Das Schwert der Vampire
Blut geflossen war, dass die Frauen schnell überwältigt worden waren. Die Slaatsch erkannte er an den aggressiven Schwingungen und der rot-schwarzen Aura, die ihnen anhaftete.
Angst schnürte seine Kehle zu, und jetzt erst verstand er, was das dumpfe Gefühl der Gefahr, das er schon seit einigen Tagen hatte, war. Er hatte alles unter Kontrolle gehabt, alle aus der Gefahrenzone raus, auch die Kinder hatte er holen lassen. Aber er hatte einen gravierenden Fehler gemacht, er hatte nicht an die Gefühle einer Mutter gedacht. Sade wollte genauso ihre Kinder in Sicherheit wissen und Revel hatte ihr helfen wollen.
Da keine Schwingung der Gefahr zu erkennen war, hatten sich auch seine Diener zurückgezogen, und sie so ziehen lassen. Auch er war zu schwach gewesen und hatte sich zurückziehen müssen, so hatte er nicht auf seine Gefühle geachtet.
Es war klar, dass sie ihn haben wollten und deswegen würden sie erst nichts tun, aber er wusste, es würde ein Wettlauf mit der Zeit werden. Auf sein Kommando dematerialisierten sie sich zurück zum Haus.
Justin schaute verständnislos in Nevens Gesicht.
„Was, was sagst Du da?“ Justin war aschfahl geworden und schwankte leicht.
„Wir treffen uns in 10 Minuten im Büro, um alles Weitere zu besprechen“, befahl er.
Ohne auf ihn zu achten, verschwand er in sein Zimmer.
Er musste einige Minuten allein sein, um seinen Schmerz und seine Wut unter Kontrolle zu bringen, damit er seine Energien für das Töten dieser Slaatsch benutzen konnte.
Er wollte sich außerdem nicht verletzlich zeigen.
Gefühle aus einer lang vergangenen Zeit kamen hoch und unter der Flut seiner Erinnerung krümmte er sich zusammen. Er sah sich zurück versetzt in das Jahr 1437 in Frankreich. Stellaria seine Frau, wunderschön, klug und stolz und an Stärke ihn ebenbürtig. Sie waren ein tolles Team, fast unschlagbar, aber eben nur fast und dieses fast kostete ihr das Leben oder die Liebe zu ihm und ihrem Volk.
Es hatte einem Kampf gegeben und auf beiden Seiten gab es Verluste, wobei die Slaatsch die größeren Verluste hatten. Sie feierten den Sieg und er feierte auch noch aus einem anderen Grund. Stellaria gab ihr süßes Geheimnis preis. Aber etwas trübte seine Freude, denn hätte er gewusst das sie ihr gemeinsames Baby, während des Kampfes trug, hätte er sie nicht kämpfen lassen.
Er ließ sie zurück für einen weiteren Kampf, und als er zurückkam, war sie nicht mehr da. Stellaria war aus einen ihm unbegreiflichen Grund allein raus gegangen, gegen seinen ausdrücklichen Wunsch.
Sie hatte am Strand eine Lieblingsstelle, wo sie sich zurückzog, um nachzudenken. Dort hatten die Slaatsch sie entdeckt und gefangen genommen. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Lampe erst merkte als es über ihren Körper schien.
Sie zeigten ihr einen abgeschnittenen halben Finger und einen Handschuh, angeblich von Neven.
Stellaria, geschwächt von der Folter und von der Lampe, und nicht mehr fähig klare Zusammenhänge zu denken, brach zwar zusammen aber nicht ihr Widerstand.
Als er am verabredeten Ort ankam, floss ihr Blut schon den Berg hinunter.
Seine Schmerzen und seine Wut hatten seine Stärke ins Unermessliche gesteigert, und als seine Leute ihm zu Hilfe kamen, hatte er schon ganze Arbeit geleistet.
Für Stellaria aber kam jede Hilfe zu spät. Die Schlaatsch wussten dass sie schwanger war und deswegen dürfte sie nicht überleben. Sie starb in seinen Armen.
Ihr schönes Gesicht war entstellt, und sein Verstand weigerte sich, die Zerstörung ihres Körpers wahrzunehmen.
Sie hatte lange, zu lange die Folter ausgehalten, das Geheimnis ihrer Unterkunft nicht preisgebend, sie brach, doch das wahre Geheimnis hatte sie nicht preisgegeben. Sie war für ihren König und für ihr Königreich gestorben. Und nahm das Geheimnis mit ins Grab.
Seit der Zeit hatte es keine Königin mehr gegeben.
Sicher, er hatte Vampirinnen genug gehabt und die meisten mit der Hoffnung, die neue Königin zu werden. Aber er konnte für niemanden von ihnen die gleichen Gefühle aufbringen, die er für Stellaria gehabt hatte.
Bis er Revel gesehen hatte, sie hatte sich direkt und ohne Umschweife in sein Herz geschlichen. Ihre ätherische Schönheit faszinierte ihn und sein Herz schlug Purzelbäume. Er brauchte nur an sie zu denken und schon hatte er einen Steifen, ihre Haut fühlte sich wie Seide an und ihr geschmeidiger Körper fügte sich perfekt an seinem.
Sie hatte seine Trauer vertrieben, was niemand vor ihr
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