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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Begleitung herum.
    »Ich möchte, dass dort drüben, unmittelbar hinter dem Backsteinbau, wo die Bogenschützen Posten beziehen, Spieße ausgelegt werden. An der Stelle flankieren die Gebäude die Straße zu beiden Seiten auf der gesamten Länge.« Mit einer Handbewegung wies sie auf die Straße, welche die Hauptdurchgangsstraße unmittelbar vor dem Backsteinbau kreuzte. »Ebenso in beiden Richtungen in der Seitenstraße, sodass nachfolgende Angreifer, sollten sie diese als Fluchtwege benutzen wollen, das gleiche Schicksal zu erwarten haben.«
    Sobald der Gegner über die Hauptstraße nach Altur’Rang einfiel, würden die Spieße unvermittelt hochgezogen und die Feinde pfählen, anschließend sollten die Bogenschützen all jene ausschalten, die in dem Engpass zwischen der Barriere aus Spießen und den von hinten nachdrängenden Angreifern eingekesselt waren.
    Mit einem Nicken lief der Mann los, um ihre Befehle auszuführen. Die Männer an den Spießen waren bereits von ihr instruiert worden. Victor hatte veranlasst, dass seine Schmiedewerkstatt sowie eine Reihe anderer fieberhaft an der Herstellung dieser einfachen, aber tödlichen Fallen arbeiteten. Im Grunde handelte es sich um nichts weiter als angespitzte Eisenstangen aus Lagerbeständen, die, etwa nach Art eines Lattenzauns, miteinander verbunden waren, wobei die Ketten zwischen der obersten Querverbindung und dem oberen Ende der Spieße allerdings unterschiedliche Längen aufwiesen. Zurzeit wurden überall in der Stadt Teilstücke dieser miteinander verbundenen Spieße in den Straßen ausgelegt. Flach am Boden liegend, stellten sie keine Behinderung für den Straßenverkehr dar, im Falle eines Kavallerieangriffs aber wurden die angespitzten Enden des gesamten Teilstücks aufgerichtet und darunter eine Eisenstütze in Stellung gebracht. Die unterschiedlichen Kettenlängen zwischen den Spießen und den Querverbindungen hatten zur Folge, dass die Spieße in ungleichen Winkeln von der Querverbindung herabhingen, was sie zu einer weitaus tückischeren Waffe machte als eine einfache Reihe von Spießen auf gleicher Höhe. Bei entsprechender Verwendung würde die feindliche Kavallerie ihre Pferde ohne jede Vorwarnung genau in die scharfen Eisenspitzen hineinlenken. Selbst wenn sie versuchen sollten, über sie hinwegzusetzen, würden die Tiere aller Wahrscheinlichkeit nach aufgeschlitzt. Die Vorrichtungen waren primitiv, aber überaus wirkungsvoll.
    Diese aus Eisenstücken gefertigten Fallen lagen über die ganze Stadt verteilt, meist an den Straßenkreuzungen. Sobald die Teilstücke erst einmal aufgerichtet waren, ließen sie sich nicht ohne weiteres wieder senken. In ihrer Panik würden die Pferde von den Spießen durchbohrt, zumindest aber würden sie sich nicht mehr aus dem durch das Hindernis entstandenen Gedränge befreien können. Sobald die Kavallerie in die Spieße hineinritt, würden die Reiter entweder aus dem Sattel geschleudert und dabei vermutlich schwer verletzt oder getötet, oder aber sie mussten absteigen, um das Hindernis aus dem Weg zu räumen. In beiden Fällen boten sie den Bogenschützen ein erheblich leichteres Ziel als beim Vorübergaloppieren.
    Die Männer an den Spießkonstruktionen hatten Anweisung erhalten, sich erst einen Überblick über die Lage zu verschaffen und die Spieße nicht einfach hochzuziehen, unmittelbar bevor die Kavallerie in sie hineingaloppierte. Mitunter konnte es durchaus klüger sein, abzuwarten, bis ein Teil der Angreifer vorüber wäre. War die Kavallerie sehr zahlreich, erlaubte dieses Manöver den Verteidigern, einen Keil in die gegnerische Streitmacht zu treiben, um den Angriffssturm nicht nur in heilloses Chaos zu stürzen, sondern ihn zu zerschlagen und damit die Befehlswege zu unterbrechen, sodass ihnen der Vorteil der Geschlossenheit abhanden kam und man sich leichter mit den einzelnen, abgesprengten Truppenteilen befassen konnte. Ein entschiedenes Vorgehen gegen die Kavallerie mit dem Ziel ihrer völligen Vernichtung war der entscheidende Schachzug bei der Abwehr der Invasion.
    Andererseits wusste Nicci, dass all diese wohl durchdachten Pläne in der ersten Panik beim Anblick einer Furcht erregenden Wand aus heranstürmenden feindlichen Soldaten, die schreiend nach Blut verlangten, nur zu leicht in Vergessenheit geraten konnten. Ganz sicher würden beim Anblick dieser grässlichen Soldaten mit ihren erhobenen Waffen nicht wenige der Männer die Flucht ergreifen, ehe sie Gelegenheit haben würden, die Spieße

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