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Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Caldwell
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ohne sie zu sein …«. Er sprach nicht weiter.
    Peter McCloskey war auf das Feld gekommen. Er trat an das ausgelöschte Feuer und betrachtete es. Kitty brachte es zuwege, ihren Blick von ihrem Mann zu lösen. Sie sah von Peter zu Brid, von Peter zu Taddy. Peter bückte sich, hob ein kleines, abgesprengtes Stückchen Stein auf und drehte es in der Hand hin und her. »Ich habe es krachen gehört«, sagte er. »Es stört Sie doch hoffentlich nicht, dass ich gekommen bin, weil ich sehen wollte, was passiert ist.« Er ließ keinen Blick von dem Bruchstück, drehte es um und um. Als reagierte er auf ein Geräusch, das nur er hören konnte, hob er den Kopf und blickte über Taddy und Brid hinweg auf ein Heidegestrüpp unmittelbar hinter ihnen. Er blinzelte zweimal und schenkte dann seine Aufmerksamkeit wieder dem Stein.
    »Du siehst sie, nicht wahr?«, fragte Kitty im Flüsterton.
    »Sehen, wen?« Peter blickte auf und starrte auf das Heidekraut.
    »Brid«, sagte Kitty, »und Taddy. Da drüben. Dort, wo du hinguckst.«
    »Sie sind also hier?« Auch er flüsterte.
    Kieran schurrte mit seinen lädierten Stiefeln auf demeben erst entstandenen Schutt herum. »Du kannst sie nicht sehen?«
    »Wie sollte ich? Sie beide sind die Einzigen, die sie sehen können.« Bei diesen Worten hob Taddy die Hand, als gäbe er ein Versprechen oder leistete einen Schwur, und ward nicht mehr gesehen. Brid streckte eine Hand nach Kieran aus und verschwand gleichfalls.
    »Sie sind fort«, stellte Kieran leise und fast traurig fest.
    »Und du hast sie nicht gesehen?«, fragte Kitty Peter.
    Peter hatte sich wieder dem Stein zugewandt, hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und drehte dabei das Handgelenk. »Außer Ihnen sieht sie niemand. Was für einen Grund sollte ich haben, sie zu sehen?«
    »Und was für einen Grund haben
wir
?« Kitty vermochte immer noch nicht, etwas lauter zu sprechen.
    »Da müssen Sie meine Mutter fragen.«
    »Ich hab sie gefragt. Sie hatte nur irgendeine alberne Theorie und meinte, sie wüsste es selbst nicht recht.«
    »Na, gut. Vielleicht weiß sie es jetzt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil sie mir gerade vorhin erst gesagt hat, sie wüsste jetzt, wo das Schießpulver ist. Es sei ihr just eingekommen.«
    Kieran sah erst seine Frau, dann den Jungen an. »Und wo, sagt sie, ist es?«
    »Da, wo Sie das Bruchstück herhaben, das Sie gerade hochgejagt haben. Die Steinplatten in der Großen Halle.«
    »Wie hat sie das herausgefunden?«
    »Das weiß sie selbst nicht so genau. Sie hat nur so was gesagt wie »eine Tür ging auf«, und das war’s. Vielleicht hob sich auch der Deckel von irgendwo und gab das Geheimnis preis. Dann dachte sie, es hätte ihre Großtante sein können, die es ihr erzählt hatte, damals, als sie noch klein war, und später hatte sie es vergessen. Sie sagte, so genau wisse sie es nicht. Und als sie das gesagt hatte, fing sie an, Muffinszu backen, hörte mittendrin auf und …« Das Drehen und Wenden mit dem Stein hatte ein Ende.
    »Ja? Und dann?« Kitty beugte sich vor, aus Angst, sie könnte von dem, was gleich gesagt werden würde, etwas verpassen.
    »Sie müssen sie selbst fragen.«
    »Sie hat dir doch aber etwas gesagt. Erzähl es uns«, drängte ihn Kieran und stocherte mit der Spitze seines kaputten Stiefels in der Asche, in den geschwärzten Holzstückchen und Steinsplittern herum.
    »Das könnte ich schon machen, aber ich will nicht.«
    »Warum nicht?«, fragte Kitty.
    »Weil Sie es gar nicht hören wollen.«
    »Wir wollen es aber hören!« Mit Kittys Flüstern war es vorbei.
    »Das glauben Sie nur. Sie wollen das garantiert nicht hören.«
    Kieran nahm einen Stein aus der Asche. Er war heiß. Er ließ ihn fallen. »Egal, erzähl.«
    »Fragen Sie lieber meine Mutter.«
    »Bitte, sag’s uns«, bettelte Kitty.
    Mit gesenktem Kopf erklärte Peter: »Meine Mutter hat gesagt, Sie sehen Taddy und Brid – und nur Sie –, weil es eine Katie McCloud und ein Kevin Sweeney waren, die seinerzeit das Schießpulver zünden sollten. Und Kevin sah damals genauso aus wie Mr. Sweeney heute. Und Katie sah damals genauso aus wie Sie, Mrs. Sweeney.«
    »McCloud.« Kitty hatte sich wieder aufs Flüstern verlegt.
    »McCloud«, verbesserte Peter. »Brid und Taddy haben Sie erkannt. Sie denken, Sie sind endlich gekommen, um die Burg in die Luft zu sprengen. Die beiden haben nicht die Zeitvorstellung wie wir, sagt meine Mutter. Ihr Schicksal hängt von Ihnen ab. Sie warten.«
    »Es soll ein Sweeney gewesen sein,

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