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Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Caldwell
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verteilte Stupse und Stöße und schob die Widerstrebenden in die gewünschte Richtung. Fast anmutig nahmen nun die Kühe den schrägen Abstieg, berührten mit den Hufen geradezu leichtfüßig die verwitterten Planken und bewiesen der Außenwelt, dass sie Damen besonderer Art waren, ungeachtet ihrer hin und her schaukelnden Euter und eines gelegentlichen Kuhfladens.
    Als die Hauptarbeit getan war, stürmte Sly, Kierans Collie, der die Aufgabe hatte, die Kühe zusammenzuhalten, den Hügel hinunter, nicht ohne bei den Ställen, an den Grundsteinen der Burg und am Steinwall, der die Apfelbaumwiese westlich der Straße umgab, seine Marke hinterlassen zu haben. Mit fröhlichem Schwanzwedeln sprang er zwischen den Kühen umher, zwickte ihnen in die Hacksen,bellte und gab ihnen zu verstehen, dass es mit dem geruhsamen Treiben nun ein Ende hätte.
    Das Schwein kehrte vom Fluss zurück und baute sich mit erhobener Schnauze vor seinem alten Bekannten Kieran Sweeney auf, als hätte es an ihm eine verborgene Köstlichkeit gewittert, die man ihm sogleich verabreichen würde.
    »
Faugh a Ballagh
!« »Scher dich fort!« Kieran, der im Begriff war, wieder zu seinem Lastwagen zu gehen, um den Dung wegzuschaufeln, den eine unbedachte Kuh dort hatte fallen lassen, bückte sich, klatschte unmittelbar an den Ohren des Schweins in die Hände und wiederholte die Worte, die ein irisches Schwein unweigerlich verstehen musste: »
Faugh a Ballagh
!« Dann sprang er, mit der Schaufel bewaffnet, auf den Wagen.
    Das Schwein trottete zum Burghof, blieb stehen, senkte den Kopf und tastete mit dem Rüssel langsam die Kieselsteine ab, sorgfältig wie ein Minensuchgerät, das nach vergrabenen Objekten sucht. Dass es nicht tiefer herumwühlte und im Hof nicht das Untere nach oben kehrte, gab Kitty die Möglichkeit, ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Neffen und Lolly zu schenken. »Gehe ich in der Annahme richtig, dass unser Freund hier bei euch bereits ganze Arbeit geleistet hat und sein Zerstörungswerk jetzt bei uns fortsetzen soll?«
    Entgeistert fuhr Lolly mit dem Kopf herum. »Wie kannst du so etwas denken!«
    »Es ist richtig fügsam geworden.« Aaron lächelte steif, man sah ihm an, dass er die Unwahrheit sprach.
    »Es ist unser Geschenk für dich. Für euch beide«, erklärte Lolly und spann den Gedanken weiter, der ihr eben erst gekommen war. »Ein Geschenk. Da du dich jetzt mehr der Landwirtschaft widmest, dachten wir, ihr solltet auch ein Schwein haben.«
    »Ich verstehe«, sagte Kitty, »Nun rückt schon mit demwahren Grund heraus. Warum das Schwein? Warum ausgerechnet hier? Warum bei uns?«
    »Na ja …«, fing Lolly an.
    »Sprich weiter.«
    »Na ja …« Lolly suchte bei ihrem Mann Unterstützung und flüsterte: »Sag du es ihr.«
    »Nein, wieso ich? Du machst das besser.«
    »Also gut.« Lolly sah Kitty direkt in die Augen, hob den Kopf, so dass sie mit hochgereckter Nase und eben solchem Kinn sehr resolut wirkte. »Wir können es nicht in der Herde behalten«, tat sie kund, holte tief Luft und begründete ihre Entschlossenheit mit den Worten: »Es ist lesbisch.«
    »Lesbisch?«
    Wieder ein tiefes Luftholen. »Es … es … wie soll ich sagen … es macht gewissermaßen sein Besitzrecht auf die Säue geltend.«
    Ehe Kitty etwas erwidern konnte, sprang Aaron ein. »Die Säue scheint es nicht weiter zu kümmern, aber die Eber … nun ja … die fühlen sich irgendwie verdrängt.«
    »Männer!«, höhnte Kitty.
    »Du behältst es also?« Lolly sah sie mit großen Augen erst hoffnungsvoll, dann beschwörend an. »Ich bringe es nicht übers Herz, das Schwein zu verkaufen oder, na ja, du weißt schon.«
    »Schlachten? Willst du das damit sagen?«
    Aaron glaubte nicht länger flüstern zu müssen, seine Stimme klang zunächst heiser, fand dann aber zu ihrer normalen Tonlage, als er sich nachdrücklich entrüstete: »Nie im Leben würden wir so etwas tun.«
    »Besonders, da ihr jetzt hier seid, um sich seiner zu entledigen.«
    »Rette es vor einem bösen Ende.« bettelte Lolly.
    »Für ein Schwein gibt es nur ein Ende.« Kitty fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Kehle.
    »O nein, das wirst du nicht tun.« Aaron packte das blanke Entsetzen.
    »Nein, das tust du nicht.« Lolly erschauderte.
    Kitty, als wollte sie zeigen, wie radikal die Eheschließung ihre Lebensweise verändert hatte, rief laut zu ihrem Mann hinüber, der gerade den misslichen Kuhfladen von der Ladefläche auf den steinigen Grund befördert hatte: »Kieran, wollen wir ein

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