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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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ich kann mir denken, daß
    du mit Conner nicht besonders zufrieden bist. Schließlich hast du ohne guten Grund den langen Flug von Idaho gemacht.«
    »Ich habe Ihnen gleich gesagt, daß die Sache vielleicht bedeutungslos ist«, sagte Conner. »Ich habe ihm nicht gesagt, daß er kommen soll.«
    »Aber ebenso wenig haben Sie ihm gesagt, daß er nicht kommen soll«, murmelte Jamie. »Gilt das nicht als stumme Zustimmung, Nick? «
    »Schon gut. Vergiß es. Jetzt bin ich hier.« Nicholas lehnte sich müde in die Lederpolster zurück. »Und, Jamie, war die Reise umsonst? «
    »Wahrscheinlich. Es gibt nicht das geringste Anzeichen, daß die DEA die Sache ernst nimmt. Auf jeden Fall vergeudet Kabler keine Steuergelder, um irgendwelche Leute zu bestechen, damit er eine Einladung nach Medas bekommt.«
    Wieder eine Sackgasse. Himmel, Nicholas war es wirklich leid.
    »Aber daß du endlich mal wieder die öde Wildnis hinter dir läßt, tut dir bestimmt gut«, stellte Jamie fest. »Jedes Mal, wenn du von dieser Ranch zurückkommst, siehst du John Wayne ein bißchen ähnlicher. Das ist bestimmt nicht gesund.«
    »John Wayne ist bereits seit ein paar Jahren tot.«
    »Sag ich ja, das Leben da draußen ist bestimmt nicht gesund.«
    »Ist es etwa gesund, wenn man sein Leben in einem Pub verbringt? «
    »Ach, Nick, das wirst du nie verstehen. Irish Pubs sind die kulturellen Zentren des Universums. Poesie und Kunst blühen dort wie Sommerrosen, und die Konversationen...« Mit halb geschlossenen Augen schwelgte er in der Erinnerung. »An anderen Orten reden die Leute, bei mir betreiben sie Konversation.«
    Nicholas setzte ein schwaches Lächeln auf. »Und das ist ein Unterschied? «
    »Ein ebenso großer wie der, ob man das Schicksal der Welt bestimmt oder seinen Kindern ein neues Videospiel kaufen geht.« Er zog eine Braue hoch. »Aber warum vergeude ich meine Zeit damit, dir eine solche Schönheit zu beschreiben. In diesem wilden Idaho redet schließlich niemand außer deinen Ochsen und Rindern mit dir.«
    »Außer meinen Schafen.«
    »Was auch immer. Kein Wunder, daß Cowboys den Ruf haben, kräftig und schweigsam zu sein. Ihre Stimmbänder sind vom fehlenden Gebrauch bestimmt ganz verkümmert.«
    »Sie sind ebenso gebrauchsfähig wie die aller anderen.«
    Jamie stieß ein verächtliches Schnauben aus.
    »Die Liste«, warf Conner ein.
    »Ah, er wünscht, daß sein Ruf nach dir gerechtfertigt wird«, stellte Jamie fest. »Weißt du, er hat furchtbare Angst vor dir.«
    »Unsinn.« Conner lachte ein wenig zu laut.
    »Ich habe versucht, ihm zu erklären, daß du nicht mehr im Geschäft bist, aber ich habe das Gefühl, er glaubt mir nicht. Ich hatte gehofft, du hättest deine Cowboystiefel an. Sie sehen so herrlich normal und ungefährlich aus.«
    »Hör auf, Jamie«, fuhr Nicholas ihn an
    Jamie grinste vergnügt. »Ich habe doch nur ein bißchen Spaß gemacht.« Dann fügte er mit für Conner unhörbar leiser Stimme hinzu: »Ich mag dieses verschlagene Karnickel nicht. Jedes Mal, wenn er einen Satz macht, weckt er in mir das Verlangen, ihm das Fell über die Ohren zu ziehen.«
    »Du brauchst ihn nicht zu mögen. Es reicht, daß er einen Mann bei der DEA sitzen hat.«
    »Auch wenn uns dieser Kerl bisher von keinem allzu großen Nutzen war.« Jamie griff in seine Jackentasche, zog ein zusammengefaltetes Papier heraus und reichte es Nicholas. »Das hier sieht ganz nach einer weiteren Niete aus.«
    »Wer gibt diese Party? « fragte Nicholas
    »Ein Bankier. Martin Brenden, Vizepräsident des Continental Trust. Continental Trust hat es auf Kavinskis
    Auslandsinvestitionen abgesehen. Brenden hat diesen Palast auf Medas für das Wochenende gemietet und schmeißt Kavinski zu Ehren diese Party.«
    »Und welche Verbindung gibt es zwischen Brenden und Gardeaux? «
    »Keine, die sich von uns zurückverfolgen lässt.«
    »Kavinski? «
    »Möglich. Nachdem Kavinski zum Präsidenten von Vanask gewählt wurde, hat er sich als bedeutender Mittelsmann sowohl bei offenen als auch bei verdeckten Geschäften entpuppt.
    Vielleicht hat er Gardeaux beleidigt, indem er ihm Drogenlieferungen nach Vanask verbot.« Er machte eine Pause.
    »Aber sein Name steht nicht auf der Liste.«
    »Dann wette ich, hat Kabler mit seiner Version der Dinge recht.
    Bestechung. Er ist lange genug Leiter des Rauschgiftdezernats, um die Spreu vom Weizen trennen zu können, und außerdem ist er ein gewiefter Hund.«
    »Heißt das, daß du nicht nach Medas fährst? «
    Nicholas dachte

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