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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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gezapften Biers fertigwerden.«
    Leigh wedelte hektisch mit den Händen und schaute zu Kettering hinüber, der ihn anfunkelte.
    »Kennst du die Geschichte nicht? Dieser Bursche wurde in das verdammt härteste Gefängnis im Land geschleppt und schrie, dass er unschuldig sei, dass jemand anderer diese Männer erdolcht und es ihm in die Schuhe geschoben habe. Nun, so wie er aussieht und wie er sich anhört, gab es jede Menge Männer an diesem Ort, die dachten, dass er leichte Beute sei. Also haben diese beiden verrückten Bastarde beschlossen, sich ein wenig mit ihm zu amüsieren. Er tut nichts, und es sind jede Menge Männer da, mich eingeschlossen, die ihn einfach auslachen. Dann packt einer sein Haar, und er sagt endlich etwas: ›Fass das Haar nicht an.‹ Also fangen sie natürlich an, es zu zerzausen. Im nächsten Moment versuchen sechs Wachen, ihn daran zu hindern, die beiden abzumurksen. Zwei der übelsten Kerle, die du je gesehen hast, und er hat sie niedergemacht wie kleine Kinder!«
    Der bärtige Mann starrte Leigh hart an und versuchte festzustellen, ob er scherzte. Aber da war keine Spur von Humor in seinem Gesicht. Er schaute zu Kettering hinüber, der sie beide wütend anstarrte.
    »Also ist der Name an ihm kleben geblieben – Mörder Kettering. Glaub mir, du willst dich nicht mit ihm anlegen«, sagte Leigh leise, aber laut genug, dass Kettering es hören konnte.
    Kettering seufzte. Der Respekt, den der Spitzname ihm eingetragen hatte, war willkommen, vor allem in diesem Lager voller Verbrecher. Aber es war nichts im Vergleich zu seinem früheren Leben. Komischerweise war sein Haar die eine verbleibende Verbindung zu dem Mann, der er einst gewesen war, und auch der Grund, warum er es so grimmig verteidigte. Verhaftet von der Miliz, nachdem man ihn mit einem blutigen Messer in der Hand angetroffen hatte, angeklagt, vier Menschen getötet zu haben, darunter einen Stalljungen in seinem eigenen Gasthaus, war er davon überzeugt gewesen, dass er sein Leben am Galgen beenden würde. Aber dann war die Armee gekommen, hatte ihnen Uniformen gegeben und begonnen, sie dazu auszubilden, eine Schlachtreihe zu bilden. Kettering glaubte allmählich, dass er ein Schlachtfeld vielleicht genießen würde – es würde ihm erlauben, all den Zorn und die Frustration herauszulassen, die in ihm aufgestaut waren, weil man ihn so behandelte wegen Verbrechen, die er nicht begangen hatte.
    »Ihr drei dort drüben – haltet den Mund, wenn ihr nicht lange Hälse bekommen wollt! Der Barde fängt gleich an!«, brüllte ein Offizier.
    Leutnant Kay – obwohl er sich selbst immer noch als Hauptmann Kay betrachtete – lag auf seinem Bett und fühlte sich elend. Vor einigen Wochen schien die Welt noch in Ordnung gewesen zu sein. Er war der Hauptmann der Garde der Königin gewesen, ein geschätzter Mann in der norstalischen Gesellschaft. Frauen hatten sich ihm an den Hals geworfen, Männer hatten ihm nacheifern wollen, und seine Eltern waren stolz auf ihn gewesen. Nicht schlecht für den Sohn eines Holzfällers, dem sein Geschick im Umgang mit dem Bogen zur Aufnahme bei den Gardejägern verholfen hatte. In deren Rängen war er wegen seiner Tapferkeit aufgestiegen und zum Offizier befördert worden, als sie zu den Gardejägern der Königin wurden, weil er die Fähigkeit besaß, Männer zu führen. Aber es war die allergrößte Ehre gewesen, zum Hauptmann ihrer Garde ernannt zu werden. Nun gut, sie war ziemlich distanziert gewesen, und bei allen Gesprächen, die sie geführt hatten, war es immer darum gegangen, dass sie ihn wegen irgendeines Fehlers tadelte, aber sie war trotzdem die Königin! Und dann waren die dunklen Tage angebrochen.
    Zuerst war da das Grauen der Entdeckung, dass es einen Angriff auf den Palast gegeben hatte und Männer, mit denen er zusammengearbeitet hatte, die er ausgebildet und geführt hatte, jetzt tot waren. Noch Schlimmeres sollte kommen. Das Drachenschwert, das er hätte bewachen sollen, war gestohlen worden. Gerade als er gedacht hatte, seine Schande könnte nicht größer sein, war er entlassen worden, zurückgeschickt zu seinem Regiment. Herzog Gello und eine Schwadron seiner arroganten Panzerreiter waren in den Palast eingebrochen und hatten verlangt, dass die Königin ihren Thron aufgab. Er hatte gewusst, dass seine Männer keine Chance hatten – sie waren in der Unterzahl und schlechter bewaffnet als der Gegner –, und ihnen befohlen, sich zu ergeben. Selbst jetzt noch ballte er die Fäuste, während

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