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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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»Er hat zu viele Männer geschickt, und auch noch unter einem unerfahrenen Kommandanten. Ich habe selbst gesehen, wie Havrick für seine Männer und Pferde sorgt, nämlich gar nicht. Also sollten wir versuchen, sie so lange wie möglich in Bewegung zu halten. Schon bald werden sie knapp an Proviant sein, denn achthundert Männer und insbesondere fünfhundert Pferde haben einen enormen Verbrauch an Nahrung und Futter. Sie werden ziemlich bald lahme Pferde haben und hungrige Männer. Sie werden wahrscheinlich anfangen, die umliegenden Höfe zu plündern – das wird die Bauern dazu bringen, uns zu helfen. In der Zwischenzeit werden wir ihren Tross mit den Vorräten angreifen. Dann wird es langsam kälter werden; es wird mehr Regen geben. Krankheiten werden sich unter Menschen und Tieren ausbreiten. Es wird nicht lange dauern, bis wir sie kleingekriegt haben. Jetzt ist es eine stolze, gut ausgerüstete Streitmacht, die es mit allem aufnehmen wird. In einigen Monaten werden sie uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein. Und wir werden mit dem Tross anfangen, der ihnen folgen muss.«
    »Wird er nicht direkt hinter ihnen sein?«, fragte Barrett.
    »Er ist zu groß und wird inzwischen der Truppe mindestens einen Tag hinterher sein. Natürlich wird er bewacht sein bei der Menge an Rüstung, Waffen und Proviant, die sie mitführen müssen. Aber wenn wir uns die Überraschung zunutze machen, können wir den Tross erobern. Mit dem erbeuteten Proviant und den Waffen werden wir auf halbem Weg zum Sieg sein.«
    Merren lächelte breit. »Dann sollte das unser erster Schlag gegen Gello sein! Und es wird auch Zeit!«
    Sendric breitete eine Karte der Gegend auf dem Tisch aus, und Conal beugte sich vor, um die ideale Stelle für einen Hinterhalt zu markieren. Dort führte die Straße unter einem steilen Abhang entlang.
    »Es gibt andere Stellen, aber nirgendwo wären sie verletzbarer«, erklärte er. »Der Ort ist außerdem nah genug am Wald. Es gibt eine Stelle, die noch näher ist, aber wir werden dort nicht annähernd so viel Schutz und kein Überraschungsmoment haben.«
    »Ich will die Anführer unserer Truppen sehen«, erklärte Merren.
    Diese Bitte machte Martil etwas nervös, nachdem sie unlängst die Familien der Männer so schroff abgewiesen hatte, aber sie war die Königin, und sie alle kämpften für sie, also wurde nach den Männern geschickt, und die drei Anführer kamen. Rocus war der Erste, wie Martil geahnt hatte. Hochgewachsen, blond, mit kantigem Kinn und blauen Augen war er die perfekte Verkörperung des Sagenhelden. Unglücklicherweise war er außerdem eigensinnig, und Martil hatte ihn etliche Male dabei ertappt, wie er sich selbst im Spiegelbild seines eigenen Helms bewundert hatte. Er war durchaus mutig, aber Martil konnte noch nicht darauf vertrauen, dass er nicht etwas Törichtes tun würde.
    Tarik war hager, aber mit den massigen Armen und der Brust eines Bogenschützen. Sein Gesicht war von der Sonne verbrannt, und es widerstrebte ihm, zu lächeln oder auch nur zu sprechen. Aber er war ruhig und vernünftig und würde seine Aufgaben erfüllen, ganz gleich, womit er es zu tun bekam. Martil vertraute ihm schon jetzt.
    Wime hatte zwanzig Jahre auf den Straßen verbracht, und das merkte man. Selbst eine Stadt wie Sendric hatte ihren Anteil an Mördern und Dieben, ebenso an Männern, die darauf aus waren, sich nach einigen Gläsern Bier zu prügeln. Er hatte eine Narbe auf der Wange, dank einer abgebrochenen Flasche, und sein Haar wich an den Schläfen zurück. Er war verlässlich, führte seine Männer gut und verlor während eines Kampfes nicht die Konzentration.
    Martil erklärte ihnen ihre Rollen. Die Doppelreihe von Rocus’ Leibgardisten sollte die Eskorte des Trosses zu einem Angriff verleiten, die Bogenschützen würden diesen Angriff zu einer Katastrophe machen, und die Miliz konnte der Eskorte dann den Rest geben.
    »Wir werden diese Vorräte entweder zerstören oder so viel wie möglich davon hierherschaffen«, erklärte er ihnen. »Wir müssen uns die Wagen sichern. Havrick darf nichts bekommen, was er benötigt.«
    »Wie sollen wir sie durch den Wald schaffen, ohne eine Spur zu hinterlassen, der selbst ein Blinder folgen könnte?«, knurrte Tarik.
    »Dabei werdet ihr Hilfe haben«, sagte Barrett zuversichtlich.
    »Ich muss gestehen, mir gefällt der Gedanke nicht besonders. Ich war immer darauf eingeschworen, Banditentum und Diebstahl auszurotten«, brummte Rocus.
    »Keine Sorge, du wirst keinen

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