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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Überleben. Wenn wir scheitern, werden unschuldige, anständige Menschen abgeschlachtet – in einer Zahl, die jede Vorstellung übersteigt. Ich habe solche Angriffe schon auf der anderen Seite miterlebt, ich weiß, was uns erwartet. Ich versuche, es zu verhindern, aber wenn ihr mich nicht dabei unterstützen wollt, dann kommt mir wenigstens nicht auch noch in die Quere.«
    Nicci sah die beiden nacheinander an. Gekränkt verzichteten sie auf eine Erwiderung.
    Victor nahm seine Arbeit wieder auf und beeilte sich, mit dem Fesseln ihrer Handgelenke fertig zu werden, dann zog er ein Messer aus seinem Stiefelschaft und kappte die überstehenden Enden des Stricks.
    »Wer soll Euch zu den wartenden Soldaten bringen?«, fragte Ishaq.
    »Ich denke, am besten du selbst, Ishaq. Während Victor alle in Alarmbereitschaft versetzt und sich um die Vorbereitungen kümmert, wirst du einen Vertreter des Bürgermeisters mimen.«
    Er kratzte sich an der Wange, für einen Moment verunsichert. »Na schön«, gab er sich schließlich geschlagen.
    »Gut.« Sie nahm die Zügel auf, aber ehe sie noch etwas hinzufügen konnte, räusperte sich Victor geräuschvoll. »Da wäre noch etwas, über das ich mit Euch schon seit geraumer Zeit reden wollte. Aber da wir beide so beschäftigt waren …«
    Ganz gegen seine Art wich er ihrem Blick aus.
    »Was gibt es denn?«, fragte sie.
    »Na ja, normalerweise würde ich ja meinen Mund halten, aber ich denke, Ihr solltet es wissen.«
    »Was wissen?«
    »Die Leute beginnen allmählich, an Richard zu zweifeln.«
    Nicci runzelte die Stirn. »Sie zweifeln an ihm? Was soll das heißen?«
    »Es ist durchgesickert, warum er die Stadt verlassen hat. Die Leute befürchten, er könnte sie und ihre Sache zugunsten dieser Hirngespinste aufgegeben haben. Es werden immer mehr Zweifel laut, ob man einem solchen Mann noch folgen sollte. Es wird bereits gemunkelt, dass er … dass er, Ihr wisst schon, geistesgestört ist oder so. Was soll ich ihnen sagen?«
    Nicci holte tief Luft und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Genau das hatte sie befürchtet, es war einer der Gründe, weshalb sie es für so wichtig gehalten hatte, dass er nicht fortging – und schon gar nicht unmittelbar vor dem Angriff.
    Sie beugte sich zu Victor hinüber und sagte: »Erinnere sie daran, dass Lord Rahl ein Zauberer ist, und Zauberer sind imstande, gewisse Dinge – verborgene, noch ferne Gefahren etwa – zu erkennen, die sie nicht sehen können. Zauberer laufen nicht herum und erklärten den Leuten ihre Handlungsweise.
    Zudem hat ein Lord Rahl zahlreiche Verpflichtungen, nicht nur für diese eine Stadt. Wenn die Menschen hier in Freiheit leben und über ihr Leben selbst bestimmen wollen, dann müssen sie sich aus freien Stücken dafür entscheiden und darauf vertrauen, dass Richard, als Lord Rahl und Zauberer, das tut, was unserer Sache am förderlichsten ist.«
    »Und – glaubt Ihr etwa daran?«, fragte der Schmied.
    »Nein. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied. Ich kann die Ideale, die er mir aufgezeigt hat, befolgen und mich gleichzeitig darum bemühen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Diese zwei Dinge sind durchaus nicht unvereinbar. Das Volk dagegen muss seinem Anführer blind vertrauen. Wenn es ihn aber für einen Wahnsinnigen hält, könnte es passieren, dass sie sich auf ihre Ängste berufen und alles hinschmeißen – ein Risiko, das wir ausgerechnet jetzt nicht eingehen können.
    Ob Richard wirklich verrückt ist oder nicht, ändert nichts an der Richtigkeit unseres Anliegens. Wahrheit bleibt Wahrheit – ob mit Richard oder ohne ihn.
    Diese Truppen, die auf dem Weg hierher sind, um uns alle zu ermorden, sind real. Obsiegen sie, werden die Überlebenden wieder von der Imperialen Ordnung als Sklaven unterjocht. Ob Richard nun lebendig ist oder tot, bei klarem Verstand oder wahnsinnig, ändert daran nicht das Geringste.«
    Victor nickte, die Arme trotzig verschränkt.
    Nicci zog ihr Bein zurück und bohrte ihre Ferse in Sa’dins Flanke, um seinen Körper näher an die Mauer heranzulenken, dann drehte sie dem neben ihr auf der Mauer stehenden Schmied die Rückseite ihrer Schultern zu. »Zieh mir das Kleid herunter bis zur Hüfte, und beeil dich bitte – in Kürze wird die Sonne untergehen.«
    Kopfschüttelnd wandte sich Ishaq ab.
    Victor zögerte einen Moment, dann stieß er einen resignierten Seufzer aus und tat, worum sie ihn gebeten hatte.
    »In Ordnung, Ishaq, du kannst jetzt loslassen. Geh voraus.« Sie warf einen

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