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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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wollte Rache üben für das, was er ihren Freunden angetan hatte. Und das alles nur, weil die dummen Drachen und ihr idiotischer Vorfahr, König Riel, nicht daran gedacht hatten, ein Drachenschwert zu schmieden, das von einer Frau benutzt werden konnte. Sie wollte Gello vom Thron vertreiben, aber stattdessen saß sie in einer Höhle und empfing nur regelmäßige Berichte.
    Angewidert warf sie die Förderverzeichnisse auf den Tisch. Martil und Barrett anzuschreien hatte ihre Anspannung etwas gelindert, aber zu guter Letzt nicht dazu beigetragen, ihre Sache zu fördern. Es war die gleiche Methode, die ihr mit ihren Edelleuten Probleme eingetragen hatte. Sie hatten ihr getrotzt, sie hatten das Volk betrogen, sie hatten sogar Lahra in ihren Dienst genommen, damit sie bei ihren Festen auftrat, um sie, die Königin, zu verspotten, aber wenn sie sie anschrie, schmollten sie und wurden zu Gefolgsleuten Gellos.
    Sie wusste, dass sie eine gute Herrscherin sein würde. Sie hatte so viele Hoffnungen und Ideen für das Land, um die Zustände zu verbessern, wenn sie nur eine Möglichkeit finden konnte, mit Männern zusammenzuarbeiten. Sie waren das eigentliche Problem, überlegte sie. Ein König konnte sie beschimpfen, konnte sie schlagen und ins Exil schicken und würde einfach als starker Anführer gelten. Wenn sie das Gleiche tat, war sie ein kaltherziges Miststück. Unterm Strich dachten die Edelleute, dass sie nur dazu da war, einen Erben hervorzubringen. Sie wollte das ändern; es gab so vieles, das sie ändern wollte, doch sie hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen und immer tiefer in ihren Schwierigkeiten zu versinken, die sie während ihrer Regentschaft behindert hatten. Es musste eine Möglichkeit zur Veränderung geben!
    Martils Räuspern riss sie aus ihren Überlegungen.
    »Was gibt es, Hauptmann?«, fragte sie scharf, dann hätte sie sich auf die Zunge beißen mögen, dass sie wieder in diese Gewohnheit verfallen war.
    »Merren, ich muss Euch um Eure Hilfe bitten.« Er nahm ihr gegenüber Platz. »Karia hat gefragt, ob Ihr Euch um sie kümmern könnt, während ich fort bin. Ich weiß nicht, warum sie das getan hat – es könnte sein, dass sie es getan hat, weil sie uns auf den Plünderzug begleiten will –, und ich weiß, dass Ihr beschäftigt sein werdet …«
    Merren dachte darüber nach. Beschäftigt würde sie in der Tat sein. Beschäftigt damit, nichts Nützliches zu tun und sich Sorgen darüber zu machen, dass sie nur eine Art Galionsfigur war. Ihr erster Instinkt trieb sie dazu abzulehnen – sie hatte bisher nichts mit Kindern zu tun gehabt und jede Absicht, es dabei zu belassen –, aber dann besann sie sich. Irgendetwas sagte ihr, dass es vielleicht eine ganz gute Idee war. Zumindest würde sie etwas Interessanteres tun, als Förderlisten zu analysieren und zu versuchen, nicht an ihre toten Freunde zu denken.
    Sie nickte. »Natürlich werde ich auf sie aufpassen. Ich werde damit beginnen, sie zu lehren, wie man sich als Dame benimmt, für die Zeit, da sie bei Hof sein wird.«
    Martil war überrascht von ihrem Ja, aber es löste tatsächlich ein Problem, daher lächelte er. »Vielen Dank. Ich werde Karia sagen, dass Ihr auf sie aufpassen werdet, bis ich zurückkehre.«
    Merren schaute ihm nach und fragte sich, ob sie einen Fehler gemacht hatte. Trotzdem, es konnte nicht schlimmer sein, als Förderlisten durchzusehen – oder?

4
    Martil betrachtete voller Zufriedenheit den eroberten Konvoi. Es waren mehr als zwanzig schwer beladene Wagen, die von einer entsprechenden Anzahl von Jagdreitern eskortiert worden waren. Es war alles planmäßig verlaufen. Die Jagdreiter hatten sich miteinander unterhalten, sich die Landschaft angesehen und sich einfach so benommen, als wären sie auf einem kleinen Ausritt zu ihrem Vergnügen. Nachdem ein halbes Dutzend Pferde durch Barretts magischen Trick mit den Stöcken zu Fall gebracht worden war und Tariks Bogenschützen die Reiter mit Pfeilen gespickt hatten, waren die Miliz und die Leibgarde tätig geworden. Sie hatten sich der Fuhrleute und überlebenden Jagdreiter angenommen.
    »Schnell jetzt! Wir müssen heute so weit wie möglich kommen«, drängte Martil die Männer.
    Es gab viel zu tun. Einige der Zugpferde wurden benutzt, um tote Pferde der Berittenen aus dem Weg zu räumen. Rocus ließ die verletzten Soldaten in den Schatten bringen und erlaubte den nicht oder nur leicht Verletzten, sich um ihre Kameraden zu kümmern, während Wime und Martil die Wagen

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