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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zu wünschen.
    »Dann also gute Reise, Lord Rahl«, sagte Henden, ein alter Mann, der wie so viele andere gekommen war, um Richards Ratschläge zu hören. »Danke für alles, was Ihr für uns getan habt. Wir freuen uns schon auf Eure Rückkehr in die freie Stadt Altur’Rang.«
    Ehe Richard etwas erwidern konnte, hörte er unmittelbar draußen vor der Tür ein Durcheinander. Kurz darauf kamen einige Männer, die in der unmittelbaren Umgebung ihre Runden gemacht hatten, zur Tür herein, im Schlepp zwei kräftige Kerle. Die beiden – der eine hatte verfilztes, fettiges, strähniges Haar, während der andere kurz geschoren war – waren mit den gleichen braunen Überwürfen bekleidet, wie sie auch viele Stadtbewohner trugen.
    Victor beugte sich zu Richard und raunte mit leiser Stimme: »Spione.«
    Richard zweifelte nicht einen Augenblick daran. Die breiten Gürtel unter den Überwürfen, wahrscheinlich voll gestopft mit Waffen, waren nicht zu übersehen. Die Truppen der Imperialen Ordnung waren bereits bis in die unmittelbare Umgebung der Stadt vorgerückt und hatten vermutlich Kundschafter vorgeschickt, die in Erfahrung bringen sollten, welche Art Gegenwehr sie erwartete. Jetzt, da man sie gefangen genommen hatte, ließen sie sich vielleicht dazu bewegen, ein paar brauchbare Informationen über den bevorstehenden Angriff preiszugeben.
    Trotz des offensichtlichen Versuchs, ihre Kleidung entsprechend anzupassen, wirkten die beiden inmitten der Stadtbewohner völlig fehl am Platz. Die einfachen Kleider, die sie trugen, waren etwas zu knapp bemessen, um ihre kräftigen Körper zu bedecken. Keiner der beiden war wirklich groß, noch waren sie ungewöhnlich muskelbepackt, aber ihr Verhalten verriet, dass sie gut ausgebildet und abgeklärt genug waren, um sich zu helfen zu wissen. Beide schwiegen, doch ihre Augen waren ständig in Bewegung und nahmen alles ringsumher auf. Sie wirkten so brandgefährlich wie zwei Wölfe unter lauter Schafen.
    Als einer der beiden Wachposten sich herumdrehte, trat der Kerl mit den langen Haaren dem Mann, der ihn festhielt, mit unvermittelter Heftigkeit gegen das Schienbein. Der Wachposten schrie auf vor Schmerz und Schreck und ging zu Boden. Sofort befreite sich der Gefangene mit einer plötzlichen Körperdrehung aus dem Griff der Männer, die ihn an den Armen hielten, und schleuderte sie zur Seite. Einige der Umstehenden wurden zu Boden gestoßen, doch weitere Wachposten warfen sich auf den Mann, der sich losgerissen hatte. In dem Handgemenge holte sich manch einer eine blutige Nase. Die gedämpfte Stimmung im Stallgebäude schlug schlagartig um, als ringsum Panik ausbrach. Frauen schrien, Kinder fingen an zu kreischen, Männer brüllten, Wachposten belferten Befehle. Eine Woge aus Verwirrung und Angst schwappte durch die Menge.
    Der feindliche Spion, der sich losgerissen hatte, ein kräftiger Kerl, der mit Gegnern umzugehen und sich selbst auf verhältnismäßig beengtem Raum, wo nicht die Massen eingesetzt werden konnten, die nötig gewesen wären, um ihn durch schiere Übermacht zu überwältigen, einen Vorteil zu verschaffen wusste, sprang auf, einen wilden Schrei ausstoßend.
    Er hielt Jamilas kleine Tochter bei den Haaren.
    Irgendwie war es ihm in dem allgemeinen Durcheinander gelungen, jemandem ein Messer zu entreißen, und das presste er jetzt dem Mädchen an die Kehle. Das Kind schrie vor Entsetzen. Sofort stürzte Jamila zu ihr hin, nur um sich einen Tritt seitlich gegen den Kopf einzuhandeln. Ein weiterer Posten, am Boden auf der anderen Seite, erhielt ebenfalls einen hässlichen Fußtritt, als er die Gelegenheit nutzen wollte, sich an ihn heranzumachen.
    Unterdessen näherte sich Richard, seine ganze Konzentration auf die drohende Gefahr gerichtet, bereits ganz methodisch.
    »Alles zurück!«, knurrte der Kerl die ihn von allen Seiten umringenden Leute an. Er warf den Kopf in den Nacken, um sein Gesicht von den fettigen Haaren zu befreien, ehe er die Leute mit wild umherzuckenden Blicken zurückscheuchte. Er war von dem kurzen Handgemenge immer noch außer Atem, und der Schweiß rann ihm über sein pockennarbiges Gesicht.
    »Alles zurück, oder ich schlitze ihr die Kehle auf!«
    Das Mädchen, von einer fleischigen Hand in seinem Haar hochgehalten, kreischte abermals vor Entsetzen. Er hielt sie fest gegen seinen Leib gepresst, sodass ihre Füße bei dem vergeblichen Versuch, sich zu befreien, ins Leere traten.
    »Gebt ihn frei!«, befahl er den Wachposten, die noch immer seinen

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