte. Die Explosion war einfach aus dem Nichts aufgetaucht. Sie wäre nicht im Traum darauf gekommen aber Nicholas hatte sofort gewusst, was geschehen war. Also gut, am besten dächte sie nicht länger über ihren Zorn und ihre Verletzthe it nach. Sie brauchte ihn. Alles andere  mochte sich verändert haben, aber an dieser Tatsache kam sie einfach nicht vorbei.
    »Ich gehe nicht mit auf die Ranch zurück.«
    »Das ist mir klar.«
    »Und ich warte nicht mehr bis Ende des Jahres. Ich fliege umgehend nach Paris.«
    »Wenn du willst.«
    Sie bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. Weshalb nur widersprach er ihr nicht?
    »Ich werde die Reservierungen vornehmen, sobald wir am Flughafen sind. Hast du etwas dagegen, wenn Jamie uns begleitet? Er könnte sehr hilfreich sein.«
    »Meinetwegen«, sagte sie.
    »Gut. Dann entspann dich, und überlass alles mir.«
    »Das ist das letzte, was ich tun werde. Diesen Fehler mache ich bestimmt kein zweites Mal. Es gibt eine ganze Reihe von Fehlern, die ich nicht noch einmal machen werde. Denk nicht, dass es je wieder so sein wird wie bisher, Nicholas.«
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen.« Er lenkte den Wagen auf die Straße zurück. »Genau wie du bin ich in der Lage zu erkennen, wenn sich etwas verändert hat.«
    »Wo werden wir wohnen? « fragte Nell, während sie in den dunkelblauen Volkswagen stieg, der von Jamie am Charles-De-Gaulle-Flughafen gemietet worden war.
    »Ich habe eine Wohnung in einem der Außenbezirke der Stadt.
    Nichts Besonderes, aber sie hat den Vorteil, dass man dort vollkommen ungestört ist. Heute nacht bleiben wir dort.«
    »Nun, zumindest ist man dort so ungestört, wie es in Paris überhaupt möglich ist.« Jamie kletterte auf den Rücksitz des VWs. »Obwohl man sich besser nicht darauf verlassen sollte, dass Gardeaux von der Wohnung nicht schon längst Wind, bekommen hat.«
    »Ich verlasse mich auf gar nichts.« Nicholas lenkte den Wagen vom Parkplatz. »Und darum möchte ich, dass du dich morgen auf die Suche nach einer anderen Bleibe

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