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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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blieb. Dann wurden die Waffen und Rüstungen in den Höhlen eingelagert. Schließlich machten sie ein kleines Fass Wein auf, das – welche Überraschung! – Conal entdeckt hatte, und die Männer aßen und tranken.
    »Mein Dank an euch alle. Ihr habt den ersten Schlag geführt in einem Feldzug, auf den man später mit Erstaunen zurückblicken wird, so wie wir jetzt auf die Geschichte von König Riel und der Drachen zurückblicken«, erklärte Merren den Männern und ihren Familien, Karia an ihrer Seite.
    Sie jubelten ihr zu, bis sie heiser waren, und als Martil ihre Gesichter beobachtete, hatte er das Gefühl, dass sie jetzt tatsächlich an Merrens Sache glaubten. Es war ein wichtiger Schritt gewesen.
    Dann bestand die Königin darauf, dass sie – obwohl allesamt erschöpft – ihren allabendlichen Rat abhielten. Es brauchte nicht lange, um zu berichten, wie viele Soldaten sie getötet und was sie an Waffen, Ausrüstung, Pferden und anderem erbeutet hatten. Aber trotz ihres schönen Erfolgs wirkte Sendric unzufrieden.
    »Es beunruhigt mich, dass Ihr Soldaten am Leben gelassen habt. Sie könnten Havrick Informationen über unsere geringe Zahl geben. Weit besser wäre es gewesen, Ihr hättet sie alle getötet. Wir sprechen darüber, Gello zahlen zu lassen. Seine Soldaten sind Tiere und müssen ausgelöscht werden wie ein Rudel tollwütiger Hunde«, verkündete Sendric kalt.
    »Graf Sendric!«, rief Merren mit einiger Schärfe in der Stimme. »Was hätte das Drachenschwert davon gehalten, unbewaffnete Männer zu töten? Die Gefahr, die einige Männer darstellen, ist weitaus geringer als die reale Möglichkeit, dass das Drachenschwert fortfahren könnte, Hauptmann Martil abzulehnen, wenn er unbewaffnete Männer abschlachtet.«
    Bei diesen Worten zuckte Martil zusammen. Einmal mehr hatte er den Griff des Drachenschwertes vorgezeigt, und einmal mehr hatte die Gravur des Drachen nichts preisgegeben.
    Dann holte Merren tief Luft. Sie musste es einmal anders versuchen, befand sie. »Ich weiß, Ihr trauert um Eure Tochter, genau wie ich. Aber wie die Tetraner sagen: Rache ist ein Gericht, das man am besten kalt serviert. Interne Streitigkeiten und Vorwürfe werden niemandem helfen.«
    Es folgte ein langes Schweigen, dann nickte der Graf langsam.
    »Ihr habt recht, meine Königin. Dies war eine perfekte Art, unseren Feldzug zu beginnen. Und auch Ihr hattet recht, Hauptmann, die Männer zurückzulassen. Die Kunde von Euren Fähikgeiten wird Gello viel mehr erzürnen als der Tod einiger Männer.«
    Martil verneigte sich vor dem Grafen, dann holte Merren eine Karte hervor und wechselte das Thema.
    »Also, wo greifen wir als Nächstes an?«, fragte sie.
    Martil betrachtete die anderen Gesichter am Tisch, deren schockierte Mienen widerspiegelten, was er empfand, obwohl er sein Gesicht ausdruckslos hielt.
    »Meine Königin, der nächste Schritt liegt bei Havrick. Er wird entweder nach uns suchen, oder er wird danach trachten, uns in eine Falle zu locken. So oder so, es gibt mehrere Möglichkeiten, die uns offenstehen. Aber wir müssen abwarten, wie er reagiert – erst dann können wir seine Pläne abermals durchkreuzen.« Er wand sich innerlich und erwartete, dass sie wieder zornig werden würde.
    Merren sah ihn an, dann die Karte. »Ihr seid der Kriegshauptmann, und ich werde Euer Wort beherzigen«, erklärte sie schließlich. »Wir werden diesen Rat jetzt mit einem Trinkspruch beenden. Auf den Sieg!«
    »Ich werde mich betrinken!«, verkündete Conal, während sie ihre Becher leerten. Er hatte es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht, die Stimmung bei den Versammlungen etwas aufzulockern. Merren schien ihn amüsant zu finden, vielleicht weil sie seine Geschichte kannte, und ein Scherz von Conal konnte sie für gewöhnlich aus einer ihrer düsteren Stimmungen reißen.
    »Dies ist der letzte Rest des Weins. Alles Übrige ist für die Männer«, rief Martil ihm ins Gedächtnis.
    »Bei Zorvas dreckigem Spundloch, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich meine linke Hand für ein weiteres Fass gegeben«, rief Conal aus, dann hob er den Stumpf seines Arms und heuchelte Überraschung. »Zu spät!«
    Alle lachten.
    »War das ein Vorsprechen für die Stelle des Hofnarren?« Merren kicherte.
    »Meine Königin, ich könnte um nicht mehr bitten, als zu Euren Füßen zu sitzen.« Conal verneigte sich. »Aber jetzt muss ich etwas Wein finden. Wer kommt mit mir?«
    Während des lauten Gelächters fühlte Martil ein Zupfen an seinem

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