Das Schwert der Koenigin
Diebstahl begehen. Und wenn du dich zu schlecht fühlst, können wir dafür sorgen, dass du nichts von den Vorräten abbekommst, die wir uns nehmen«, bot Conal an und zwinkerte Martil zu.
Rocus starrte ihn nur an, unsicher, ob der alte Bandit scherzte oder es ernst meinte.
»Nun, wir sind alle darauf eingeschworen, Gello zu vernichten. Morgen fangen wir damit an. Ich will von unserem ersten Sieg hören.« Merren klatschte in die Hände, und die Ratsversammlung war beendet.
»Sagt Euren Männern, dass sie heute Abend gut essen und Zeit mit ihren Familien verbringen sollen«, wies Martil die drei Zugführer an und beschloss, seinen eigenen Rat zu beherzigen. Er setzte sich zu Karia und sprach mit ihr über ihre neuen magischen Fähigkeiten und das kleine Haus, das sie aus Holz und Steinen für ihre Puppen gebaut hatte.
»Kann ich morgen mitkommen? Ich kann helfen!«, bat Karia.
»Ich fürchte, das kannst du nicht. Es könnte gefährlich für dich werden«, sagte Martil sanft.
»Warum?«
Martil dachte sorgfältig über diese Frage nach. Er wollte sie nicht ängstigen, noch wollte er sie bei einem Hinterhalt dabeihaben, wo Männer sterben würden.
»Es gibt da einige böse Männer, die wir angreifen werden. Menschen werden verletzt werden.«
»Ich kann dich beschützen! Ich weiß, wie Barrett seine Haut geschützt hat, und ich kann das für dich tun!«
Martil war ein wenig mulmig bei dem Gedanken, so auszusehen wie ein Baumstamm.
»Warum holen wir dir nicht etwas Milch, und ich lese dir eine Geschichte vor?«, wechselte er hastig das Thema. Im Lager gab es eine Handvoll Ziegen, die jeden Tag frische Milch lieferten, und für Karia wurde immer eine Tasse Milch übrig gelassen. Also bekam sie ihre Milch, und er las ihr eine Geschichte vor, aber sie war immer noch nicht bereit einzuschlafen.
»Wer wird auf mich aufpassen, während du und Barrett fort seid?«, fragte sie.
Martil war am Ende mit seiner Weisheit. Dies war noch nie zuvor ein Problem für ihn gewesen. »Wie wäre es, wenn du bei einer der anderen Mütter bleiben würdest?«
Karia verzog das Gesicht. Auf keinen Fall wollte sie hierbleiben. Sie wusste, dass sie Martil helfen konnte. Aber wie sollte sie ihn dazu bewegen, sie mitzunehmen? Dann lächelte sie. Natürlich! Sie musste verlangen, bei jemandem bleiben zu dürfen, der sich nicht um sie würde kümmern wollen.
»Ich werde bei Merren bleiben oder bei niemandem«, verkündete sie. »Entweder sie passt auf mich auf, oder ich werde dir folgen.«
Martil musterte sie eingehend. »Du willst bei Merren bleiben? Warum?«
Karia dachte schnell nach. »Sie sagte, ich könne eine Prinzessin sein. Ich will jetzt anfangen zu lernen.«
Martil hatte den starken Verdacht, dass er zum Narren gehalten wurde, aber er erkannte auch den Ausdruck in ihren Augen und die entschlossene Haltung ihres Kinns. »Ich werde sie fragen«, stimmte er zu.
»Gut. Kannst du mich jetzt in den Schlaf singen?«
Er sang, bis er sicher war, dass sie schlief, dann warf er ihr eine Kusshand zu und schlüpfte aus ihrer Schlafnische. Die Höhlen waren durch aufgehängte Decken unterteilt worden. Er ließ die Decke vor ihrem Bett fallen, dann machte er sich auf die Suche nach Merren.
Graf Sendric war es gelungen, Förderlisten von mehreren der Goldminen aus seinem Landhaus zu besorgen, und Merren wusste, dass sie sie durchgehen und versuchen sollte einzuschätzen, wie viel Geld sie aus diesen Minen herausholen konnten. Sie mussten sich Waffen und Rüstungen beschaffen, um ihren Mangel an Ausrüstung auszugleichen. Aber sie war außerstande, sich zu konzentrieren. Die vergangenen Tage waren besonders zermürbend gewesen. Zuerst hatten die Fortschritte sie durchaus zufriedengestellt, aber jetzt hatte sie das Gefühl, dass die Dinge zu langsam vorangingen. Gello zementierte offensichtlich seine Herrschaft über Norstalos, und was tat sie? Sie sah einer Handvoll Männern bei ihrer Ausbildung zu! Es war das Unvermögen, etwas zu tun, um die Dinge zu beschleunigen, das sie am meisten erbitterte. Sie war abhängig von Martil, Barrett, Conal und Sendric, die für sie die Arbeit erledigten. Das allein war ärgerlich genug, aber ihre größte Unzufriedenheit ging auf das Gefühl zurück, dass sich bisher nichts geändert hatte. Im Palast war sie praktisch machtlos gewesen. Hier hatte sie Gefolgsleute, aber sie hatte immer noch keine Macht. Es trieb sie in den Wahnsinn. Sie wollte eine gewaltige Armee aufstellen und Gello aus dem Land jagen,
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